Guten Morgen, mich hatte letzten Sommer das Käsefieber gepackt und ich habe mir auf Empfehlung das Buch "Käsen leicht gemacht" von Lotte Hanreich und Edith Zeltner gekauft. Super Buch! In dem Buch wird unterschieden zwischen Sauermilchquark und Labquark. Für den Sauermilchquark wird die Rohmilch solange stehengelassen, bis sie von alleine dick wird. Beim Labquark wird die Milch ein paar Stunden stehen gelassen zum Ansäuern, dann wird Lab hinzugefügt und gewartet, bis sie dick wird. In beiden Fällen wird hinterher der Bruch durch ein Sieb/Tuch gefiltert. Wenn man den Quark cremig haben möchte, ist man fertig. Wenn man ihn krümelig haben möchte, wird er noch mal mit warmen bis heißem Wasser übergossen. Je wärmer, desto krümeliger. Sauermilchquark ist natürlich auch sauerer als Labquark. Je nachdem, was für eine Art Käse man machen möchte, gibt es unterschiedliche Labmengen, Wartezeiten, Temperaturen etc: Quark: Temperatur 20-28°, 1-2 Tropfen/Liter Lab, Dicklegungszeit 24-36h, Bruchschnitt 3-5cm Frischkäse: Temperatur 23-29°, 3-6 Tropfen/Liter Lab, Dicklegungszeit 6-18h, Bruchschnitt 3-5cm Weichkäse: Temperatur 30-32°, 2-3 Tropfen/Liter Lab, Dicklegungszeit 1h, Bruchschnitt 1-2cm Hartkäse: Temperatur 32-34°, 1-2 Tropfen/Liter Lab, Dicklegungszeit 0.5-1h, Bruchschnitt 1cm Die Mich wird für alle Käsearten immer etwas angesäuert. Bei Rohmilch reicht es, sie einfach ein paar Stunden stehen zu lassen. Bei pasteurisierter Milch wird mit Molke oder Joghurt angesäuert. Ob man die Temperaturunterschiede mit der Hand noch gut unterscheiden kann, bin ich mir nicht sicher. Je nachdem, ob meine Finger warm oder kalt sind, empfinde ich Wassertemperaturen unterschiedlich. Aber ich könnte mir vorstellen, dass man mit etwas Erfahrung weiss, in welche Entfernung zum Feuer man den Topf stellen muss, um das gewünschte Ergebniss zu erhalten. Alles andere ist ja auch ohne großartige technische Hilfsmittel machbar. Satt Flüssiglab gab es dann bestimmt entsprechende Menge frischen oder getrockneten Lab oder Labkraut. Mit Klettenlabkraut hatte ich vor ein paar Jahren auch mal experimentiert, ich bildete mir ein, dass das Eindicken schneller geht als ohne Kraut. Aber da ich nicht genug Klettenlabkraut im Garten hatte, habe ich keine Vergleichstest gemacht. Muss ich noch mal ausprobieren!