Hallo Luanda und Moin an Wolfram von der Oerz, in den Birka Büchern konnte ich bisher nichts finden das sich speziell als Stecknadel beschrieben findet. Die Bücher sind Fundberichte und dazugehörige Aufarbeitungen aber bekannterweise nicht mit der Sicht des Darstellers geschrieben. Ob es Stecknadeln sind oder sein könnten, dazu wird nicht speziell eine Aussage getroffen. Einzusehen ist etwas über Nadeln im Birka Band II:1 in dem sich ein Teil der Aufarbeitungen mit Pinzetten, Nadeln und Pfriemen beschäftigt. Allerdings sind dort eher Haarnadeln und Gewandnadeln beschrieben. Da muss wohl der Darsteller für sich entscheiden wie er die entsprechende Nadel nutzen kann. Die auf dem Foto zu sehenden Nadelrepliken finden sich zumindest Teilweise auch in der Wikingerzeit als auch viel früher so werden Nadeln mit Spiralkopf in die ältere Eisenzeit 7.-6. Jh. v. Chr mit Verbreitung Süddeutschland beschrieben , allerdings sind die Spiralen am Ende des Kopfes ausgeprägter ausgeführt und nicht nur um den Schaft liegend wie bei der Replik auf dem Foto bei den Silber und Bronzerepliken rechts im Bild. So sind die Nadeln mit den runden Bronzeköpfen Kugelkopfnadeln (Nadeln links im Bild) von der mittleren Bronzezeit bis in das Frühittelalter in Europa verteilt vom 15 Jh.v. Chr bis zum 9.Jh. nach Chr. zu finden. Des weiteren finden sich Rollenkopfnadeln im 22-3 Jh.v.Chr. sowie nochmals im 8-10 Jh. n.Chr. in Mitteleuropa und Nadeln mit Polyederkopf vom 3-9 Jh. nach Chr.in Mitteleuropa, Nadel mit recheckigem Kopf im 10-11 Jh. n. Chr z.B.: Niederlande, Norddeutschland, Dänemark und Schweden und Nadeln mit gegliedertem Kopf 9-11 Jh. in Norddeutschland, Schweden und Großbritannien in der Wikingerzeit, oder Nadeln mit aufgestecktem Glasperle 1-4 Jh. n. Chr West- und Mittelaleuropa diese würden sich ebenfalls als Stecknadeln eignen. Mehr zu Nadeln findet sich im Bestimmungsbuch zu Nadeln, aus dem Deutschen Kunstverlag ISBN: 978-3-422-07447-7 Wer historische Stecknadeln haben möchte muss sie selbst herstellen oder nehmen was er kriegt - sofern man diese überhaupt mal in brauchbarer Qualität angeboten bekommt. Ein lediglich verbogener Draht ist noch lange keine Nadel. Gruß in die Runde sendet Olegsson :wiki4 Nun muss ich wieder an die wichtigen Dinge und verabschiede mich fürs erste vom Thema Nadeln, ich bin doch kein Schneider sondern Wikinger. Dieser lässt sich mal wieder taufen wenn er eine neue einfache Untertunika (übliches Taufgeschenk im Frühmittelalter) benötigt. Danach ist Ihm das Kreuz meist Schnuppe.