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Ritter Kunz
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Als Mittelalterbegeisterte haben wir heute allen Grund zum Feiern! Heute ist der Namenstag des Hl. Georg, des Schutzpatrons der Ritter und seit 1222 Patron von England. Der Hl. Georg gehört zu den 14 Nothelfern und hat damit natürlich auch seinen Platz in der Basilika Vierzehnheiligen bei Staffelstein gefunden. Um den Drachentöter, mit Lanze hoch zu Ross dargestellt, ranken sich so manche Mythen. Die Legenden kamen aber erst zur Zeit der Kreuzzüge auf. Über sein wirkliches Leben ist wenig bekannt, er starb als Märtyrer unter Kaiser Diokletian zu Beginn der Christenverfolgung. Dass auch der Welttag des Buches ist, hängt ebenfalls mit dem Hl. Georg zusammen. Es ist ein katalanischer Brauch, am St. Georgstag Rosen und Bücher zu verschenken. Das inspirierte die UNESCO 1995 dazu, den 23. April zum Welttag des Buches zu erklären. Was wäre unser Hobby ohne Ritter und ohne Literatur? Und ein Mittelalter ohne Bier wäre wohl auch schlecht vorstellbar. Es wurde zwar nicht im MA erfunden, jedoch muss der Einfallsreichtum der damaligen Bierbrauer riesig gewesen sein, was an Zutaten verwendet wurde. Das Ergebnis war teilweise ein ungenießbares Gebräu, dem mit der Erfindung des Reinheitsgebotes ein Riegel vorgeschoben werden sollte. Und da wäre das Reinheitsgebot der Bayerischen Landesherren zu nennen, welches am 23. April 1516 verkündet wurde. Und seit dem Jahre 1994 wird nun an diesem Tag der Tag des Deutschen Bieres begangen. Die Thüringer hatten wohl den Bayern etwas voraus und bereits 1434 ein Reinheitsgebot zum Brauen von Bier erlassen („Statuta thaberna" der Stadt Weißensee). Nur wurde diese Statuta erst vor einigen Jahren von dem Historiker M. Kirchschlager entdeckt, ansonsten würde wohl die Zahl 1434 auf den Etiketten prangen und nicht 1516. Ehemalige Bürger der DDR können ungefähr ahnen, wie so manches Bier geschmeckt haben muss, welches im MA gebraut wurde. Denn die Mangelwirtschaft in der DDR führte bei so einigen Brauereien zu Experimenten mit den Zutaten, in deren Ergebnis auch ein ungenießbares Gesöff entstehen konnte, je nach Region und Beziehungen des Brauereiparteisekretärs. Wem nun Bier nach dem Reinheitsgebot immer noch nicht rein genug ist, kann ja zu Ökobier greifen. Aber das lässt sich auch noch steigern! In der Brauerei Hartmannsdorf (b. Chemnitz) wird ein koscheres Bier gebraut, Namens „Simcha“ (Freude). Hierbei wird der gesamte Prozess, vom Anbau der Zutaten bis hin zur Abfüllung des Bieres, von einem Rabbiner überwacht. Also liebe Leute, schmeißt euch heute in ritterliche Gewandung, greift zu einem Buch und holt das Bier aus dem Keller! Natürlich geht das alles auch auf einem der jetzt vielerorts stattfindenden Märkte. Prost! :trink02