Wir waren gestern in der Ausstellung Otto der Große und das römische Reich- Kaisertum von der Antike zum Mittelalter. Nachdem wir ganz bequem mit der Bahn bis kurz vor das Kulturhistorische Museum in Magdeburg angekommen waren, stellten wir fest, das hier bereits ein sehr hoher Besucherandrang herrscht. Vor dem Museumsgebäude sind weitere Kassencontainer errichtet worden um die ganz langen Schlangen zu vermeiden. So sind wir denn auch relativ schnell reingekommen, mussten uns hier jedoch in eine weitere Schlange einreihen. Nämlich die vor der Garderobe. Rucksäcke sind abzugeben. Vielleicht hätten wir den besser schon im Bahnschliessfach verstauen sollen. Es ging aber noch relativ schnell. Im Gegensatz zu Alsunna habe ich auf einen Audioguide verzichtet. Die Dame bei der Ausgabe sah mich ganz verstört an und meinte ich würde doch gar nicht so dicht an die Vitrinen herankommen um alles lesen zu können. Soviel schon mal vorweg: Ich konnte! Irgendwie haben wir es geschafft uns zwischen den großen Besuchergruppen zu bewegen. So haben wir mal von der einen und mal von der anderen Führung Informationen bekommen. Zur Ausstellung selbst: Es ging ja um die Entwicklung des deutschen Kaisertum und um Otto den Großen. Die Ausstellung führte uns durch 5 Abteilungen, die diese Entwicklung verdeutlichte. In der ersten Abteilung ging es um Kaiser Augustus und die Anfänge des Kaisertums in der römischen Antike. Eine Alleinherrschaft war in der römischen Antike bislang nicht vorgesehen. Wie schaffte es Augustus, dieses als staatsrechtliche Institution durchzusetzen? Auf jeden Fall sehr spannend! In der zweiten Abteilung ging es um die Teilung des römischen Reiches und um die Überantwortung des Reiches an zwei Hauptkaiser und zwei Unterkaiser. Nachdem Konstantin der Große wiederum Kaiser über das ganze Imperium wurde, gründete er im Ostreich eine zweite römische Hauptstadt (Konstantinopel) mit der neue Grundlagen geschaffen wurden. Um die Kontinuität des römischen Kaisertums im Osten ging es in der dritten Abteilung: Das griechisch geprägte byzantinische Reich. In der vierten Abteilung kamen wir nun zu einem „alten Bekannten“. Nämlich zu Karl dem Großen, der sich bekanntlich im Jahr 800 in Rom zum Kaiser krönen ließ (unter Anerkennung des oströmischen Kaisers) und somit das Kaisertum im weströmischen Reich weiterführte. Bemerkenswert fand ich einen Bildnisdenar von Karl, der ihn mit Lorbeerkranz und Kaisertitel IMP AVG (Imperator Augustus) zeigte. Neben reichlich weiteren karolingischen Münzen waren auch zahlreiche Schriftstücke aus der damaligen Zeit im Original, bzw. auch als Abschrift zu sehen. In der fünften und letzten Abteilung nun endlich der erste deutsche Kaiser Otto der Große, der mit seiner Kaiserkrönung 962 an die antiken und auch an die karolingischen Traditionen anknüpfen konnte. Trotz der Menschenmassen, die sich durch die Gänge schoben, haben wir es geschafft alle Exponate in Ruhe und zum Teil mit einer Sehhilfe sehr detailliert zu betrachten. Hierfür haben wir etwas mehr als vier Stunden gebraucht. Der Ausstellungskatalog ist mit seinen 744 Seiten verdammt schwer und passte kaum in den Rucksack. Aber dafür war er auch mit lediglich 24,90 € recht preiswert. Eine Ausgabe, die sich sicher gelohnt hat. Bei der Rückreise haben wir uns gefreut, dass die DB und die NWB relativ pünktlich waren und wir alle Anschlusszüge erreicht hatten. So waren wir dann glücklich und zufrieden, aber trotzdem relativ müde gegen 21 Uhr wieder zuhause. Die Ausstellung läuft noch bis zum 9.12. und ist absolut lohnenswert!! Bilder gibt´s nicht, da das Museum leider ein Fotografierverbot hat. Na gut, ein Bild habe ich natürlich (Quelle und Copyright by Ulrich) Weitere Informationen sind hier zu finden: Otto2012 (Quelle: www.Otto2012)