Andres, der Kriegsknecht aus dem 13. Jahrhundert

[2737]

Hallo, bin gerade sehr stolz, habe jetzt endlich meine Ausrüstung als einfacher Kriegsknecht zusammen und möchte sie etwas herumzeigen

Vorbild sind natürlich die Darstellungen aus der Kreuzfahrerbibel. Mein Ziel war es, einen einfachen Kriegsknecht darzustellen und nicht einen der vielen, vielen Ritter. Auf Lange Sicht hin, möchte ich natürlich auch eine Ritterdarstellung aufbauen, aber da ich weis, wie aufwändig das ist und ich es mit meinen derzeitigen Mitteln eh nicht erreichen könnte, habe ich mich realistischerweise für das Fußvolk entschieden. Natürlich bin ich noch immer nicht zufrieden: -der Gambeson hat noch Schließen, werde den vorne zunähen -Der Kragen vom Gambi muss neu gemacht werden, er sollte hoch geschlossen sein und einen seitlichen Verschluss bekommen, muss noch schauen, ob ich den extra mache oder am Gambi annähe -ich benötige noch Belege für Buckler vor 1300 und Streitkolben bei Fußsoldaten (da hat meine Wunschvorstellung noch gesiegt, aber ich finde ein Schwert für einen einfachen Kriegsknecht einfach overdressed) -die Schlaufe des Streitkolbens hat sich geöffnet inch: -Gürtelschließe (hier nicht zu sehen) passt noch nicht wirklich -Habe noch eine D-Förmige Gürteltasche auf der Rückseite. Die Gürteltasche kann ich erst ab 1270 belegen, davor leider nicht, bin aber darauf angewiesen, da ich dort Geld und Brille aufbewahre -Die Cotte ist aus dunkelgrauer Wolle, möchte noch eine in hellerer, naturgefärbter Farbe haben, die nicht auf Fotos schwarz aussieht Ich hoffe, es gefällt euch und ihr verzeiht mir meine Fehler. Bin immer offen für konstruktive Kritik.

 

[Hildegard]

Hallo Andres, also mir gefällts! Hast Du das wirklich alles selber gemacht? Nicht das ich das anzweifeln würde, aber ich bin immer so begeistert, wenn jemand so tolle Sachen herstellen kann.... *seufz*

Mein Ziel war es, einen einfachen Kriegsknecht darzustellen und nicht einen der vielen, vielen Ritter. Auf Lange Sicht hin, möchte ich natürlich auch eine Ritterdarstellung aufbauen, aber da ich weis, wie aufwändig das ist und ich es mit meinen derzeitigen Mitteln eh nicht erreichen könnte, habe ich mich realistischerweise für das Fußvolk entschieden.

Ach, auch ein Kriegsknecht kann sich hochdienen, oder gut heiraten, oder sich adoptieren lassen...

 

[Ragnar Ormenwolf]

Hej! Sieht doch sehr gut aus! :thumbup:

 

[Ragnar]

Sieht gut aus...

 

[Darius Meder]

Schön anzuschauen. Gefällt mir gut deine Darstellung Gruß

 

[2737]

Vielen Dank, es freut mich, wenn es euch gefällt Leider ist daran weniger selbst gemacht, als ich es mir wünschen würde... Bin selbst ziemlicher Nähanfänger, aber ich kenne inzwischen nette Leute, die mir helfen oder auch mal was abnehmen. Viele Sachen sind halt eingekauft, aber mal wirklich die komplette Garnitur selbstzumachen ist immer noch ein Traum von mir, den ich angehen werde. Die gekauften Sachen stammen allerdings von ausgewählten Shops und einige wurden dann von mir noch individualisiert. Wenn ich schon einkaufe, dann achte ich auch sehr auf Qualität, Material und Verarbeitung. Ich habe den Anspruch, dass die Ausrüstung einerseits stimmig sein soll und andererseits sehr belastbar. Halte es da mit Gerry Embleton, dass Gewandung kein seltsames Kostüm ist, sondern die funktionale damalige Kleidung und dementsprechend den alltäglichen Herausforderungen gewachsen sein muss.

 

[Hildegard]

Na, des beruhigt mich aber... ^^

 

[Roland le Normand]

Ich wollte auch mal 13. jahrhundert machen Sieht schonmal nicht schlecht aus. Ein paar Dinge: -Gibt es in der Kreuzfahrerbibel Abbildungen von kurzärmligen Gambesonen? -Tragst du Bruche + Beinlinge (siehe Kreuzfahrerbibel), oder ein Hose? Bei Beinlingen würde ich dir einen Riemen unterm Knie empfehlen, ist dadurch viel angenehmer zu tragen weil der Zug auf den (Bruchen-)Gurt nicht so hoch ist. -Der Schaft der Waffe sieht nach Baumarkt aus. Sehr gut geeignet ist dafür ein gerade gewachsener Eschenast. Und mach den nicht so dick, sonst hast du keine Chance gegen die Powergameing-Wikis. Gruß

 

[2737]

Vielen Dank für deine Hinweise! Ja es gibt in der KFB sogar recht viele Abbildungen von kurzärmeligen Gambesons, oft auch über einem Kettenhemd getragen. Es gibt jedoch auch Abbildungen ohne Kettenhemd, hier zum Beispiel: http://www.manesse.de/manesse/img/kfb/ausschnitte/Aus-kfb006-GambesonB211-215-286-338.jpg Hätte ich das Bild nicht gefunden, hätte ich natürlich einen langärmeligen Gambi gekauft, bzw. an diesem noch lange Ärmel dran genäht. Den Gambeson habe ich nämlich etwas günstiger gekriegt Ich trage Bruche und Beinlinge. Die Bruche sieht man sogar ein wenig durchblitzen. Die Beinlinge passen recht gut, rutschen aber auch gerne mal, deshalb finde ich den Tipp mit dem Riemen sehr nützlich, werde das auf dem Marsch zum Upstalsboom ausprobieren! Hast recht, 100% Baumarkt. Immerhin noch geölt und gewachst... Werde diesen Speer auch erstmal nicht zum Kampf einsetzen, sonst hätte ich ihn auch noch weiter verstärkt. Will erstmal langsam mit dem Training anfangen, weil ich noch sehr großen Respekt vor der (Stich-)Waffe habe. Da mache ich erstmal Präzisionsübungen, bevor ich gegen einen Menschen antrete. Im Kampf verlasse ich mich im Moment noch immer auf Schwert und großen Dreieckschild. Für die stimmige Darstellung nehme ich aber lieber den Spieß.

 

[Ulf]

Nicht schlecht und der Rest kommt noch nach und nach. Kriegsknecht ist mal etwas anderes als Ritter. Und fang mal kräftig zum sparen an. Den zum Ritter brauchst du ein Pferd und ein Gefolge.

 

[2737]

Danke erstmal! Bin mir des hohen Aufwandes einer Adelsdarstellung bewusst. Gefolge ist jetzt nicht so sehr das Problem, da kann ich meine Mitkriegsknechte noch abrichten . Das Pferd schon eher, habe bis vor kurzem immer einen großen Bogen um die Tiere gemacht, seit mich als Kind mal eines gebissen hat. Solangsam komme ich aber darüber hinweg . Wahrscheinlich wird es sowieso eher auf einen Ministerialen hinauslaufen, weil ich deren Stand sehr interessant finde und das auch nicht so viele machen. Ist halt in weiter Ferne, bis dahin kann ich immerhin als Knappe für einem befreundeten und ernsthaften Ritterdarsteller dienen. Wenn ich den Kriegsknecht erstmal perfektioniert habe, werde ich auch ne Pilgerdarstellung anstreben. Das ist realistischer für mich, erstmal das zu machen, was ich auch wirklich realisieren kann... Kann mich nebenher auch noch für Spämi Nachtwächter, Mönch des Zisterzienserordens und römische Infanterie des 1. Jahrhunderts nach Christus begeistern . Ich habe mir also noch viel vorgenommen. Hoffe jedoch, den Pilger diese Saison noch in Angriff nehmen zu können. Dann schaue ich erstmal weiter...

 

[Aelthred]

Moin moin, das sieht doch alles schon sehr gut aus. Ich hab damals auch mit einem einfachen Fußvolkmenschen angefangen. Das macht auch durchaus Sinn, weil man sich dann Stück für Stück nach oben arbeiten kann. Einziger Kritikpunkt meinerseits wäre hier vielleicht noch der Helm, mit dem ich irgendwie nichts anzufangen weiß(vielleicht aus mangelnder Kentniss über diesen Typ). Im 13. könnte man doch ruhig so einen wie auf deinem Avatar tragen? lg, aelthred

 

[2737]

Du hast recht, der Eisenhut hat sich im 13. Jahrhundert als Infanteriehelm entwickelt. Eisenhüte im 13. hatten entweder eine runde oder eine flache Kalotte und noch keine weit hervorstehende Krempe.Die Form mit einem etwas höherstehenden Kamm sieht man in der KFB jedoch eher selten, beispielsweise bei Goliath: http://www.manesse.de/manesse/img/kfb/ausschnitte/Aus-kfb053-EisenhutH362-128-428-184.jpg Die Hirnhaube ist jedoch fast schon verbreiteter beim Fußvolk gewesen: http://www.manesse.de/manesse/img/kfb/ausschnitte/Aus-kfb006-HelmBecke148-256-183-293.jpg http://www.manesse.de/manesse/img/kfb/ausschnitte/Aus-kfb006-HelmBecke137-604-187-645.jpg http://www.manesse.de/manesse/img/kfb/ausschnitte/Aus-kfb081-HelmBecke517-174-589-215.jpg http://www.manesse.de/manesse/img/kfb/ausschnitte/Aus-kfb086b-HelmBeck384-224-422-273.jpg Beide Formen kann man auch gut im Mainzer Evangeliar sehen: http://www.kettererkunst.de/kunst/kd/details.php?obnr=410802372&anummer=340 (immerhin habe ich da nen Beleg für nen Hölzernen Streitkolben bei einem Fußkämper, das Ding erinnert mich an einen Irischen Shillelagh, diese kamen aber meines Wissens nach erst später auf: http://www.walkingequipment.com/shillelagh.htm) Später wurde die Kettenhaube fest mit der Hirnhaube verbunden und das ganze unter dem Kübelhelm getragen, das findet man aber erst im sehr späten 13. und frühen 14. und war halt ne ritterliche Sache. Der Helm auf meinem Avatar ist 2mm dick und dementsprechend schwer. Trage den deswegen gerne in der Schlacht, bzw. dort auch gerne meine Barbiere, da das Gesicht besser geschützt ist. Als Marktbesucher trage ich aber lieber die etwas leichtere Hirnhaube. Ich finde sie einfach herrlich Schlicht.

 

[Aelthred]

Ui das ging aber flott. Vielen Dank für die tadellose Aufklärungsarbeit. Das hat eine mir unbekannte Bildungslücke bezüglich Helme geschlossen. Ich hatte die Hirnhaube eben als das klassifiziert was sie erst später war; als den Unterhelm des Topfhelms lg, Aelthred

 

[2737]

Mache ich doch gerne! Es freut mich, dass es hilfreich für dich ist ^^ Bin am Anfang auch davon ausgegangen, dass das nur der Unterziehhelm war, aber als ich dann mal geziehlt geguckt habe, habe ich erstaunlich viele Abbildungen des Helmes als Einzelstück gesehen. Besonders die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts scheint bei den Helmformen sehr kreativ gewesen zu sein.

 

[Thomas W.]

Später wurde die Kettenhaube fest mit der Hirnhaube verbunden und das ganze unter dem Kübelhelm getragen, das findet man aber erst im sehr späten 13. und frühen 14. und war halt ne ritterliche Sache.

Ich hab da jetzt spontan um ~1270 im Kopf... Hätte dazu jemand vielleicht zufällig etwas "handfestes" parat?