Angeln/Fischen im Spätmittelalter

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Jorunn

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Hallo meine Lieben, heute mal eine ungewöhnliche Frage. Kennt sich jemand mit spätmittelalterlicher Angelei (am liebsten speziell im süddeutschen Raum) aus? Wir wollen in zwei Wochen auf der Rochlitz (Burgbelebung) angeln und das sollte dann möglichst historisch sein. Angelschein habe ich, Erlaubniskarte bekommen wir. Ich habe bisher das Book of St. Albans gefunden (leider im Original, ich kann es kaum lesen, wenn jemand zufällig eine Übersetzung parat hat, wäre das total klasse), in dem auch Fliegenbindeanleitungen stehen, die ich aber nicht richtig übersetzt bekomme. Immerhin konnte ich entziffern, wie die Ruten aussehen sollen. Weiterhin das Tegernseer Fischbüchlein von ca. 1500, in dem Köderrezepte für Friedfische stehen, aber auch das finde ich äußerst schwer zu übersetzen. Die Seite von Jörg Nadler (historischerfischer.de) habe ich bereits durch. Hat jemand noch brauchbare Tipps für mich?
 
Jörg ist sehr hilfsbereit und freundlich, besonders wenn man ihn direkt anspricht.
 
Ich werde mit einer guten Freundin vom Jörg angeln gehen. Ich habe sie bereits gefragt, aber Jörg ist mehr Berufsfischer und weniger Hobbyangler. D.h. Dinge wie Fliegenfischen fällt so gar nicht in sein Ressort. ;(
 
Jorunn, ist den der Unterschied zwischen einem modernen Haken und einem SpäMi Haken so groß? Ansonsten kann man ja Fliegen aus Huhn nun nicht anders bauen, wie man sie heute baut ... Haken, Federn und gefärbter, sehr dünner Faden oder Pferdehaar
 
Wilfried, prinzipiell hast Du natürlich Recht. Imitationen von Baetis rhodani oder Rhithrogena sp. sind es damals wie heute. ;) Bei den Haken: Mir kommt es auf die Details an. Die Hakenform und die Größe sind recht gleich, aber was ich auf der Abbildung im Book of St. Albans leider nicht erkennen kann (und was hoffentlich im Text steht, den ich nicht entziffern kann), ist die Form an der Basis. Einfache Öse, gerade nach oben oder seitlich gekippt? Jörg hat Aalhaken aus dem 11. Jhd. auf seiner Seite, die eine seitlich gekippte Öse mit einem eingebauten Wirbel haben. Dann zur Rute: wenn man die Rute zweiteilen kann, wie wird die Verbindung bewerkstelligt? Haselholz, 2,70 m lang, das ist klar. Spitze kann aus einem anderen Holz sein (Eberesche z.B.). Aber wie verbinde ich die beiden Teile? Mit einem Metallröhrchen? Mit einer internen Steckverbindung? Gab´s schon ein extra Vorfach? Ihr seht, irgendwie werden die Fragen immer mehr statt weniger. Oh Gott, das wird was werden....
 
da kommt jetzt der Bogenbauer... die Rute muß am Stück gewesen sein, da Hasel für eine Steckverbindung beim Fliegenfischen zu weich ist. Das Metall würde einschneiden, die Rute brechen. Egal, was Du anstellst, es macht keine Freude Als Vorfach kommt nur Stahl in Frage, und der Draht damals war zu weich im Vergleich zu heute, also für Fliegenfischen eher nicht. Denn die soll ja schwimmen bzw du willst sie übers Wasser "peitschen" Wenn 2 geteilt, den Griff aus Esche/Eberesche und dann Zentral eine Bohrung , in die der Hasel eingesteckt wird, also 1m Esche und 1,7m Hasel, da brauchst Du aber so ~20 cm zum einstecken, und wenn Du pech hast, schwimmt ne 300g Forelle damit weg. Hasel ist eben kein Tonkingrohr/Manau oder Bambus.. Auf der anderen Seite passen 2,7m in fast jedes Auto, bisschen biegen geht ja auch noch
 

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