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Mit freundlicher Genehmigung des Verfassers Thomas Schäfer und der Fotografin Bianca Adams leite ich hier den Bericht zum Spatenstich des o.a. Keltenparks weiter. (Text: Thomas Schäfer, Fotos Bianca Adams):
Archäologie- und Keltenpark Otzenhausen Am Montag, den 26.09.2011 fand um 16:30 Uhr der erste offizielle Spatenstich für den neuen Archäologie- und Keltenpark Otzenhausen statt. Der Bürgermeister der Gemeinde Nonnweiler, Hans-Uwe Schneider, hatte hierzu Vertreter der Kommunalpolitik, den Architekten und Bauleiter, den Geschäftsführer der Terrex gGmbH, Frau Dr. Sabine Hornung von der Universität Mainz, sowie den Archäologen Michael Koch vom Förderverein Keltischer Ringwall Otzenhausen e. V. – Verein zu Förderung der Archäologie im Hochwald und Akteure der keltischen Darstellungsgruppe der Hochwaldkelten eingeladen. In einer engagierten Ansprache stellte Bürgermeister Schneider die touristische und kulturelle Bedeutung des Archäologie- und Keltenparks für die Gemeinde Nonnweiler dar. Ferner stellte er heraus, welche Anstrengungen und Mühen es gekostet hat, die schon vor mehr als einem Jahrzehnt geborene Vision von einem Keltenpark am keltischen Ringwall in Otzenhausen zu verwirklichen. Nachdem die erforderlichen Zuwendungsbescheide des Ministeriums für Wirtschaft und Wissenschaft zur Förderung des Keltenparks ergangen sind, konnte mit der Rodung des Parkgeländes am Fuße des Mannfelsen in unmittelbarer Nähe des keltischen Ringwalls begonnen werden.Der Spatenstich mit den am Projekt beteiligten Personen Die Anlage wird auf einer 2.5 Hektar großen Fläche am Ortsausgang von Otzenhausen entstehen. Der Standort liegt günstig zwischen Ringwall und Talsperre gegenüber einem bereits gut ausgebauten Parkplatz. Der Ringwall und die Talsperre Nonnweiler ziehen jährlich zirka 120.000 bis 150.000 Besucher in ihren Bann, was eine hervorragende Ausgangsbasis für den Keltenpark darstellt. Der in den nächsten Monaten entstehende Center-Park am nahe gelegenen Bostalsee wird das Besucheraufkommen noch erheblich steigern. Im ersten Teilbereich der Baumaßnahmen steht die Erschließungsinfrastruktur, die mit den Rodungsmaßnahmen bereits begonnen wurde. Als weitere Maßnahmen stehen in diesem Jahr noch die Terrassierung und Vorbereitung des Geländes für die Bebauung an. Desweiteren soll mit dem Bau einer „Arena“ für Veranstaltungen und Vorführungen begonnen werden, sofern es die Witterungsverhältnisse in diesem Jahr noch zulassen. Die Herstellung der Wege und fußläufigen Verbindungen, die Einfriedung des kompletten Areals mit Zaun-, Toranlagen und Erdwall sowie die Bepflanzung und Beleuchtung des Geländes werden ebenfalls noch in diesem Jahr in Angriff genommen, ihre Fertigstellung dürfte sich jedoch in das Jahr 2012 verlagern. Die geschätzten Kosten dieser Baumaßnahmen betragen ca. 550.000 Euro.Die Hochwaldkelten - Die zukünftigen Akteure im Archäologie- und Keltenpark Otzenhausen Der zweite Teilbereich beinhaltet die Errichtung des Keltengehöfts, welches aus 2 Wohn-, 5 Handwerks- und 4 Speichergebäuden besteht, die sich in Architektur und Bauweise an den historischen Befunden und Vorbildern orientieren. Die Planung und Bauleitung dieses keltischen Gehöfts wurde an Dr. Stefan Uhl vom Büro für historische Bauforschung in Warthausen vergeben. Mit in diesen Teilbereich fallen die Anlegung eines kleinen Versammlungsplatzes und die Einfriedung der 3.000 m² großen Gehöftfläche nach historischem Vorbild mit der Integration einer Toranlage. Das Keltengehöft soll den Eindruck einer autarken funktionalen Siedlungseinheit vermitteln, ein Ensemble, in dem das Leben der Kelten, ihre Handwerkstechniken, ihre Lebensumstände (Klima, Flora, Fauna, Haus- und Wildtiere, Topographie, Bodenschätze) anschaulich dar- und nachgestellt werden. Diesen Bereich, den man auch als Living History bezeichnet, soll von der keltischen Darstellungsgruppe der Hochwaldkelten vom Förderverein Keltischer Ringwall Otzenhausen e. V. – Verein zur Förderung der Archäologie im Hochwald – übernommen werden, die sich in den vergangenen Jahren sehr stark für den Archäologie- und Keltenpark Otzenhausen eingesetzt hat. Die geschätzten Kosten dieses zweiten Teilbereichs, der in den Jahren 2012 bis 2015 realisiert werden soll, liegen bei ca. 500.000 Euro. Im dritten Teilbereich der Baumaßnahmen steht das Zentralgebäude mit Keltenmuseum. Dieses Gebäude sieht im Wesentlichen vor: - Informationscenter/Tourist-Info - Seminarräume/Tagungsräume/Multi-Media-Raum - Büros für Betriebspersonal und Wissenschaftler - Werkstätten für Vorführungen, Kurse und Workshops - Lagerräume für archäologische Funde, Räume für Präparation von Fundstücken - Kiosk/Gastronomiebereich - Sanitärräume/Duschen für Akteure und Künstler - Besuchertoiletten - Museum, Ausstellungsräume einschließlich Einrichtunsgobjekte und Installation von interaktiven, didaktischen Präsentationen und Animationen Die Gesamtkosten dieses letzten Teilbereichs, welcher in den Jahren 2013 bis 2015 verwirklicht werden soll, betragen geschätzte 2.000.000 Euro. Somit belaufen sich die gesamten Kosten für das Projekt Archäologie- und Keltenpark Otzenhausen auf ca. 3.050.000 Euro. Ein Großteil dieser Kosten wird durch das Ministerium für Wirtschaft und Wissenschaft des Saarlandes übernommen. Daneben erfolgt eine Förderung durch den Landkreis St. Wendel. Das Vorhaben wird kofinanziert durch die Europäische Union – Europäischer Fonds für regionale Entwicklung. Die Kosten, welche von der Gemeinde Nonnweiler getragen werden müssen, belaufen sich laut Bürgermeister Hans-Uwe Schneider in einem wirtschaftlich vertretbaren Rahmen, den die Gemeinde zu stemmen in der Lage ist. Der Nutzen dieses Parks für den Tourismus in der Gemeinde Nonnweiler liegt bei weitem über dem, was diese für die Erstellung aufwenden muss. Hier zeigt sich eine solide Planung der Gemeinde Nonnweiler, vertreten durch ihren Bürgermeister und den Gemeinderat.Curmisagios (Thomas Schäfer) und das Gelände des zukünftigen Archäologie- und Keltenparks Otzenhausen Bürgermeister Hans-Uwe Schneider hat am kommenden Freitag, den 30.09.2011 seinen letzten Diensttag. Er wird an diesem Tag im Rahmen einer Feierstunde offiziell verabschiedet. Sein Nachfolger Dr. Franz Josef Barth findet in Sachen Archäologie- und Keltenpark Otzenhausen ein von seinem Vorgänger „gut bestelltes Feld“ vor, welches er im Interesse der Gemeinde Nonnweiler nur in gleicher Beharrlichkeit, wie Hans-Uwe Schneider, weiter zu pflegen und bis zur „Ernte“, sprich Verwirklichung zu bringen braucht. Der Förderverein Keltischer Ringwall Otzenhausen und seine keltische Darstellungsgruppe der Hochwaldkelten werden ihn, wie seinen Vorgänger auch, mit allen Kräften dabei unterstützen. Thomas Schäfer, Nonnweiler-Otzenhausen, am 26.09.2011