Auf der Suche nach der "Frame"

This site may earn a commission from merchant affiliate links, including eBay, Amazon, and others.
Das Reallexikon deutscher Altertümer meint dazu ... Zitat : Frame bzw. Framea, der Spiess der alten Germanen, ihre einzige Waffe, die Tacitus näher schildert: sie sei zugleich mörderisch und siegreich. Die Wehrhaftmachung geschieht durch Überreichung von Schild und Framea, die Framea begleitet den Mann in die Volksversammlung, Jünglinge führen zwischen Schwertern und gefällten Frameas den Kriegstanz aus, und Verlobte schenken sich gegenseitig die Framea. Geschildert wird die Waffe, Germania 6, als ein Spiess von schmalem und kurzem Eisen, aber so scharf und brauchbar, dass sie mit derselben Waffe, wie es die Umstände erfordern, in der Nähe sowohl als aus der Ferne streiten können; ihre Klinge steht also im Gegensatze zu der der römischen Lanze, welche die Gestalt, eines Weidenblattes hatte. Die verbreitete Annahme, dass die Framea eine zur Lanzenspitze umgearbeitete Axt, vorn mit breiter Schneide sei, wird von Lindenschmit durchaus zurückgewiesen. Von framea, dessen etymol. Ursprung mit Sicherheit nicht erkannt worden ist, sind abgeleitet das angelsächsische franca und weiter francisca, wahrscheinlich auch Franco, der Franke. Lindenschmit, Handb. I, 163; Jähns, 406.
 
Danke mal Sigurdur.. Das hört sich so an als seien Ger und Frame das gleiche.. .. hast du was über Funde ? Das es keine Allgemeine Waffenschmiede der Germanen gab, die Normgerechte Einheitswaffen herstellte, ist klar! Von daher gesehen würde mich natürlich Waffen interessieren die eindeutig aus der Region Taunus vor 300 n.C. kommen.. Was den Händler angeht.. So angeblich Authentische Sachen habe ich schon wie oft gelesen
 
Auch ich konnte bisher noch keinen echten Unterschied erkennen. Mein Lieblingsautor Hjalmar Falk schreibt in seiner " nordischen Waffenkunde " auch nicht genaues darüber. Verschiedene Klingen nach Funden, klar ... aber welche meinte Tacitus mit Frame ? Schau Dir mal die Harzhornfunde an, da müßte - meine ich - so einiges an Speerklingen dabei gewesen sein ... oder frag mal den Sven ;)
 
Nachtrag : Nachdem ich nun die beiden letzten 2 Abende im Bettchen Tacitus Germania durchgelesen habe, komme ich persönlich zu dem Schluss, das er eigentlich immer und ausschließlich von Frame schreibt, wenn er " Speer " meint. Für Tacitus ( oder den Übersetzer ) also eher eine Allgemeinbeschreibung für den Speer. Aus Funden wissen wir aber das es ja verschiedene Ausführungen von Speeren bzw. Speerklingen bzw. Spitzen gab. ... hier war der gute alte Römer etwas ungenau :whistling: !
 
:thumbup: Sigurdur mein Held .. ! Schwierig halt weil die ollen Germanen noch keine Normen hatten wie z.B. Das Rom. Heer.. .. Ich denke das jede Gemeinde/ Dorf / Familie ihren eigenen Schmied hatte der jeh nach Material und Wissen geschmiedet hat wie es ihn gerade in den Sinn kam. .. EINE einheitliche Form wird es nicht gegeben haben. Jetzt die große Frage, was hat Tacitus gemeint, ist die 'Frame' die Beschreibung für eine Art Speer der so anders war wie die der Römer ? Seiner Beschreibung nach tippe ich da da auf so eine Art 'Kurz-Speer' mit langer Spitze zum Fechten und Werfen geeignet.. Was meinst du ? .. Ich denke wir sind uns einig das 'Frame' keine Schlagwaffe war, also kein Beil und auch kein Wurf-Beil.. Schon gar keine Doppel-Axt ?
 
Lieber Torsten, die Antwort habe ich Dir in Beitrag 3 schon versteckt ... :zunge Aus ... schmalem und kurzem Eisen, aber so scharf und brauchbar, dass sie mit derselben Waffe, wie es die Umstände erfordern, in der Nähe sowohl als aus der Ferne streiten können ... Also klares ja zu " fechten und werfen " und / aber eher nein zur langen Spitze. Denke daher Länge ca. 2 m ggf. etwas kürzer und die Spitzenform durchaus variabel aber doch schmal und eben wohl eher kurz. Bei Sven auf der HP 2.Jahrhundert Bewaffnung ist als Frame was abgebildet, was ich durchaus so mittrage. Bezeichnung : Spitze einer Wurflanze (Frame) Typ Ld2 ( Link kommt per PN ) Wobei mir als " Neugermane " die Typisierung Ld2 nichts sagt. :S Definitiv kein Beil , Axt oder so ... Speer eben !
 
Ich habe jetzt einen kleinen Frame , kleine Spitze, nicht all zu langen Schaft ( ca. 1,5 m ) - also eher eine Stoßwaffe für den Nahkampf - ... könnte - neben anderen Varianten - so ausgesehen haben. Die Spitze der germanischen Frame beträgt 16 cm, das Speerblatt hat eine Breite von 3 cm. Die Schaftlänge liegt bei 5 cm. Dazu mein neuer Sax, geschliffen, Klingenlänge ca.: 30 cm, Grifflänge ca.: 13 cm, Gesamtlänge ca.: 43 cm, Klingenstärke etwa 5mm, Klingenhöhe rund 4 cm, Griff aus Knochen. Bilder in meiner Galerie . Könnte dies die Bewaffnung eines germanischen Kriegers um 200 n.Chr. , Narisker ( Sueben / Markomannen ) im Bereich Nordgau , heutige Oberpfalz, gewesen sein ??? Oder ist es für Sax - in dieser Gegend und Form - zu früh ???
 
... und für ein schweres Hiebmesser bräuchte ich vermutlich einen gänzlich anderen Griff ; wurden überhaupt Klingen in diesen Dimensionen getragen ? Kein Hiebschwert, für ein Messer eigentlich zu groß, - ein Zwischending ? - ?(
 
Ich habe jetzt einen kleinen Frame , kleine Spitze, nicht all zu langen Schaft ( ca. 1,5 m ) - also eher eine Stoßwaffe für den Nahkampf - ... könnte - neben anderen Varianten - so ausgesehen haben.
Hübsch, danke mal Sigurdur.. .. also glaubst du auch nicht an eine einheitliche Form. Denkst du das es sich um eine reine Kriegswaffe gehandelt hat ? Die Verwendung als kurzer Wurfspeer war wohl eingeplant !
 
Eine einheitlich Form denke eher nicht. Viele Stämme, viele Schmiede, viele Dörfer - da hat eher jeder sein eigenes Ding gebacken - . Grundform wohlmöglich, aber eben mal länger, breiter, spitzer, schwerer. Ich bin da eher Verfechter der Vielfältigkeit. Reine Kriegswaffe ? Irgendwie war ja immer Krieg, wenn nicht gerade den Römern " auf das Maul gehauen wurde " hatte man oft genug Streit mit dem Nachbarstamm, den Nachbarn oder irgendwelchen Viechern. Der Frame war also - m.E. - ständig am Mann. Tacitus beschreibt auch eine Art Übergabe für Männlichkeit, der Junge - nun Krieger - erhält seinen Speer. So etwas hat schon was schönes und feierliches, gibt es heute leider nicht mehr. ;( ... außer den Rasierapparat zur Konfirmation :zunge
 
Bevor ihr euch da zu sehr verrennt, schaut doch vielleicht mal in die entsprechenden Fundbücher, welche Formen es konkret in eurer Zeit und Region gab. Und vergesset bei Tacitus bitte nicht die nötige Quellenkritik. Den "die" Speerspitze gab es nicht, wohl aber relativ einheitliche Gruppen usw. ...
 
Ja , Funde sind rar , sehr rar, in meiner Ecke. Und er Nachbarstamm nördlich und westlich des Mains hat ggf. wieder seine eigenen Formen. Aber ich denke nicht Erinmund, das wir uns verrennen, Torsten und ich sind auf dem bestem Wege zur Erleuchtung. Waffenbrüder sozusagen und einen gemeinsamen Feind vor Augen ; den bösen Römer der uns das Land und die hübschen blonden Mädels rauben will. Das schweißt zusammen ! prost1
 
Das die Funde in der gewünschten Region rar sind kenne ich irgendwo her... Jedoch sollte man doch dann schauen, wenn die Gegend vermutlich wirklich besiedelt war, zu welcher Kulturgruppe diese Bevölkerung wohl zu zählen ist und könnte dann die entsprechende Kulturgruppe als Vorlage nehmen. Und Vorsicht Sigurdur: Und wenn Torsten wirklich im 3Jhd. im Taunus beheimatet ist, wäre ich mir seiner Loyalität als Waffebruder gegen Rom nicht so sicher... :whistling:
 
Hey, du da aus Buchonia :wiki2 vorsicht gelle ! Speziell geht es um ... http://upload.wikimedia.org/wikiped...ates_Karte.png/990px-Agri_decumates_Karte.png Quelle: Wikipedia .. die Region in der "Delle" von Limes zwischen Ems, Zugmantel, Butzbach. Chattenland laut Tacitus Woran scheiterte das Röm. Heer in dieser dünn besiedelten Hügellandschaft ? An Barbaren die ohne Rüstung mit Keulen kämpften, hmm ??? Sigurdur, wir verstehen uns ;)
 

Neueste Beiträge

Oben