Axt oder Beilblatt Infos gesucht

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user4865

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guten Morgen Ich habe beim aufräumen auf einem Speicher eines alten Hauses ein Axt oder Beilblatt gefunden. Also das Metallstück. Der Hauseigentümer hatt kein Interesse mehr daran also durfte ich es mitnehmen. Nun habe ich es gesäubert mit einem Kompressor da das Metall stark verrrostet war. Zu was für einer Axt/Beil könnte es gehört haben und vor allem kann man das Jahrhundert eingrenzen? Was auffällt ist das das Blatt leicht gebogen ist. nicht wie bei einer normlen axt wo es gerade vom Stiel weggeht. http://www.mittelalterforum.com/wcf/images/photos/thumbnails/large/photo-4004-d51b8a86.jpg http://www.mittelalterforum.com/wcf/images/photos/thumbnails/large/photo-4005-38d8399b.jpg http://www.mittelalterforum.com/wcf/images/photos/thumbnails/large/photo-4006-5b9c9b68.jpg http://www.mittelalterforum.com/wcf/images/photos/thumbnails/medium/photo-4007-32c988cc.jpg
 
Halte das ganze für den Kopf eines Beschlag-/Behaubeils, das benutzt wird um eien Balken zu behauhen. Unter Wikipedia findest du unter dem Stichwort Breitbeil einen Eintrag. Was die Zeitliche Zuordnung angeht wird es dann schon sehr viel schwieriger. Ist meiner Meinung nach von den Bildern her alleine nicht wirklich möglich. Da sich bei dem Beil Typ nicht wirklich viel getan hat. Gibt immer noch Beile die heute produziert werden und zu 80% genauso aussehen. Von daher würde ich deinem Beil vielleicht 100 Jahre geben. Wie alt der Typ Beil ist kann ich jetzt hier (da ich meine Bücher nicht zur Hand habe) nicht sagen.
 
Sieht wie ein Zimmermannsbeil aus für mich... die Rückseite würde dabei auch genutzt werden um Nägel einzuschlagen. Der Bautyp ist wohl mindestens seit der Industrialisierung bekannt, und die Axt im bündel der italienischen Faschisten ist dem Kopf ein wenig ähnlich. Sicher nicht echt "historisches" (vom Rost her schätze ich auf rund 60 Jahre nicht mehr in Gebrauch) aber vielleicht ist es zumindest brauchbar. Immerhin hat Nemi ja gesagt, an der Form habe sihch nicht viel getan.
 
Der Rost der noch drauf ist, ist das was nach dem sandstralen übrig geblieben ist. vorher war dort wesentlich mehr drauf. davon habe ich leider kein bild mit dem starken Rostbefall. Das diese Art von Beil zum behauen von Balken benutzt wurde, auf die Idee war ich auch gekommen. Dafür spricht die leicht gebogene Form. Wie könnte man das Alter des Kopfes denn einigermassen genau bestiommen?
 
Jetzt wird es richtig schwer.... Wenn du keinerlei weiteren Infos über das Blatt hast. Da es keinen Stil mehr gibt fällt die dendrochronologische Methode weg, Aufgrund das es nicht aus einem bekannten Schichtsystem stammt, fällt auch die Datierung mittels der Schicht ansich weg. Die C14 Radiocarbondatierung, könnte gehen jedoch kann da das Alter der zum Schmieden verwendeten Kohle mit reinstreuen so das auch dieses Ergebniss nicht unbedenklich ist. Am einfachsten wäre es wenn auf der Axt noch eine Schmiedemarke ist mit der man eventuell auf den Schmied zurückschliessen kann und über seine Lebenszeit auf den Herstellungszeitraum. Finde aber das du bei dem Beil mit der Schätzung von Friethjoph und mir (60-100 Jahre) nicht so weit daneben liegen dürftest.
 
nun, das Teil, so es in einem Balken steckte, ist höchstwahrscheinlich beim Bau des Dachstuhls vergessen worden. Somit ist es in etwa so alt wie der Dachstuhl.
 
Hallo Nemi, C14 Messungen machen nur Sinn bei organischen Stoffen (nicht bei Metallen) und für ne dendrochronologische Untersuchung sollten mindestens 40 Jahresringe vorliegen, bei dem zierlichen Beil werdens aber kaum mehr als 15 Ringe am Stiel gewesen sein. Gruß Roland
 
Hallo Datenmetz, da bei dem Herstellungsprozess, Renofen, Schmieden usw. biogener Kohlenstoff in das Metall gelangen kann, ist es möglich diesen wenn er vorhanden ist mit der C14 Methode zu analysieren. Dabei können aber die oben von mir angerissenen Probleme auftauchen.
 
Metalle kann man grob mittels Strontiumtest einordnen, und zwar auf vor oder nach Hiroshima. Vor diesem Ereignis gab es nämlich kein radioaktives Strontium in der Atmosphäre und auch nicht in Werkstoffen. Da wir hier von einem Objekt reden, das gerade um diesen Zeitpunkt oder früher entstanden sein könnte, er passen - aber soein Test ist teuer. Man könnte natürlich eine Analyse des Materials machen und damit auf die Stahlart rückschließen. Das würde erlauben in der industriegeselschaft auf eine Herstellungszeit zu folgern (über die Stahlveredeler). Das hieße aber, die Axt zu beschädigen. C14 würde wohl eher wenig gehen: Koks enthält kaum C14 und der wird seit 1740 in großem Stil bei der Stahlherstellung benutzt. Industriegell hergestellte Werkzeuge wie Beile gibt es auch schon seit der industriellen Revolution, und diese wurden selten über einem Braunkohlefeuer geschmiedet.
 
Jupp, einseitiges Behaubeil/Beschlagbeil für einen Rechtshänder. Hättest du es im Walf gefunden, hätte ich es ein genant. xD Auffällig ist die Tülle. Versuche das Alter des Hauses rauszubekommen und du hast das Alter der Axt.
 
Oder wann der Dachstuhl ersetzt wurde. wenn der (z.B. nach Dachstuhlbranc) komplett neu gemacht wurde, könnte es auch dann vergessen worden sein.
 
ich denke es handelt sich um ein zimmermannsbeil um das späte 19.jahrhundert eventuell auch noch früher. oli
 
Ich denke nicht das es zum Dachstuhl gehörte oder da vergessen wurde. Ich denke es wurde eher irgendwo gefunden und von dem Finder (einer der vorigen Hauseigentümern) dort abgelegt. Auf dem Dachboden hätte es nicht soviel Rost ansetzen können. Der war doch sehr trocken im Stroh. Es war jedenfalls Rost und Erde am Blatt drann vor dem säubern. Holz leider nicht. Wie sahen denn die Breitbeile oder Zimmermannsäxte im 19. Jahrhundert oder früher aus damit man mal vergleichen könnte.
 
naja, wie sahen die aus ... bis in die 50er Jahre des letzten Jahrhunderts genau so, und eben im Mittelalter auch schon
 
Wie sahen die aus ist bei sowas eine schwere Frage. Hab mal im Bildarchiv vom SHM gestöbert: http://mis.historiska.se/mis/sok/bild.asp?uid=28992 http://mis.historiska.se/mis/sok/bild.asp?uid=299788 http://mis.historiska.se/mis/sok/bild.asp?uid=224116 http://mis.historiska.se/mis/sok/bild.asp?uid=338736 http://mis.historiska.se/mis/sok/bild.asp?uid=324412 http://mis.historiska.se/mis/sok/bild.asp?uid=323468 http://mis.historiska.se/mis/sok/bild.asp?uid=239813 http://mis.historiska.se/mis/sok/bild.asp?uid=324010 http://mis.historiska.se/mis/sok/bild.asp?uid=28992 http://mis.historiska.se/mis/sok/bild.asp?uid=331723 http://mis.historiska.se/mis/sok/bild.asp?uid=311278 Das sind Jetzt erst mal ein paar zwischen der Vendelzeit und der anbrechenden Neuzeit. Wenn du da jetzt eine Axt findest deren Blatt deinem Dachbodenfund sehr nahe kommt, heißt das allerdings nicht das deine Axt genauso alt ist. Sondern nur das sie eine sehr ähnliche Form hat. Mehr aber auch nicht. Es gibt Werkzeug Typen die wenn sie einen gewissen Optimierungsgrad erreicht haben sich nicht mehr ändern bis einer kommt sie grün anmalt und Bosch draufschreibt.
 

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