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L

Lunae

Guest
Damit es nicht zu langweilig wird, :) schreib ich heute mal was mit B wie Bergrüster Bergrüster: Diesem Baum, der in England auch "Hexenrüster" heißt, wurden einst verschiedene magische Eigenschaften nachgesagt. Er galt weit und breit als glückbringend; wer einen Stecken aus dem Holz der Bergrüster bei sich hatte, sollte damit alle Arten von Übel abwehren können. Um sich vor dem Butterzauber der Hexen zu schützen, konnte man einen Zweig von der Bergrüster in ein Butterfaß legen.
 
Hallo, weil ich mich mit Hexen und so was nun mal überhaupt nicht auskenne eine Frage. Wann wurde so was aufgeschrieben? Also ich will nur wisssen, wann sich Menschen mit sowas wie diesem Baum auseinandergesetzt haben.
 
1320 bis 1775 laut der Quellenangabe im Buch. Einige der Ausführungen gehen aber auch noch weiter zurück.
 
aha...danke. Bin immer wieder erstaunt, wie eng dieses Mythen mit der menschlichen Entwicklung Schritt halten können. :D :D
 
Das versteh ich jetzt net wie du das meinst? Ich hab das jetzt so verstanden, das du meinst, das die Myten so alt sind wie die Menscheit, hab ich das richtig kapiert? Falls ja, ich denke das das für Menschen genau so wichtig ist, ihre Dämonen zu haben wie wir alle unsere Götter brauchen.
 
JaJa..das hast du schon richtig verstanden. Hätte vielleicht besser schreiben sollen, das ich immer wieder verwundert bin in welche Richtung das gehen kann. In diesem Beispiel von dir mit dem Baum. that`s all
 
Ich finde das schon immer sehr interessant, wenn man manchmal liest auf was welche Mythen zurückgehen. Ich bin auch von der Theorie überzeugt, das der Glaube, Vampire können kein Sonnenlicht vertragen auf die sog. Mondkinder (der offizielle Name der Krankheit fällt mir jetzt net ein) zurückgeht. Es ist wirklich erstaunlich, wie diese Dinge entstehen und wie hartnäckig sie sich über Jahrhunderte gehalten habe.
 
Jepp stimmt und kein schlechter Vergleich von dir mit der Krankheit. Jetzt fallen mir auch wieder ein paar Beispiele ein....
 
Ufff..naja so auf Anhieb fällt mir der Text von Ulrich Molitor ein. Von Hexen und Unholden Molitor behandelt drei große Teilbereiche des Hexenglaubens. Ausführlich geht er auf die Fähigkeit der Hexen bzw. des Teufels zum Maleficum ein, behandelt anschließend den Hexenflug, die Tierverwandlung und – sehr knapp – den Sabbat. Nach einem kurzen Exkurs über die Wahrsagerei wird im Sinne eines Resümees die Bestrafung der Hexen diskutiert. Zu den Maleficia zählt Molitor die Fähigkeit zum Wetterzauber, zur Verursachung von Krankheiten bei Menschen und des (negativen) Liebeszaubers. Die bestehenden Einwände gegen den Schadenszauber werden durch zahlreiche Beispiele aus der antiken und frühchristlichen Tradition scheinbar widerlegt. Überwiegend spricht Molitor jedoch über die Fähigkeiten des Teufels. Wohl aus argumentativen Gründen heraus betont Molitor ganz im Sinne Aristoteles die Bedeutung der Erkenntnisgewinnung durch Erfahrung. Gerade durch die Gerichtpraxis vor Ort ergeben sich immer wieder Exempel, welche für die zauberischen Fähigkeiten des Menschen zu sprechen scheinen. Eine Diskussion des Machtverhältnisses bzw. des Wechselspiels zwischen Teufel und Hexe unterschlägt Molitor zunächst weitgehend und hebt sich die überraschende Pointe seiner Erkenntnis bis zum Ende des Textes auf: Weder der Teufel noch die Hexe können ohne die Zulassung Gottes irgendetwas bewirken. Dabei ist diese permissio Dei keine beliebig dehnbare, generelle Regel, die alles zulässt, was nicht explizit verboten ist! Sie ist immer auf bestimmte Aktionen und Personen beschnitten. Dem Teufel verbleibt daher nur ein sehr eingeschränkter Spielraum. Auch diesen kann er nur nutzen, weil ihm als geistiges Wesen gegenüber den Menschen drei Vorteile zufallen: Er ist von überragender Schnelligkeit, besitzt überaus weit reichende Erfahrungen und Scharfsinn. Die Menschen selbst allerdings können nichts was auf magische Fähigkeiten beruht. Der Teufel benutzt sein Wissen lediglich, um die Hexen zu vermeintlichen Taten anzustiften. Alle verwendeten Zaubermittel sind bloßes unwirksames „Narrenwerk“, welche die Suggestion unterstützen sollen. Geschickt nutzt der Teufel seine Fähigkeiten zur Verblendung um einerseits die Hexen, andererseits der restliche Menschheit Glauben zu machen, es würde sich um Zauberei handeln. Diese dient nicht nur der Verführung der Schwachen, sondern auch der Erprobung der Frommen, wobei nicht auszuschließen ist, das gerade die Gerechten besonders leiden müssten. Die Fähigkeit des Teufels zur Verblendung in verschiedensten Formen der optischen Täuschung, der Sinnestäuschung, des Vorgaukeln falscher Tatsachen oder Träume sowie der Suggestion ermöglicht auch den Glauben an Tierverwandlung, Hexenflug und Sabbat. Diese Charakterisierung des Teufels nimmt für Molitor einen zentralen Punkt innerhalb der Argumentation ein. Intensiv wird auf Rechtsfälle im regionalen Umfeld zum Beweis des Hexenfluges eingegangen. Der Zweifler Siegmund führt natürlich den Canon Episcopi ins Feld, der den Glauben an den Flug nachtfahrender Frauen mit Diana in das Reich der Fantasie verbannt. Molitor spricht im Gegensatz zu anderen Autoren nicht von einer neuen Sekte der Hexen, die kaum mit den nachtfahrenden Frauen des Canon Episcopi vergleichbar ist. Er spricht von denselben Frauen, welche umfassende Kenntnisse über fremde Regionen und Personen besäßen und macht bereits hier seine skeptische Haltung deutlich. Denn letztlich erweist sich dieser Hexenflug wie auch der Sabbat nur als Traum. Realität dagegen besitzt die Teufelsbuhlschaft, zu der sich die Betroffenen aktiv entschließen müssen. Dieser Verbindung kann jedoch kein Nachwuchs entspringen, da es dem Teufel unmöglich ist, eine lebendige Seele dem Zeugungsakt (mit Hilfe gestohlenen Samens) beizusteuern. Der Dämonenpakt – den Molitor überwiegend aus den Anschauungen des Augustinus herleitet, ist für das Verbrechen also konstitutiv. Hexerei bleibt bei Molitor ein rein geistliches Verbrechen. Der Abfall von Gott und die Bereitschaft zum Teufelspakt sind jedoch Grund genug, um mit dem Codex de Maleficis et Mathematicis die Verurteilung zum Tode nach weltlichem Recht zu fordern. Diesen Widerspruch zwischen der Konstruktion des Verbrechens und der Zuordnung zum weltlichen Recht jedoch klärt Molitor nicht auf. Stattdessen schließt er mit einer Vermahnung an die „Weiber“, sich einer tugendhaften Lebensführung zu befleißigen und den Versuchungen des Teufels zu widerstehen. Wie im gesamten Text spricht er dabei vorwiegend die Frauen an, wobei er subtil eine geschlechtsspezifische Prägung des Zauberdeliktes befördert, ohne dies offensiv zu diskutieren. Die Auswahl seiner Exempel stützt diese Zuspitzung nicht. Trotzdem Molitor also eine eher skeptische Sicht auf das Delikt der Hexerei entwickelt, übernimmt er im Fall des Glaubens an den Dämonenpakt, die strafrechtlichen Konsequenzen und die geschlechtspezifische Zuordnung unkritisch Elemente der stark befürwortenden Hexenlehre, die seinen eher rational gefassten Argumentationszusammenhängen im Fall des Schadenszaubers, des Hexenfluges, der Tierverwandlung und des Sabbats zu widersprechen scheinen. Gänzlich vermeidet Molitor die Diskussion, ob es sich bei den Hexen um eine neue Sekte oder Form von Ketzerei handeln würde
 
Danke Oliver, sehr interessanter Text, werd ich mir heute abend noch mal in Ruhe zu Gemüte führen. Dabei geht es aber wenn ich das richtig überfolgen hab und die rechtliche Seite ich meinte mit meinem Beitrag die logische Seite, also die wie man auf die Ideen kam bzw. wie diese Myten entstehen konnten.
 
Dazu muss ich mal zu hause schauen, da habe ich noch was. Bin nur leider im Moment auf der Arbeit und sobald dieser Dumme Email Server wieder reagiert und ich ihn entlich weltweit anbinden kann wieder voll konzentriert. :baby: :baby:
 
Eilt ja überhaupt gar nicht, wollte damit nur sagen, das es das ist was mich an der Myth-Sache am meisten interessiert.
 
Mal eine ganz Blöde frage. Kann ich bei B alles was aus dem Mittelalter ist rein schreiben? Ich weiß ist eine Blöde frage :D Myrkva
 
Hallo, bitte für jedes neue Thema auch einen neuen Thread aufmachen!!! Sonst wird es total unübersichtlich ;)
 
Sorry, das B stand eigentlich für den Buchstaben B das Buch um das es hier geht ist ja nach dem Alphabet abgefasst.
 
gibt es denn die Baumart heute noch irgendwo oder is der bei dem ganzen Stockgeschnitze ausgerottet worden? :keule1 :D
 
Rüster = Ulme Dass es kaum noch Ulmen hier gibt. liegt nicht am Stockgeschnitze (so veile stöcker können die Menschen kaum schnitzen), sondern an einem Pilz der Anfang des 20. Jhd. aus Asien eingeschleppt wurde, was zu massenhaften Ulmensterben führte. Damit könnte dann auch das massenhafte Auftreten von Hexen in neuerer Zeit erklärt werden. :whistling: ;) :D :D :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Original von Beate Damit könnte dann auch das massenhafte Auftreten von Hexen in neuerer Zeit erklärt werden. :whistling: ;) :D :D :D
pruuust ... und ich dachte die ganze Zeit, das läge am massiven Anstieg der neumodischen Karriere-Optionen "Superstar", "Topmodel", "Uri-Geller-Nachfolger" ...
 

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