Bedeutung der Eibe in Nordeuropa...

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Xerxes

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Hallo Leute, ich bin auf der Suche nach Infos zur mythologischen Bedeutung der Eibe bzw. von Eibenholz in Nordeuropa. Zeitliche Einordnung und genaue Region oder Stämme/Kulturen sind erstmal egal... Wenn ich im weiten Netz suche, finde ich immer nur recht oberflächliche Infos dazu. - Eibe als Abwehr gegen böse Zauber. - Eibe als Symbol für ewiges Leben und Beständigkeit. - Eiben säumen bei den Germanen den Weg in die Unterwelt und gelten sowohl als Todes- wie auch als Auferstehungspflanze. - Dann noch diese Geschichte, dass die Weltenesche evtl. gar keine Esche sondern eine Eibe war... Leider finde ich dazu keine weiterführenden Infos. Wo steht das, wer sagt das, welche Quellen gibt es dazu usw. Mich würde erstmal alles interessieren, was der Eibe von Germanen, Kelten etc. zugesprochen wurde und natürlich auch woran man das belegen kann... Vielleicht könnt ihr mir ja helfen;-) Gruß Jannis
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Über Eibe weiß ich nur so viel,das nicht wie alle immer sagen,das Holz giftig ist,sondern das alle Pflanzenteile gifttragend sind,mit Ausname des Holzes. Meine Suppenschale möchte ich dennoch nicht daraus haben,aber Webschiffchen,und andere Gegenstände immer gerne 8o Das Holz ist einfach so schön. Das hilft Dir jetzt nicht weiter,aber ich dachte bevor die Giftigkeit in die Runde geworfen wird... Eibe war als Mittel gegen Krebs vor einigen Jahren mal im Gespräch,ich weiß aber nicht was daraus geworden ist.
 
Über Eibe weiß ich nur so viel,das nicht wie alle immer sagen,das Holz giftig ist,sondern das alle Pflanzenteile gifttragend sind,mit Ausname des Holzes.
Das ist leider nicht so. Alle Pflanzenteile, mit Ausnahme des Fruchtfleisches (wobei das botanisch gesehen nicht der richtige Ausdruck dafür ist) enthalten das Taxin, also das Gift. Die höchste Konzentration enthalten die Nadeln, im Holz ist sie schon wesentlich geringer. Die Früchte sind sogar essbar, nur sollte man die Kerne wieder ausspucken.
 
Die Früchte sind sogar essbar, nur sollte man die Kerne wieder ausspucken.
Trotzdem würde ich da aufpassen... denn nach den Nadeln hat der Kern das meiste Gift, ist er an gekratz durch Zähne oder Fingernägel kann das Gift schon austreten. (Nur bevor einer jetzt auf die Idee kommt, die zu probieren) Nebenbei finde ich, sie schmecken nicht sonderlich gut, haben was von Gummibären, die in Wasser gelegt wurden, glibbrig und einfach nur extrem süß. Ich denke es wird schwer, grade bei Keltischer und Germanischer Mythologie zu Bäumen, seriöse Quellen zu finden. Vieles wird vom Neoheidentum geprägt sein, bei dem sich "moderne" Menschen was ausgedacht haben, wie es hätte sein können.
 
Upps wie peinlich - Alex Du hast Recht.Danke. So bevor wir uns nun weiter über Giftigkeit,auslassen zurück zum Thema. (hätte ich doch die Klappe gehalten)
 
Naja, der Kern ist ja extrem hart, vergleichbar mit Kirschkernen. So leicht lassen sich die nicht ankratzen. Die müsste man schon richtig zerbeissen und selbst da müsste man schon eine "größere Menge" verdrücken. Die latente Dosis liegt bei ca. 50mg Taxin, das entspricht in etwa zwischen 50-100g Nadeln oder Kerne. Also aus Versehen kriegt man diese Menge nicht so leicht zusammen.. Ich mag die übrigens gerne :D So, jetzt aber wirklich wieder back to Topic :)
 
Ich habe da erstmal nur was lokales neuzeitliches (?) anzubieten, nämlich ein Märchen: Der Berg, auf dem ich arbeite heißt Iberg. Der Name kommt wohl auch häufiger mal vor, aber "mein" Iberg soll sich daher ableiten, dass auf dem Berg immer schon Eiben wuchsen und der Berg ursprünglich "Ibenberg" also "Eibenberg" hieß. Es stehen auch immer noch einige dort im Wald. Und zu dennen gibt es die Geschichte, dass einst ein armes Mädchen mit einer bösen Stiefmutter (wie sollte es anders sein) zum Blaubeeren pflücken geschickt wurde. Immer wenn das Eimerchen fast voll war, stieß die Stiefmutter es wieder um, so dass das Mädchen von vorn anfangen mußte. Das erzürnte den Zwergenkönig Hübich derartig, dass er die böse Stiefmutter in eine Eibe verwandelte, die bis heute dort am Hang steht. Das Mädchen beschenkte er mit silbernen Tannenzapfen und wenn sie nicht gestorben sind... Hier mal ein Fotobeweis ;-): das dunkelgrüne in der Mitte ist die betreffende Eibe!
eibe.jpg
Leider sind meine Bücher schon vor mir umgezogen und ich kann jetzt nicht direkt nachgucken, aber zum Thema interessant ist auf jedenfall "Baum und Zauber" von Frederik Hetmann, "Blätter von Bäumen" von Susanne Fischer-Rizzi und "Mythos Baum", Autor ist mir gerade entfallen. Soll ich nochmal genau gucken, was da über Eiben so steht? Kann aber ein bicßhen dauern, weil mein Bücherregal gerde ein nbißchen außerhalb meiner Reichweite liegt...
 
[font='Arial, Helvetica, sans-serif']hab noch gefunden, dass der germ. Gott Uller in einem Eibental lebt(e) und einen Bogen aus Eibenholz hat(e) Ydalir Ansonsten das Buch Die Eibe in neuem Licht von Fred Hageneder ... hab das allerdings nicht und kann dir nicht sagen in wie weit deine Frage darin beantwortet wird. [/font]
 
Also das Essen des "Fruchtfleiches" - ohne Kern - sehe ich auch nicht so problematisch. Bin auch groß geworden und habe das schon vom Opa gezeigt bekommen was man davon essen darf.
 
Vielen Dank für die Antworten. Ein paar interessante Sachen dabei... Ist bestimmt auch wichtig, auf die Giftigkeit hinzuweisen. Aber bitte, ich will das Zeug nicht essen :D Gruß Jannis
 
Hallo Leute, ich bin auf der Suche nach Infos zur mythologischen Bedeutung der Eibe bzw. von Eibenholz in Nordeuropa. ....Mich würde erst einmal alles interessieren, was der Eibe von Germanen, Kelten etc. zugesprochen wurde und natürlich auch, woran man das belegen kann......
Es gibt eine sehr schöne Monographie über die Eibe, die ich empfehlen kann. Ich habe sie leider seit einiger Zeit verliehen, ohne sie schon ganz gelesen zu haben, glaube aber, dass das ein sehr 'gehaltvolles' Werk ist, das Dich weiterbringen könnte. Verfasst hat es Frank Hageneder, der Preis ist € 39.--. Freundliche Grüße Jean
 
So, nochmal danke euch allen. @ Tjorven: Interessante Geschichte. Und ich kann in dem Baum tatsächlich die Nase und ein Ohr erkennen. Gruselig :D Wenn es dir nicht so viele Umstände macht, wäre es nett wenn du nochmal nachguckt. Aber es eilt wirklich nicht :thumbsup: @ Woelfin-Anne und Collin: Danke, die Geschichte hatte ich noch nicht gefunden... Und das Buch scheint wirklich vielversprechend zu sein. Auf 320 Seiten wird wohl was brauchbares über den schönen Baum zu finden sein... Gruß Jannis
 
Och, ich seh die Eibe eigentlich fast jeden Tag - aber im Moment liegt eine Menge Schnee drauf, da wird es mit Nase und Ohren schwierig. Aber einen Ableger habe ich im Herbst entdeckt:
eibe_02.jpg
Das Graue ist kein Stein sondern die Wurzel einer großen Buche, das hat schon was.
 

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