Späte Hügelgräber Zeit/ Frühe Urnenfelder Zeit / Stufe Wölfersheim 1300 – 1200 v. Chr. Bronzezeit D In der Stufe Wölfersheim entwickelt sich die bereits bestehende Tracht weiter. Der Beinbergenbügel wird nun etwas breiter und wird teilweise mit Punzbuckel verziert, der Spiraldraht läuft breiter aus. Beinbergen werde nun etwas seltener und nun in der Regel als Paar getragen. Die Armspiralen verschwinden fast völlig und werden durch Armbänder und Armringe ersetzt.Auch die Radnadel verschwindet und wird durch Nadeln mit Doppeltkonischem Kopf oder Nagelförmigen Kopf ersetzt. Die Brillenspiralanhänger werden in der Regel größer und auch reicher mit Ritzmuster verziert Es wurden bis zu 5 getragen. Stachelscheiben werden nicht mehr getragen, dafür kommen nun Bronzehalsringe mit Leiterbandverzierung in Mode, in die gegebenenfalls auch ein Anhänger eingehängt sein kann. Tierzahnamulete kommen bei Frauen ebenfalls vor, wie mit Draht gefasste Biberzähne, Bärenzähne, Wolfzähne, die einfach durchbohrten sind auch in fast allen anderen Stufen im gebrauch. Ob es mit Draht gefasste Eberzahnpektorale gab, wie sie aus Ostfrankreich und Bayern bekannt sind für Bronzezeit D, ist zur Zeit nicht sicher geklärt. Fingerspiralen und Bandfingerringe sind in diese Stufe auch im Gebrauch, ebenso wie Spiralröllchenketten mit Bernstein und Glasperlen aus überwiegend dunkelblauen Glas. Ringe als Schmuck von Hauben oder Kopfbänder sind ebenfalls im Gebrauch, wie ein Fund aus Frankfurt Berkesheim zeigt. Die Dame von Pfaumheim trug anscheinend eine mit Tutulis besetzte Kappe/ Haube. Es gibt auch Fragmente die auf die Verwendung von Gürtelketten, Bronzeringe, verbunden mit Blechzwingen, mit Spriralanhängern, hinweisen. Da aber alle Funde aus Hortfunden, wie z.B Niedernberg stammen kann man nicht sicher belegen ob es sich hier um ein Teil der Tracht handelt. Ansonsten sind keine sicheren Gürtelverschlüsse im Zusammenhang mit einer Trachtaustattung bekannt. Ein schöner Fund der den Übergang C2 / D ist die sog. Dame von Pflaumheim, die noch Elemente der C2 Austattung trägt, aber auch schon Elemente der D Austattung, und somit ein schönes Beispiel für den Trachtwandel ist. Wichtige Fundorte sind Frankfurt Berkersheim, Wölfersheim, Stockstadt, Aschaffenburg Strietwald, Pfaumheim und Niedernberg Ältere/ Mittler Urnenfelder Zeit / Stufe Hanau 1200 v. Chr. - 1000 v. Chr. Hallstatt A 1/2 In der Stufe Hanau setzt ein weitere Trachtwandel ein, die Zahl der Beinbergen geht stark zurück und die wenigen die gefunden wurden gehören dem Typ Wollmersheim an, eine Berge mit Rückläufigen Draht und ovalem Bergenbügel, die jetzt fast den kompleten Unterschenkel der Trägerin bedeckt. Diese Ausstattung, häufig in Verbindung mit Wollmersheim Nadeln kommt nur in sehr reichen Frauengräbern vor, es hat fast den Anschein als ob die Oberschicht an einer Konservativen Tracht festgehalten hat und diese sogar noch steigerte. Brillenspiralanhänger sind jetzt dafür völlig verschwunden. Als Anhänger tauchen nun selten erste Trianguläre Anhänger auf. Sehr viel beliebter sind Halsringe geworden, entweder mit Leiterbandverzierung oder Trodiert. Spiralröllchen, Glasperlen und Bernsteinperlen kommen weiter vor. Auch Fingerspiralen und Bandfingerringe sind weiter beliebt. An Armbänder kommen nun häufig Drillingsarmringe vor, aber auch schmale Armbänder, sowie einfache Ritzverzierte Armringe. Der Armring vom Typ Hanau ist fast nur aus Männergräbern belegt. Bei den Nadeln gibt es weithin Formen mit Doppeltkonischem Kopf, Nagelkopfnadeln und selten Vasenkopfnadeln. In einen Frauengrab in Hanau kam eine Große Anzahl von Spiralröllchen und Bronzeringe zum Vorschein, die an an eine ähnliche Haube wie sie aus dem Gräberfeld Grundfeld vorliegt zu denken ist. Neu in der Stufe Hanau sind 2 teilige Fibeln aus Draht, wobei der Typ Hanau rein auf Frauengräber, der Typ Bulardingen überwiegend auf Männergräber beschränkt ist. Blattbügelfibeln, 1 teilige wie wie der Typ Bad Kreuznach oder 2 teilige wie der Typ Gemeinlebar sind zwar aus der direkten linksrheinischen Nachbarschaft belegt, kommen meinem bisherigen wissen am Untermain nicht vor. Aufällig ist auch ein Fund aus Essfeld, wo anscheinend 2 Armbänder in Form einer Stufe Wölfersheim Berge getragen wurde. Ob bereits Fussringe, wie in den Nachfolgenden Stufen getragen wurden ist nicht ganz sicher, da viele Ringe Fragmentiert sind. Jünger Urnenfelder Zeit / Stufe Pfeddersheim Hallstatt B1 1000 - 900 v. Chr. In der Stufe Pfeddersheim verschwindet die Beinberge aus der Tracht nun völlig An Armschmuck sind nun häufig Steggruppen Armringe belegt die mit Bombenkopf und Eikopfnadel getragen wurden. Alle Stücke weisen Ritzverzierungen im sogenannten reichen Stil auf In einem Grab aus Mainz kam ein Fragment einer Gürtelkette mit Schwalbenschwanzanhängern zum Vorschein, die in Verteiler eingehängt waren. Auch hier zeigt sich wieder die Konstruktion aus Ringen und Blechzwingen. Durch eine Änderung der Beigabensitte kommen nun fast keine Bronzeschmuckteile mehr ins Grab, weshalb eine genaue aussage zur Trachtaustattung schwierig wird. 2 teilige Blattbügelfibeln vom Typ Reisen und Weißenbrunn wie sie in Ober- und Mittelfranken und Bayern vorkommen sind am Untermain bisher nicht belegt. Wichtige Funde Pfeddersheim und Kleinheubach Späte Urnenfelder Zeit / Stufe Wallstadt Hallstatt B2 / B3 900 – 800 v. Chr. Die Stufe Wallstadt zeichnet sich vor allem durch Hortfunden aus, da Bronzebeigaben in den Gräbern fast nicht vorkommen. Die Hortfunde zeigen eine Verwendung von Armringen mit Pfötchenende, Teilweise Profiliert. Einige der Ringe können von der Größe her auch als Fussringe getragen worden sein.Auch tauchen die erste Hohlgegossene Arm/ Fussringe auf, die reich mit Geometrischen Mustern verziert sind. Auch C förmig getriebene Blech Arm und Fussringe sind bekannt, einige so groß, das man eine Tragweise am Unterschenkel annehmen kann. Neu sind auch die sogenannten Fusschauckelringe, die in großer Zahl von den Hortfunden des Bullenheimer Berges und Bad Homburg überliefert sind. Diese Ringe wurden als in der Größe kleiner werden Sätzen von bis zu 6 Ringen pro Fuss getragen. Viele Ringe weisen Schlagmarken auf, die die Position innerhalb des Satzes angeben. Anhänger sind vor allem in Form von sogenannten Rassiermesserförmigen Anhängern überliefert, Schwalbenschanzanhänger sind am Untermain bisher nicht Belegt, obwohl sie in den Seeufersiedlungen am Bodensee in der Stufe recht oft gefunden wurden. Auch gibt es Funde von Trodierten und glatten Halsringen. Neu sind nun gemusterte Glasperlen, sogenannte Pfahlbautönnchen sowie Perlen mit Kreisaugen. Auch kommen jetzt Perlen aus Gargat vor. Schmuck in dieser Form sind durch den Hort von Stadtallendorf belegt. Aus Stadtallendorf ist auch ein mutmaßliches Fragment eines Gürtelbleches bekannt. An Nadeln sind überwiegend kleinköpfige Vasenkopfnadeln vorhanden sowie kleinköpfige Nagelkopfnadeln. Ein Frauengrab aus Pflaumheim, das auf den Übergang zu Hallstatt C markiert zeigt auch das Gürtelketten verwendet worden sein können. Viel Schmuckformen der Stufe Wallstadt weisen bereit in Richtung der Früheisenzeitlichen Hallstattkultur und stellen Vorläufer der Regionalen Hallstattzeit Tracht dar. Wichtige Fundorte sind Bad Homburg, Bullenheimer Berg , Stadtallendorf und Hanau Dunlopgelände