Sooo..ich leg mal einen vor, denn um den heissen Brei redet man nicht rum, sondern man löffelt ihn aus. Als hier nun Nägel mit Köppe: Ich beziehe mich jetzt mal Beispielsweise auf einen Handwerker, und zwar einen Schmiedegesellen, es könnte aber wohl auch ein Tischler sein oder ein Steinmetz sein. Er ist Anfang 30, verheiratet mit 2 oder 3 Kindern. Sesshaft in einer Stadt in Mitteldeutschland. Wo wird dieser Mann mit seine Familie gewohnt haben? -> Beispielsweise in einem grob gezimmerten Holzhäuschen außerhalb der Stadtmauern denn innerhalb der Stadtmauern wird eine Unterkunft um einiges teurer gewesen sein als außerhalb. Vielleicht hat er mit seiner Familie auch im Haus seines Schmiedemeisters gewohnt. Was hat er/seine Familie an Kleidung Besessen? -> Sicherlich eine gute Tunika/Kleid usw und eine gute Kopfbedeckung für Kirchgänge und feierliche Anlässe. Sicher hatte er auch für eine Schürze für die Arbeit /vielleicht eine gebrauchte von seinem Arbeitgeber). Dann sicher ein oder zwei ältere mehr oder weniger oft geflickte Tunikas und Hosen/Beinlinge. Außerdem eine Kopfbedeckung. Für den Winter ein schlichter Mantel aus grober Wolle mit passender Gugel. Das Schuhwerk war vielleicht aus Leder, vielleicht aber auch nur ein paar Wollumpen mit Schnüren, dazu ein paar Holztrippen. Ein Gürtel gehörte ihm wohl auch Wie viel Geld besaß er? -> Schwierige Einschätzung, aber ich vermute es hat gereicht um seine Familie mit Grundnahrungsmitteln wie Getreide und Gemüse zu versorgen. Es wird wohl auch für einen kleinen Braten an Weihnachten gereicht haben. Zu trinken gabs sicher sone Art Getreidebier-Zeugs, (schon wegen der Wasserqualität). Ein ähnliches Geplörre wird heute noch in jedem Bauernhaus in Russland hergestellt. Es heist Kwass und schmeckt schlicht gesagt grauenhaft widerlich. (Habs vor Ort schon selbst getrunken) Allen "a" Fundamentalisten lege ich ans Herz das Zeugs mal nachzubrauen denn es ist eindeutig "a" und seit 989nC erstmals Urkundlich erwähnt, geht auch ganz leicht (Prosite Google) Werkzeuge und Alltagsgeräte? -> Arbeitswerkzeug wurde womöglich vom Arbeitgeber gestellt, aber wer sich Schmied nennt wird sicher auch einen eigenen Hammer besessen haben. Zu Hause sicher noch ein Messer und ein Beil, Nähzeug, Löffel, ein Mahlstein und Topf aus Keramik. Ein paar Holzteller und Tonbecher wohl auch. Um Vorräte vor Mäusen zu schützen hatte er sicherlich auch ein paar Krüge aus Keramik, denn Holz bietet keinen Schutz vor Nagern. Möbel? -> Eine Holzbank und ein grober Tisch dazu ein paar einfache Hocker. Schränke wohl eher nicht, aber ein paar Holzkisten zum Verstauen der anderen Sachen sicher schon. Außerdem bieten Holzkisten die Möglichkeit sich drauf zu setzen was wiederum Bänke und Hocker unnötig macht. Eine mit Eisen beschlagene geschnitzte Truhe hätte er wohl verkauft und dafür nützlicheres Angeschafft. Dann sicher noch ein Bett aus groben Holzbalken welches mit Strohsäcken und Reisig gepolstert war und somit ausreichend gegen Bodenkälte schützte. Wie groß es war mag ich nicht sagen aber war sicherlich Platz für die ganze Familie darin. Obendrauf lagen sicher einige Wolldecken. Waffen zur Verteidigung von Haus und Familie (auch im Mittelalter gab es Verbrecher)? Naja, er hatte ja eine Axt und ein Messer, vielleicht war er auch so Schlau sich einen spitzen langen Holzstab neben das Bett zu legen. Ob er Geld hatte ist so eine Sache, denn wer welches hat muss es auch beschützen, es ist daher anzunehmen dass er Seinen Verdienst entweder direkt in Naturalien bekommen hat, oder das Geld sofort in Gebrauchswaren investiert hat. Sollt er er Rücklagen gehabt haben, so hat er sie sicherlich irgendwo bei oder in seinem Häuschen vergraben oder aber sein Meister hat ihm einen Teil seines Verdienstes gutgeschrieben wie bei einer Bank, So wird es übrigens heute noch in einigen entlegenen Gegenden in Afrika gemacht. So, das war jetzt mal eine grobe Einschätzung zum Schmiedegesellen. Wie gesagt, es ist meine persönliche Einschätzung. Zu den anderen oben aufgeführten Personen mach ich mir dann bei Gelegenheit auch noch Gedanken und für Ergänzungen und Anregungen bin ich jederzeit dankbar. (Warscheinlich hab ich eh die Hälfte vergessen. Längere Beiträge werden immer so unübersichtlich) Es grüßt der Geri