Bezieht Ihr all Euer Wissen ausschließlich aus Fachbüchern?

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Thies

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Ich weiß, dass ich mit dieser doch recht provokanten Fragen ein ganz schönes Fass aufmache, aber gerade die Diskussion um Rosenkranz und Paternoster (siehe hier: Rosenkranz oder Gebetsschnur) hat mich dazu ermutigt, diese Frage (die ja eigentlich von Mara ist) hier nochmal zu stellen. Ich möchte hier nicht auf die unterschiedlichen Formen von Quellenrecherche eingehen, sondern auf das, was man daraus macht. Ich meine, ich kann mir aus Büchern, Abbildungen etc. zwar ein gewisses Basiswissen aneignen, weiss im Zweifel dann aber immer noch nicht, wie ich z.B. einen Becher herstellen kann, der aber so oder so aussehen soll. Was mache ich dann im Regelfall, ich frage jemanden der ggfls. Ahnung hat. Dann mekre ich vielleicht, dass die Tipps und Hinweise von diesem Jemand gar nicht so das Gelbe vom Ei sind und beginne zu Diskutieren ob und wie man etwas besser machen kann. Ähnlich sehe ich das -zum Teil- auch mit Quellen. Will heißen ich habe z.B. einen Fund aus dem Norddeutschen Bereich um 1250 und einen Fund aus dem Süddeutschen Raum um 1250, kann ich daraus schließen, dass man im Rheinland um 1250 das gleiche gefunden hätte. Das ganze klingt jetzt wahrscheinlich recht kompliziert aber was mich interessiert, mit wem besprecht Ihr solche Fragen, wie geht Ihr an so ein Problem heran, gibt es Hilfsmittel die Ihr zur Hilfe nehmt? ?( P.S. Ich hoffe, dass die Kategorie zumindest halbwegs stimmt, aber was besseres habe ich nicht gefunden!
 
Sicher gibt es hier im Forum andere Mitglieder, die besser weiterhelfen können, da sie mit sehr exakter Quellenarbeit immer mal wieder meinen Respekt finden. Hier nur meine Vorgehensweise (als eher "Entwicklungsbedürftiger" und "knapp-mit-Zeit-durchs-Leben-Latschender")
  1. ich überlege mir, wie wichtig "es" für mich und meine Darstellung ist, mir besondere Mühe geben zu müssen... z.B. wenn etwas Neues für die Darstellung her muss, weil das Vorhandene kaputt, weg oder mir mittlerweile zu peinlich ist
  2. Falls "Ja"... wird in den zur Verfügung stehenden Quellen recherchiert und ggf. eine PN an Forenmitglieder geschickt, die mein Vertrauen haben, um Tipps zu bekommen (klappt wunderbar!!)
  3. Bin ich bestätigt, dann überlege ich, kann ich und wie kann ich "es" bauen/ basteln (ggf. bauen lassen)
  4. Kann ich "es" nicht, ...
  • gehe ich zu einem Fachmann und lasse mir Tipps geben (die i.A. mit der heutigen Technik umsetzbar sind) und versuche es einfach
  • kaufe ich "es", wenn ich einen adäquaten Händler finde (und Kohle habe)
  • ist das Stück nicht regional belegt, überlege ich, ob es eine typische Fern-Handelsware gewesen ist (z.B. Schwert)... und kaufe "es", da Weißenfels an der Via Regia lag und somit jede Fernhandelsware durch die Stadt kam :) ....bei einfacher Töpferware (z.B. Becher) gehe davon aus, dass die vor Ort gefertigt wurde und gebe in Auftrag (Bild rüberreichen)
Allerdings ist bei einigen Darstellern der Anspruch an "selbstgemacht" sehr hoch und dabei sollten möglichst auch alte Techniken und Handwerkzeuge verwendet werden... eben wie bei "Guedelon" per Hand Balken sägen und Steine meißeln. DAS geht (mir persönlich ^^ ) zu weit und nötigt mir hohen Respekt ab. :thumbup:
 
Ersteinmal vielen Dank! Wie ich schon gesagt habe, interessiert mich die Vorgehensweise in diesem Fall vorrangig vor der Recherche!
ggf. eine PN an Forenmitglieder geschickt, die mein Vertrauen haben, um Tipps zu bekommen (klappt wunderbar!!)
Sprich ein Diskussion im kleinen Rahmen. Warum fragst Du aber nicht allgemein? Immerhin besteht die Möglichkeit, dass der eine der genau den richtigen Tipp hat, gerade auch Deinen Post liest!
dann überlege ich, kann ich und wie kann ich "es" bauen/ basteln
Wenn ich das richtig interpretiere, die Vorstufe zu Versuch und Irrtum ! Nicht falsch verstehen, aber das hatte ich schon öfters, z.B. bei einem Tisch den ich mit rechteckigen Beinen durch die Platte zapfen wollte und dann nachher doch auf runde Beine umgeschwenkt bin, weil ich die rechteckigen Löcher in die Tischplatte nicht so hinbekomme habe wie ich wollte. Ich überlege mir wie was klappt oder ausgesehen haben könnte, aber erst nachdem ich es dann ausprobiert habe, kann ich sagen ob es funktioniert hat oder nicht.
ist das Stück nicht regional belegt, überlege ich, ob es eine typische Fern-Handelsware gewesen ist
Danke !!!!! Das ist z.B. ein Problem, was m.E. nach viele haben, die z.b. einen Bogenschützen des 13. Jahrhunderts darstellen wollen aber nicht von der Insel kommen. Den in Festlandeuropa sind da gute Quellen doch leider etwas dürftiger. Insofern komme ich dann auch immer wieder ins Grübeln, was könnte sich in einem historisch korrekten Rahmen bewegen, ohne dass ich anfange totalen Blödsinn zu verzapfen. Aber ich muss doch zusehen, dass ich vorhanden Quellen mit dem in einen Kontext bringe, was ich darstellen möchte. Also beginne ich zu fragen und daraus entwickeln sich doch erst die Diskussionen die einen weiterbringen - in welche Richtung auch immer.
 
Ich bin mir nicht sicher, ob ich die Frage jetzt ganz verstanden habe, aber ich versuche es mal. Eigentlich ist sie ja zweigeteilt (sehr allgemein und dementsprechend grob formuliert): 1. Theoretisch: Was gab es wo und wie sah es aus? Da die wenigsten von uns Archäologen sind kann die Antwort eigentlich nur lauten, fachkundig machen, das heißt Fachwissen aneignen. Das geht in erster Linie über Fachbücher und Fachleute (nicht falsch verstehen: wandelnde Bücher ;) ) und letztendlich Museen, was im allgemeinsten Sinne dem betrachten eines Bildes entspricht (natürlich detaillierter). Dabei sind die Fachleute (im Sinne von Wissenden) die wichtigste Quelle, sie wissen, wo man etwas findet und was es überhaupt gibt, sonst brauche ich ein Studium (und habe dort meine Fachleute). Anschließend weiß ich vielleicht sogar wie etwas gemacht wird. 2. Praktisch: Wie kann Ich etwas machen? Selbst wenn ich weiß, wie etwas gemacht wurde, heißt das noch nicht, dass ich es selber kann. Seit der Steinzeit gibt es Handwerker, die ein "Händchen" für bestimmte Sachen haben. Dazu kommt nocht Erfahrung, also welches Material in welchem Zustand (frisches oder trockenes Holz), welches Werkzeug, wie halte ich es am besten usw. Dazu kommt, dass vieles heute so - dank Industrialisierung - nicht mehr praktiziert wird. Also beginnt hier wieder Recherche nach (Fach-) Leuten, die mir zeigen können, wie etwas gemacht wird und hoffen, dass sich die Techniken in den letzten 1000 Jahren nicht zu sehr geändert haben. Da ich nicht für alles Spezialist sein kann, sehe ich es ähnlich wie "das Lorb" und kaufe einen Teil. Das betrachte ich als legitim, denn nicht jeder kann Schmied sein.
 
Vielleicht nähern wir und durch die Diskussion ja der Frage! Das was in den Vorpost geschreiben wurde ist ja eigentlich auch so mein übliches Vorgehen. Aber, was mache ich z.B. bei Gegenständen oder Kleidungsstücken, die für meine Darstellung notwendig und sinnvoll wären, aber entweder nicht zu meiner Zeit oder in meiner Region gefunden wurden. Aber es gibt Funde in anderen Regionen, was ich weniger als ein Problem sehe, wenn es einen für mich schlüssigen Weg gibt, wie dieser Gegenstand zu mir kommt. Dabei sehe ich das aber schon so kritisch, dass ich nicht einfach pauschal sage, dass über Handelsbeziehungen alles zu mir kommen kann, sondern es sollte schon so sein, dass es nachgewiesene Handelswege sein sollte und auch tatsächlich diese Handelsgüter über diese Wege verbreitet wurden. Mit Zeiten sehe ich da eher ein Problem. Ich kann ja nicht automatisch sagen, wenn es um 1100 einen Spaten z.B. gegeben hat und es den auch um 1400 gab, dass es den auch um 1250 gegeben hat. Ich denke, dass auch dieses Problem viele kennen. Aber wie geht man sinnvoll und zielgerichtet damit um. Natürlich bin ich auch hier wieder auf Quellen angewiesen. Diese geben jetzt aber einfach mal nichts mehr her oder es gibt keine - was dann. Dann kann ich mein Gemüsebeet nicht umgraben, weil es keinen Spaten gab?? Kann doch irgendwie auch nicht sein, oder ?? Interssiert mich das alles nicht, weil ich jetzt für meine Darstellung einfach ein Spaten brauche? Nee, dass will ja auch keiner, aber ich brauch doch einen! Also was nun? Mit eienr Spitzhacke graben, weil es dazu eien Fund gab? Klingt für mich auch nicht logisch? Es muss doch irgendeinen Weg geben, wie man belegte Funde und Quellen in einen konkreten Zusammenhang setzen kann ohne auf seinen persönlichen Ansprüche zu verzichten eine gute Darstellung zu verkörpern.
 
Am besten ist wenn man auf herkömliche weise nicht weiter kommt,man schreibt die Autoren der Gscheiten Bücher die man besitzt oder Museen direkt mit dem Problem/der Frage die man hat an.(so mache ich es immer wenn ich mal nicht weiter weis)
 
Natürlich steht an erster Stelle die Frage: "Wie hoch ist der Anspuch an Authenzität an die herzustellende Sache?" Ich gebe zu, dass ich von "A" weit entfernt bin, aber mein Anspruch ist auch (noch nicht) dort gelandet. Bisher ist dieses Hobby eine Freizeitvergnügen, was - zugegebenermaßen - mehr Zeit verschlingt, als alles, was ich jemals vorher gemacht habe. Ich habe höchsten Respekt vor denen, die schon im Mittelalter leben, davon bin ich weit entfernt. Dennoch gerate ich immer wieder mit meinen familiären Verpflichtungen (Lebensgefährte und zwei kleine Kinder) in Konflikt, weil ich mich in meiner Freizeit mittlerweile fast ausschließlich mit diesem Thema beschäftige. Natürlich steht an erster Stelle die Literaturrecherche. Hier informiere ich mich sowohl in Katalogen der Uni-Bücherei, Fernleihe etc. In Fachzeitschriften (ich weiß, dass jetzt einige Karfunkelkenner die Nase rümpfen werden) sehe ich auch manchmal Anregungen. Auch Museen, Burgen, Kirchen aus dieser Zeit sind gerne Reiseziele. Und hauptsächlich aus Recherchegründen bin ich hier auch angemeldet. Ich frage nach, manchmal bin ich schon von den Ergebnissen etwas enttäuscht (weil ich eine andere Vorstellung hatte), aber dann frage ich mich immer wieder, wie wichtig mir dieses Detail ist. Und ob ich darauf verzichten kann oder ob ich es dennoch verwende (da es ja keine eindeutigen Aussagen dagegen gab... :whistling: Natürlich bin ich immer dankbar, wenn jemand ein Foto/ Bild mit Quelle dazu legt, wenn ich was finde, mache ich das ja auch so. Dafür sind meiner Meinung nach Foren da. Nicht zu vergessen die vielen Bekannten aus der Szene, die ich persönlich kenne und die sich schon weitaus länger mit diesem Hobby beschäftigen als ich. Falls das hier jemand von denen, die gemeint sind lesen: DANKE für alle guten Ratschläge. :laola01 Und nicht böse sein, wenn ich sie nicht immer 1 zu1 umsetze. Aber manchmal geht dann doch der Spaß- und Freudefaktor mit mir durch und ich mache wieder mehr an die Gewandung, als eigentlich rangehört. Einfach weil es schön ist und mir gefällt! :whistling:
 
Was so ein Rosenkranz so alles auslöst. :rolleyes: 8) Bei mir ist eine Quelle das Lesen von Büchern über Reenecment, Mittelalter allgemein usw... und zweitens das Kucken was man so aufm Markt sieht und selber umsetzen möchte. Was mich einer Seits zum Nachfragen beim Besitzer führt und anderer Seits wieder zum Buch. Mein Weg ist da zwischen "A" und "für mich möglich/ gewollt umzusetzen", manchmal mit eigener, kleiner, kreativer Selbstgestaltung wie zum Beispiel beim Pater Noster mit dem Kreuz aus Knochen, "geritzt" verziert und mit alpha und omega im zentrum beider Seiten. Wer den Pater Noster Aufgrund des Kreuzes anstatt der zweiten Quaste partu nicht akzeptieren will kann ihn ja verdammen und missachten *g*. Ich hab schon schlechtere und unAere Pater Noster iner "Szene" gesehen. :D 8)
 
@ Johanis: ich fand den schön! Ich finde, dass selbst gemacht immer noch besser ist als gekauft. Ist auch eine Frage des Geldes, manchmal kann ich Sachen einfach preiswerter selbst herstellen (auch wenn ich vielleicht im Anspruch da einige Abstriche machen muss, aber ich weiß, es ist meiner Hände Arbeit.) Sicher finde ich Sachen, die ich kaufen kann auch manchmal schöner, aber kann sie mir einfach nicht leisten. Und jedes Mal einen anderen dafür zu bezahlen, dass er mir das herstellt... Ich gönne jedem Händler seinen Umsatz, ich verstehe nur häufig nicht, warum Modeschmuck so billig ist und eine Scheibenfibel aus Messing mit einfachen Emaillebemalungen (die in der Herstellung doch sicherlich auch nicht teurer ist) gleich das 10-fache kostet, nur weil sie vom Aussehen her belegt ist. Ich suche gerade nach historischen Stickmustern, muss aber leider feststellen, dass diese Techniken im Mittelalter besser angebracht waren, einfach weil die Frauen dort mehr Zeit hatten. Daher verwende ich zwar ähnliche Muster, kann aber aus Zeitgründen nicht die gleiche Technik benutzen, da ich ansonsten an einer Gewandung locker mal 2 Jahre sitzen würde. Ich bin nun mal berufstätig und habe daneben auch noch einige Verpflichtungen, da kann man nicht den ganzen Tag mit dem Stickrahmen am Kamin sitzen. Ergo: Bücher sind für mich da, um aus ihnen Anregungen zu beziehen. Das Hobby soll für mich nicht in einen Zweitjob ausarten, sondern weiterhin Spaß machen. Auch ich werde vermutlich meinen Paternoster mit einem Messingkreuz an einem Ende und einer Quaste an dem anderen verzieren. Einerseits finde ich es schöner, andererseits ist es dadurch für den "gemeinen Markttouri" doch eher als religiöses Zubehör zu erkennen und dadurch ein Aufhänger, um die verschiedenen Formen und die Geschichte des Rosenkranzes zu erklären. Wenn ich da nur mit einer "Perlenkette" bewaffnet über den Markt renne, wird kaum ein Touri nachfragen, der denkt dann bloß, ich sei zu blöd, mir die Kette um den Hals zu hängen. Kenner der Szene können damit auf Märkten sicherlich schon mehr anfangen, aber ich habe gegen eine konstruktive Unterhaltung zu diesem Thema bei einem Becher Wein abends am Lagerfeuer sicherlich nichts einzuwenden.
 
Am besten ist wenn man auf herkömliche weise nicht weiter kommt,man schreibt die Autoren der Gscheiten Bücher die man besitzt oder Museen direkt mit dem Problem/der Frage die man hat an.(
Da wäre ich dann z.B. wieder bei meinem Problem des zentraleuropäischen Bogenschützens im 13. Jahrhundert. Literatur hierüber finde ich nur für Vorzeiträume oder später halt über die Armbrust. Da frage ich mich halt, wenn soll ich im Zweifel anschreiben?
Ich gebe zu, dass ich von "A" weit entfernt bin, aber mein Anspruch ist auch (noch nicht) dort gelandet. Bisher ist dieses Hobby eine Freizeitvergnügen, was - zugegebenermaßen - mehr Zeit verschlingt, als alles, was ich jemals vorher gemacht habe. Ich habe höchsten Respekt vor denen, die schon im Mittelalter leben, davon bin ich weit entfernt. Dennoch gerate ich immer wieder mit meinen familiären Verpflichtungen (Lebensgefährte und zwei kleine Kinder) in Konflikt, weil ich mich in meiner Freizeit mittlerweile fast ausschließlich mit diesem Thema beschäftige.
Genau dieses Problem habe ich auch, zumal sich meine Frau deutlich von meinem Hobby distanziert. Insoweit muss man dann echt zusehen, wie man seine Zeit für das Hobby sinnvoll und zweckgerichtet verbringt.
Natürlich bin ich immer dankbar, wenn jemand ein Foto/ Bild mit Quelle dazu legt, wenn ich was finde, mache ich das ja auch so. Dafür sind meiner Meinung nach Foren da.
Danke, Mara, dass sehe und handhabe ich im Regelfall auch so! Allerdings gibt es auch Menschen die der Auffassung sind "Ich habe mir alles selbst erarbeitet, dann können und sollen die anderen das auch tun, ich teile mein Wissen nicht!". Glücklicher Weise ist das hier im Forum nicht der Fall oder höchst selten in der Vergangenheit mal vorgekommen. Aber ich brech mir ja auch keinen Zacken aus der Krone wennjemand eine Frage stellt und man vernünftig darauf antwortet.
Ergo: Bücher sind für mich da, um aus ihnen Anregungen zu beziehen. Das Hobby soll für mich nicht in einen Zweitjob ausarten, sondern weiterhin Spaß machen.
Gerade das unser gemeinsames Hobby Spaß machen soll, gerät manchen manchmal wohl aus dem Blickfeld, dann wird auch todernst darüber diskutiert, ob z.B. eine Naht so oder so genäht sein muss. Ungeachtet der Ansprüche, die jeder für sich selbst deffinieren muss, sollte man doch den Spaß an der Sache nicht außer Acht lassen.
Auch ich werde vermutlich meinen Paternoster mit einem Messingkreuz an einem Ende und einer Quaste an dem anderen verzieren. Einerseits finde ich es schöner, andererseits ist es dadurch für den "gemeinen Markttouri" doch eher als religiöses Zubehör zu erkennen und dadurch ein Aufhänger, um die verschiedenen Formen und die Geschichte des Rosenkranzes zu erklären. Wenn ich da nur mit einer "Perlenkette" bewaffnet über den Markt renne, wird kaum ein Touri nachfragen, der denkt dann bloß, ich sei zu blöd, mir die Kette um den Hals zu hängen. Kenner der Szene können damit auf Märkten sicherlich schon mehr anfangen, aber ich habe gegen eine konstruktive Unterhaltung zu diesem Thema bei einem Becher Wein abends am Lagerfeuer sicherlich nichts einzuwenden.
Und genau das ist doch das Symphatische daran, dass man Toleranz zeigt - auch gegenüber der Darstellung von anderen - und offen und gerne Diskutiert. Denn m.M. nach kann man doch am ehesten über gemeinsame Gespräche ein Entwicklung erreichen, nicht nur in der Darstellung sondern auch in dem gegenseitigen Verständnis füreinander. Denn wenn man Geschichten und Hintergründe kennt, dann wird sicherlich auch so mancher A-Papst über das ein oder andere hinwegsehen und so mancher Gromi einen Ergeiz entwickeln sich selbst zu verbessern.
 
Genau dieses Problem habe ich auch, zumal sich meine Frau deutlich von meinem Hobby distanziert. Insoweit muss man dann echt zusehen, wie man seine Zeit für das Hobby sinnvoll und zweckgerichtet verbringt.
Das kenne ich. Mein Lebensgefährte hatte anfangs auch mit Trennung gedroht, wenn ich nicht wieder "normal" werde. Jetzt macht er die Markttermine... :thumbsup: Hast Du Deine Frau schon mal auf ein Lager mitgenommen? Bei meinem haben 2 Nächte gereicht, 3 Tage danach hat er ein zweites Zelt gekauft.
 
Hast Du Deine Frau schon mal auf ein Lager mitgenommen? Bei meinem haben 2 Nächte gereicht, 3 Tage danach hat er ein zweites Zelt gekauft.
Warum ein zweites Zelt? Du schnarchst wohl? :D
 
...nicht dass ich wüßte. Aber wir haben ja noch 2 Kinder, das wird dann zu viert im 4m-Rundzelt doch etwas eng. Außerdem können (zumindest meine) Kinder auf dem Markt keine Ordnung halten, da herrscht immer Chaos. Unser Zelt kann man anschauen.
 
Hast Du Deine Frau schon mal auf ein Lager mitgenommen? Bei meinem haben 2 Nächte gereicht, 3 Tage danach hat er ein zweites Zelt gekauft.
Dafür müsste ich meine Frau fesseln. :keule1 Nee, ich bin ja schon froh, dass mein Sohn gesagt hat, dass er nächstes Jahr mitmöchte.
 
@ Thies: das wäre doch mal was. Mittelalterliche Prangerdarstellungen gibt es leider viel zu wenig in der Szene. Wir haben auch schon mal überlegt, ob wir als Schauprojekt die "mittelalterliche Kinderzüchtigung" anbieten. Meine beiden eignen sich sehr gut dafür. Leider sind sie nach dem Frühstück bis zum Abendbrot häufig nicht mehr auffindbar... :whistling: @ Ormenwolf: Für wieviele Personen?
 
ob wir als Schauprojekt die "mittelalterliche Kinderzüchtigung" anbieten. Meine beiden eignen sich sehr gut dafür. Leider sind sie nach dem Frühstück bis zum Abendbrot häufig nicht mehr auffindbar...
wahrscheinlich eben drum... :thumbsup:
 
Hast Du Deine Frau schon mal auf ein Lager mitgenommen? Bei meinem haben 2 Nächte gereicht, 3 Tage danach hat er ein zweites Zelt gekauft.
Dafür müsste ich meine Frau fesseln. :keule1
Man braucht eigentlich weder Fesseln, noch moderne Narkotika, Alkohol reicht in den meisten Fällen durchaus aus. Also, bei mir funktioniert das mit den Quellen folgendermaßen: Da ich wahnsinnig gerne lese, kom biniere ich einfach zwei Hobbys und lese (Fach-)Bücher zu den Themen, die mich gerade interessieren. Diese Themen sind meistens spontan Ideen, da ich immer spontan feststellen, was ich so noch brauche oder ändern möchte (letztens wurde ich sogar in der Buchhandlung gefragt, ob ich Kunsthistorik studiere ^^ ). Ich lese auch regelmäßig Zeitschriften zum Thema Archäologie oder Living History, weil selbst, wenn keine Artikel dabei sind, die zu meiner Darstellung passen, ist doch so manches Interessantes dabei. Ich schäme mich auch nicht, dass ich des öfteren mal, Sachen im Internet recherchiere... Da gibt es neben den bekannten Datenbanken wie imareal auch die Seiten von Lehrstühlen oder Unis, auf denen es Magister-/Dipl.-/Dr.-Arbeiten gibt. Dabei kommt es natürlich immer auf den eigenen Anspruch an. Oft stellt man fest, dass die Sache so nicht umsetzbar ist und man dann es doch mit moderneren Mitteln und nicht so sonderlich "A" macht. Außerdem soll die Sache ja noch Spaß machen :D Also, somit zur Frage: Nein, ich beziehe mein Wissen nicht immer aus Fachbüchern, sondern auch aus anderen Quellen. Sie müssen halt gut und glaubhaft sein. Dass meine Sachen für Touris erkennbar sein müssten, ist ok, wenn es möglich ist. Ansonsten habe ich mir das schon längst abgewöhnt, weil die Touris oft an solchen Sachen einfach nicht interessiert sind, da es nicht "spektakulär" genug aussieht. :(
 

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