Blick über den Tellerrand: Reenactor Gruppen weltweit, und aus allen Epochen

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Borre Viking

Guest
Mal ein kleiner Anfang Reenactor.net ist eine englischsprachige Seite, wo man sich einen Überblick verschaffen kann, was derzeit überhaupt so alles im reenactment und Living History Bereich dargestellt wird. Über Geschmack und Interessen usw. lässt sich natürlich streiten :) ...... http://www.reenactor.net Für den deutschsprachigen Raum bietet das Reenactorforum - Waszmann einen guten Überblick, was es ausser Mittelalter noch so alles gibt. http://www.reenactorforum.waszmann.de/cgi-bin/yabb2/YaBB.pl Mfg Borre
 
Hei Jorun, die deutsche Indianistikscene kenne ich noch von früher her gut. Als ich 1984 mit Living History anfing, gab es in der BRD noch nicht viel anderes als das sogenannte ”Westernhobby”. Ich finde die Geschichte der nordamerikanischen Indianer, spezial Plains, auch hochinteressant, teile aber deine Ansicht zum Native American Reenactment. Ein Medizinman der Lakota sagte mal zu einigen dieser europäischen Indianerreenactors, die bei ihrem ersten USA Besuch in der Lakota Reservation waren und forderten, an religiösen Zeremonien teilzunehmen: ihr habt eure eigene Kultur, und eure eigenen heiligen Plätze... Ein Teil dieser deutschen oder europäischen Indianerreenactors versucht sich oft indianischer als die Indianer zu geben, was dann sehr oft in Intoleranz gegenüber anderen, nicht Indianerreenactors ausartet. Sprüche wie ” ich trinke nicht aus dem Becher eines Weissen Mannes”, sind da noch echt harmlos (ich spreche da leider aus Erfahrung). und das von Leuten, die u.a. selber optisch oft nur dem Klischee von Wasichu (Weiße) entsprechen.... Andererseits kenne ich auch Indianerreenactors, die das auch vom aussehen her glaubhaft rüberbringen, und auch andere Darstellungen respektieren und zusätzlich auch in ihrer Freizeit Benefizveranstaltungen für die notleidenden indianischen Stämme in den USA organisieren. Insgesamt ist aber die ganze Amerikanistikscene in der BRD im Vergleich zu früher ziemlich geschrumpft, oft sind de Leute auch in andere Darstellungen abgewandert. Weshalb viele der alteingesessenen Vereine mittlerweile auch über den fehlenden Nachwuchs klagen. Abschließend noch eine gute Infoseite mit viele Links über diese Art von Living History und reenactment. http://www.westernfan.de Mfg Borre
 
Hallo Borre Viking, gelegentlich tummele ich mich auch in der Amerikaszene, jedoch nicht als Indianerdarstellender das liegt mir nicht ich bin Mittel/Nord-Europäer und nicht Indianer. Es ist ein exestentes Volk das mus nicht nachgeahmt werden, schon gar nicht Klischeeartig. Da kann ich die noch lebenden Indian-American-Nativ´s gut verstehen, wenn so ein nachgemachter meint er könne an den Überlieferten Riten mal sio eben telnehmen weil er schließlich den Weg auf sich genommen habe und auch "ein Indianer" wäre, wobei wie auch bei anderen Völkern die eine Pauschalbezeichnung erhalten haben (z.B.:Wikinger) sich Indianer eher nicht als solche bezeichneten sondern eher als Stammesangehörige derLakota, Seminolen und andere der mindestens 300 Völker. Von diesen 150%igen Indianern habe ich auch einige kennengelern - da wendet man sich besser um und geht. :( Und das dieses Amerikanistic Hobby zunehmend schrumpft komt unter anderem davon das sich diese Gruppen oft den Besuchern verschließen, die haben aus verschiedenen Gründen umzäunute Gelände und kein Zufallsgast darf zu Besuch kommen der nicht die richtige Ausrüstung an sich trägt, dann kommen diverse Rechtliche Probleme hinzu z.B.: Nachbarschaftrechte wegen z.B.: Lärm z.B.: Verbot von Peitschenspielen - wegen Peitschenknallen, das die Darstellung unattraktiver wird, mal ganz abgesehen von den hiesigen Gesetzen im Waffenbereich. Die Mittelalterszene präsentiert sich weitestgehend auf öffentlichen Plätzen oder Freilichtmuseumsgeländen und da sind Besucher ausschließlich erwünscht, auch wenn diese uns gelegentlich auf den Nerv gehen (wenn es das hundetste Mal heist "ist das Feuer Echt", "Vorsicht mein Kind -die Beißen" oder "schlafen Sie auch hier?" . Doch das gehört dazu, ansonsten mache man es wie die Westernszene ..man miete sich ein Gelände, betreibe das Hobby für sich abgeschlossen über Jahrzente hinweg und wundere sich anschließend das kein Nachwuch nachrückt. So macht man ein Hobby kaputt - den American-Nativ´s kann dies nur Recht sein, wenigstens das haben diese Western-Hobbyisten dieses gut im Griff. Grüße sendet Olegsson Grüße sendet Olegsson :wiki4
 
ooch, naja... die Mandan aus Leipzig-Taucha darf ich da ausnehmen. Soviel Recherche und soviel A habe ich bislang von sehr wenigen MA-Darsteller erlebt (5000 Öcken für einen Kopfputz :wacko: )... der eine oder andere ist nach langen Jahren der Brauchtumspflege und deren öffentlicher Darstellung in DDR/ BRD offiziell vom Stamm aufgenommen. Nachwuchssorgen haben alle Vereine... sich abschottende natürlich in stärkerem Maße.
 
Das ist halt auch ein spezifisches Problem hier in Deutschland, in anderen Ländern ist die Amerikanistik-(inkl. der ACW)-Szene durchaus zumindest auf gleichbleibendem Niveau. Hier in D gibt´s halt ein paar Szenen, die aus verschiedenen Gründen selten nach draußen gehen - die historischen Plätze für Schlachten des amerikanischen Bürgerkriegs sind hier doch eher rar gesät ;). Auch gibt es hier eine Trennung bei Multiperiod-Events, die ich aus anderen Ländern so nicht kenne. Habe da gerade die LPLG aus den Niederlanden im Kopf. Und was die Indianer-Szene angeht, so habe ich hier auch die verschiedensten Dinge kennengelernt und muss vor einigen Darstellern echt den Helm ziehen. Und die meisten stellen ja nicht moderne Indianer dar, sondern Natives der zweiten Hälfte des 19. Jhdts. Wobei ich die Probleme der "echten" Indianer nachvollziehen kann - diese haben genug damit zu tun ihr eigenes kulturelles Erbe zu bewahren ohne, dass Ihnen Leute da reinreden wollen ... Bei der Western-Szene liegt der Schwund sicher auch an wandelndem Interesse. Mittelalter ist seit den 80ern doch um einiges präsenter, wobei umgekehrt ich festgestellt habe, dass gerade HMA-Darsteller in der letzten Zeit häufig z.B. in die Napoleonik wechselten, da hier mehr Spielmöglichkeiten (und natürlich um Längen größere Events) möglich sind. Überhaupt ist die Neuzeit vom 18. Jhdt. an in der letzten Zeit doch ziemlich im Aufwind. Ich finde diese Entwicklungen äußerst spannend und bin froh, dass ich da einiges hautnah über unser Magazin verfolgen kann. Bis denn Thorsten (der mal wieder über Dritt- bis Fünftdarstellungen nachdenkt)
 
Habe da gerade die LPLG aus den Niederlanden im Kopf.
Dankeschön fü die Bilder! Herrlich: Römer und NVA auf einer VA! :D Na ja, beide wussten, wie man (vorübergehend) eine Grenze sichert. :whistling:
 
Es gibt auch einheimische Epochen, die kaum oder gar nicht gemacht werden. Ich wäre froh wenn ich in meiner Primären Epoche doch noch ein paar Ernsthafte Leute zum Austauschen hätte. Über kurz oder lang werde ich die Bronzezeit wahrscheinlich zurückfahren und was aus dem Mainstream machen.
 

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