Das fahrende Volk im Winter d 13. Jhd.

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mims

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Zuerst schien es mir recht schwierig Informationen über das Leben des fahrenden Volkes, vor allem das der Spielleute, im 13. Jahrhundert zu erfahren. Aber dann bin ich doch noch hier und da fündig geworden. Neben vielen kleinen Fragen die immer noch offen sind, beschäftigt mich aber eine Sache besonders: Wie sind die Menschen eigentlich durch den Winter gekommen? Die Temperaturschwankungen zwischen Sommer und Winter waren damals ja wesentlich ausgeprägter als heute. Ich denke, man kann also von langen, verschneiten Monaten ausgehen. Wo haben sie geschlafen? Reisten sie mit Zelten? Gab es überhaupt Bedarf an Spielleuten/Gaukler im Winter? Ich hab gelesen, dass es nicht unüblich war, Spielleuten nach ihren Auftritten bei den Feierlichkeiten zu Hofe mit der abgetragenen Kleidung des Adels und sogar mit Pferden zu entlohnen. Ob die Leute mit dem Weiterverkauf, oder überhaupt ihren Einnahmen, vielleicht so viel Geld verdienten, dass sie sich in Wirtshäuser einquartieren konnten und damit der Beruf des Spielmanns dem des heutigen Schausteller /Jahrmarktsbetreiber sehr nahe kommt? Sprich: Den Sommer lang arbeiten und im Winter davon leben? Vielleicht wisst ihr da ja mehr, das wäre toll :)
 
Hey das ist ein super Link! Vielen Dank :) Bis jetzt hatte ich nur von den Überflutungen und dem sommerlosen Jahr 1258 durch den Vulkanausbruch auf Lombok gelesen. Also gab es damals wohl viele milde Winter. Aber waren Winter in denen gar kein Schnee fiel, nicht trotz alledem besonders? In den Niederschriften 'Geschichte des teutschen Handels' von Friedrich Christoph Jonathan Fischer, Hellwingsche Hofbuchhandlung 1792 wird der schneefreie Winter im Jahr 1289 extra aufgezählt. "Ungeachtet der sonderbaren Witterung im Jahr 1289 dessen Winter hindurch gar kein Schnee fiel, so daß an Weihnachten schon die Bäume grünten, (...) Vögel und alles Geflügel Junge hatten, ja im April die Trauben blühten, die jedoch im May beim ersten Schnee alle samt dem Obst wieder zu Grunde gingen." Aber gut, auch wenn man das warme Klima mit einbezieht, bleiben meine Fragen offen
 
Ich fang mal von hinten an: stimmt, dass fahrendes Volk oft mit abgetragener Kleidung entlohnt wurde. Von Pferden weiß ich das nicht. Aber wir kamen damals bzgl. unserer Bettlerrecherche bzgl. der Kleidung zum gleichen Ergebnis. Da Kleidung einen hohen Wert im Mittelalter hatte war diese Art der Entlohnung völlig ok. Das würde zumindest die Frage nach "warm und halbwegs trocken" klären. Fahrendes Volk zog sich gern in die damals noch recht unwegsamen Waldstücke zurück. Einfache Verschläge aus Ästen und Nadelholz, ein Feuer - paßt. Im Winter fanden durchaus Feste statt zu denen man Spielleute und Gaukler brauchte. Ein Teil - wenn wohl auch nur ein geringer - hatte somit zumindest gelegentlich ein Auskommen. Auch war es üblich, dass das fahrende Volk dann noch einige Zeit vor Ort blieb und in Ställen und Scheunen unterkam. Wenn diese nicht für Tiere und co benötigt wurden. Und natürlich gegen Bezahlung. Gasthäuser in der Art wie wir sie kennen kamen erst später auf. Schlafen konnte man generell wenn man unterwegs war in Pilgerherbergen, die aber wohl für fahrendes Volk eher nicht offen waren. Und im Winter lag das Pilgertum auch brach. So wurden die Plätze in den Herbergen von den gestrandeten Pilgern "blockiert". Eine weitere Möglichkeit über den Winter zu kommen waren - allerdings nur für die Frauen - die städtischen Hurenhäuser. Da diese sehr streng reglementiert waren kann ich mir nicht vorstellen, dass die Damen damit auch ihre Familien durchbrachten. Die Winter waren wohl milder als heute dafür aber feuchter. Und das ist auch nicht gerade gesund. Und das Vermieten von Räumen in Häusern war zwar üblich, aber eher nicht für fahrendes Volk. Das hatte ja kein besonders hohes Ansehen und oft wurden sie nachdem sie ihre Dienste erbracht hatten aus dem Ort vertrieben. Oft mit Gewalt. Gesine
 

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