Das lange Schwert

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Protagonist

Guest
Hallo ihr Lieben! Wie die Überschrift schon sagt, interessiert mich ein Thema, das lange Schwert. Ich lese hier nun schon einige Wochen mit, doch gibt es für mich noch einige ungeklärte Fragen. Da ich mich in letzter Zeit für das lange Schwert bzw. auch das Fechten mit dem langen Schwert interessiere, kam bei mir nun die Frage auf: Wer nutzte eigentlich solch eine Waffe und für was? - Söldner, Ritter, Lohnkempen etc.? Wie trug man diese Waffe (am Gürtel)? - Über die Schulter bei langen Märschen oder ans Pferd gebunden wie das Gewehr im Wilden Westen? Wer machte Bloßfechten und worin liegt der unterschied zum Harnischfechten? Und vor Allem interessiert mich auch: Was passiert eigentlich mit der Schwertscheide? Das Ding ist im Gefecht doch recht nervig, oder? Abgeschnallt und weggeworfen? Denke die Leute waren früher kleiner und mit so ner langen Schwertscheide am Gürtel..? Wäre auch mal interessant zu wissen wer ein langes Schwert in seiner Darstellung trägt und Was/Wann/Wo diese angesiedelt ist. Jaja... Fragen über Fragen :rolleyes: Viele Grüße
 
Ein hübsches Bild mit nem Langen Schwert ist das hier: Dürer - Ritter, Tod und Teufel Quelle: Wikipedia da sieht man (eine) art so ein schwert zu gürten. ich geh mal davon aus dass dürer das halbwegs sinnvoll gezeichnet hat :) es gibt aber auch einige quellen (bspw. fiore dei liberi?) wo das schwert in der scheide im arm getragen wird (schwertgurt um die scheide gewickelt). so kann man die scheide sowohl als waffe nutzen, als auch wegschmeißen. (ein ganz gutes video hierzu: A couple of points about medieval swords and scabbards Quelle: Youtube - scholagladiatora) es gibt auch das verwandte "Sattelbaumschwert", das zumindest vom namen her auf eine befestigung am sattel schließen lässt. quelle hab ich dazu grad keine zur hand Bloßfechten heist ja im prinzip "Fechten ohne Rüstung", wer hats gemacht: jeder der keine rüstung anhatte :D sprich bei einem duell (da gabs sowohl harnisch als auch bloß) oder auch einfach in der selbstverteidigung (auch damals ist man ja nicht dauernd in voller rüstung spazieren gelaufen). der unterschied ist eigentlich recht eindeutig, im harnischfechten funktionieren 90% der sachen die im bloßfechten super sind einfach nicht. schnitte, hiebe und die meisten stiche interessieren einen nicht wenn man eine rüstung trägt. darum nimmt man im harnischfechten das schwert oft in der halbschwerttechnik (eine hand am griff, eine hand in der mitte der klinge). das erlaubt einem gezieltere stiche in schwachstellen (gelenke, sichtschlitz, etc), sowie hebel und ringtechniken. sprich im harnisch versucht man eher den anderen umzuwerfen, ihm dabei möglichst ein paar knochen zu brechen und wenn er dann aufm rücken liegt und jappst kann man ihn mit einem gezielten schwert- oder dolchstoß abmurksen.
 
Das Lange Schwert ist ja im Wesentlichen die Duellwaffe, die die zivile Fechtkunst eingeleitet hat. Wenn ich betrachte wie unhandlich ich mein Langschwert mit Scheide am Gürtel erlebe kann ich nachvollziehen, dass es dort nicht oft getragen wurde. Für den gerüsteten Zweikampf gab es ja die Weiterentwicklung Pörschwert/Pratspieß. So findet das lange Schwert als Kriegswaffe lediglich noch als Reiterschwert oder aus Mangel an Alternativen.
 
Wow vielen dank, schonmal sehr nützliche Infos. @Glimmlampe: Das Bild ist wirklich sehr gut! Ich denke der Arm des Reiters verdeckt noch eine Zweite Befestigung am Gürtel. So hab ich das auch gemacht an meiner Schwertscheide, die ich nach der Anleitung hier von Johann v. H. gemacht habe. Nur der leider zu weit unten gesetzt sodass die Schwertscheide mit Schwert dann eher in der Waagerechten ist. :S Also könnte man sagen dass das Bloßfechten technischer ist? Und das Harnischfechten eher etwas rabiater? @thorsten: Also zu seiner späteren Zeit eher eine Waffe des Volkes? Als Waffe für Reiter kann ich gut nachvollziehen. Auch klar dass durch das zweihändige führen das Schild wegfallen lässt, und somit eigentlich doch eine Waffe für gut gepanzerte Truppen war. Wobei z.B. Söldner ja nicht so gut gerüstet waren wie die klassischen Ritter. Falls ich da nix falsches verstanden habe. Oh den Aufsatz werde ich mir mal durchlesen. Also wie ich das nun so auffasse, war das lange Schwert zunächst eine Waffe für gut gerüstete Kämpfer und Reiter, zur späteren Zeit jedoch mehr für die zivile ungerüstete Bevölkerung wie ein Colt für den Cowboy. Mal den Aufsatz lesen vielleicht bin ich dann schlauer. Kommt mir das alles so kompliziert vor, oder liegt das an einem krassen Wandel den diese Waffe zu seiner Zeit durchlebt hat? :kopfhau Gibt es denn hier jemanden der das lange Schwert als Teil seiner Darstellung führt? Im BoN gibts ja auch den Triathlon mit Buchler+Schwert, Schild+Schwert und Langes Schwert. Dann natürlich im Harnisch. :)
 
Also dieser Aufsatz ist einfach der Hammer. Hier klären sich schon ein Großteil meiner Fragen. Ich bin beeindruckt!! :danke
 
Also ich betreib auch historisches Fechten (Bloßfechten halt). Wenn du willst, kannst du dir ja mal ein paar Quellen von alten Fechtmeistern anschauen. In denen steht halt aufgezeichnet, wie man sich in den verschiedensten Situationen verhalten soll, und welche Technik gegen eine andere wirksam ist etc. Hier sind erstmal einige Fechtbücher: http://www.hammaborg.de/en/fechtbuecher/index.php (Quelle: Hammaborg.de) Auf jedem Fall ist der "Codex Wallerstein" , sowie die Schriften von Hans Talhoffer und Paulus Hector Mayer sehenswert. Ist erstmal mein persönlicher Eindruck, eigentlich sind alle aufgelisteten Werke spannend! :D Frohes durchstöbern ;) Gruß Max
 
viele halten p.h. mair wegen interdisziplinären kapiteln wie dolch gegen langschschwert für etwas zu fantasievoll. ich persönlich halte mich vorzugsweise an joachim meyer, das kölner fechtbuch und peter von danzig. Ich nehme das Lange Schwert eher als zivile Waffe war. die später und und in Ausnahmefällen, auch früher gelegentlich auch militäisch eingesetzt wurde. Hiebtechniken sind halt gegen gerüstete gegner nicht besonders effektiv. Christoff Rösener ist ein tolles Buch um zu verstehen, wie die Fechtkunst damals wahrgenommen wurde.
 
viele halten p.h. mair wegen interdisziplinären kapiteln wie dolch gegen langschschwert für etwas zu fantasievoll. Hiebtechniken sind halt gegen gerüstete gegner nicht besonders effektiv.
ich erlaube mir da etwas hinzuzufügen. zu Punkt 1 kommt auf die Situation an, im Duell sicher nicht. Deshalb realistisch. zu Punkt 2 du meinst sicher Schnitte. Da das Schwert ja nicht nur aus der Schwäche besteht, nimmt man die Parierstange oder den Knauf um Rüstung zu brechen bzw. zu "verformen". Grüsse G.
 
Also der Aufsatz von T. Wanke ist wirklich empfehlenswert. Wobei ich seine Einteilung zwar für recht sinnvoll halte, doch vom meinem Verständnis her wieder viel Verwirrung aufruft. Eben die Unterscheidung von Anderthalb und Bastardschwert. Wobei diese im historischen Fechten von seinem Umgang her wohl keine großen Unterschiede bietet. Aber wie er schon sagt, wichtiger als die äußere Form ist eher die Handhabung, die sich auch unterscheidet von Bloß- oder Harnischfechten. Jedenfalls bin ich schon ne ganze Ecke schlauer. So wie ich das verstehe, war mit dem Aufkommen der Plattenrüstung ein Schild fast schon überflüssig, weswegen man seine nun frei gewordene Hand nutzte, um eine größere und schwerere Waffe zu führen. Gleichzeitig machte solch eine Rüstung auch einen größeren Dosenöffner nötig. Mit dieser Entwicklung kam das lange Schwert (wie mans auch nennen mag) in die Massenprodukion und wurde so von vielen Verwendet. Als Seitenwaffe für Berittene oder auch für's Fußvolk. Für Pikiniere und Speerträger als auch für Bogenschützen. So eine Art Allzweckwaffe für alle Zwecke. Im späteren Verlauf und raus aus dem Mittelalter wurde das lange Schwert mehr und mehr zivil und sportlich verwendet, also abseits von Krieg und Schlacht. Das wäre so was ich verstanden habe, über korrektur bin ich sehr dankbar! Nur würde mich nun interessieren, wer macht das lange Schwert zum Teil seiner Darstellung? Um den Umgang an sich stellen sich für mich eine Fragen. Dolch gegen langes Schwert..? Ist wohl sehr Mensur abhängig. Auf größerer Distanz schließe ich mich allerdings der "Fantasie"-Bemerkung an. Das mit dem Rüstung brechen finde ich da eher interessanter. In der MaBibel hab ich ein paar gespaltene Köpfe die in Topfhelmen steckten gesehen, von daher scheint mir es schon möglich, allerdings wäre hier mal ein guter praktischer Test nötig um herauszufinden wie schlagkräftig so ein scharfes langes Schwert wirklich war. (Wer zersäbelt denn bitte Obst, ist doch anwendungsfremd :pöh ) Wobei bei Rittern die von Kopf bis Fuß im Blecheimer stecken ich mir schon vorstellen kann, dass man hier doch eher das Halbschwert nutzte. Alles Spekulationen, um sowas rauszufinden hilft nur, machen! :ritter15 Wie war das eigentlich bei den einfacheren Soldaten mit der Ausrüstung. Ich hab gehört Ritter finanzierten sich das selbst, die hatten ja im allgemeinen auch genug Kohlen, Söldner grabschten sich das zeug von den Toten zusammen, doch der Rest? Eine Armee bestand doch nicht nur aus Rittern und Söldnern, viele Ritter waren sicher teuer, und viele Söldner sicher undiszipliniert. Man.. hat man in der Kindheit doch nur unsinn gelernt 8|
 
kein langes schwert, aber schwert vs helm: Scharfes Schwert vs Helm - neuer Schlagtest Quelle: Youtube - Michael Tegge so wirklich spalten ist da eher nicht, wobei man vom pferd runter nochmal deutlich mehr dampf hat (und wenn ich mich recht entsinne sind die gespaltenen helme meist bei reiterkämpfen?) wer die leutchens auf dem schlachtfeld ausgerüstet hat dürfte stark zeit- und regionsabhängig sein. da muss ich eher spekulieren, aber wenn mich nicht alles täuscht es zum teil (vor allem frühmi/homi?) die pflicht eines freien mannes war entsprechend gerüstet zu erscheinen (wo der dann das zeug her hat, sein problem :) ). in den städten... ka, vermutlich kam das aus der städtischen waffenkammer und die wird durch steuern finanziert? aber wie gesagt, ziemlich reines gerate, das wissen andere sicher besser. für die feudalzeit dürften die ritter sich halbwegs selbst getragen haben, die hatten halt ein lehen und damit die pflicht sich selbst auszurüsten und je nach rang auch eine gewisse anzahl soldaten zu unterhalten/zu stellen.
 
Hi Der Tegge macht sehr interessant Filmchen! Aber ohne Stahlrüstung möchte ichkeine Bekanntschaft mit einen scharfen Schwert machen! Ich glaub mich zu erinnern das imNorden von Deutschland ein Massengrab gefunden wurde, wo nachgewiesene Skelette aus einerSchlacht drinnen lagen! Und dort sieht man was scharfeSchwerter mit einen machen. Wie bei einen Beispiel: Bei einen Skelett mit nur einen Hieb beide Beinen unter dem Knie abgetrennt!! Aber ich muss das jetzt gleich mal nachrecherchieren! Gib dann Bescheid wenn ichs gefundenhab ! LG Hafi
 
Aber mal schnell was ich gefunden habe ist aber was anderes
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Heute bei WDW: Samuraischwert vs. Deutsches Langsc... um 21,00 uhr ... gilt als das beste und schärfste Schwert der Welt. Eine Waffe mit einer Seele, nach überlieferten ... Eine Klinge, schärfer als jedes bekannte Material. Die japanische Schmiedekunst genießt großes Ansehen, während die Waffen der europäischen Ritter eher als grobschlächtig gelten. Zu Unrecht behaupten europäische Schmiede. Welt
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Heute Abend u. a. bei Welt der Wunder TV Heute Abend u. a. bei Welt der Wunder TV ,Ab 20 Uhr: Medizin des Mittelalters +++ Wie entstehen Fossilien? +++ Die Waffen der Ritter +++ Essen im Mittelalter +++ Zahnpflege der Samurai +++ Seeschlacht im Kollosseum +++ Trickbetrüger Marco Bragadino +++ Der Spuk der weißen Frau +++ Die geheime Kraft des Bieres Teil 1 bis Teil 3... Heute Abend u. a. bei Welt kleiner fehrnsehtipp
 

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