Der Bau von Pavesen. Ein Versuchs- bzw. Lanzeitprojekt Warum das? Begonnen hatte es vor vielen Jahren mit einem Besuch des Humpis-Quatier in Ravensburg Falls Interesse: https://www.museum-humpis-quartier.de/ Quelle: Museum Humpis Quartier Unter den Ausstellungsgegenständen war/ist u.a. auch eine Pavese der Stadt Ravensburg ausgestellt und damit hatte alles angefangen. Pavesen habe ich in Burgen und Museen eigentlich schon mehrere gesehen, aber diese Bauart bisher seltenst. Interessant war dabei auch das man einen kleinen Einblick auf die Rückseite erhaschen konnte. Von da an fand mein Interesse an Pavesen mehr an Bedeutung und die Neugier welche Materialien und welche Arbeitstechnik hierzu verwendet wurden. Kurzum wurde der Beschluss gefasst etwas mehr Recherche über Pavesen zu erholen und dann eine zu bauen. Nach der Recherche die mir insgesamt sehr viel Zeit, Fahrerei und Korrespondenz bescherte, war es nun so weit den Bau zu planen. Wegen der Vielzahl an Informationen über Formen Bauarten uvm. die ich nun hatte, stellte sich die Frage welche Pavese baue ich nun? Fast jede hatte so ihren Reiz, doch leider auch fehlende Infos zu bestimmten Details. Somit wurde der Beschluss gefasst eine Pavese zu bauen bei dem vieles belegt werden kann, aber im Gesamtkontex nicht existierte. Folge nicht A aber doch belegt. Schritt 2 (Materialbeschaffung) Die Materialbeschaffung war nicht sonderlich so aufwändig wie die Recherche, da die meisten Dinge vorrätig bzw. leicht zu besorgen waren. (Holz, Knochen-, Hautleim, Farbpigmente, Leinöl, Sehnen, Rohhaut, Leder, Wasser, Eisen usw.) Wer lange genug im Hobby ist, hat hier auch seine Quellen. Schritt 3 (Die Versuchsreihen und Bau) Weitaus Zeitaufwändiger waren aber hier wieder einige Versuchsreihen und der Bau selbst. Da ich unbedingt mal wieder alles ohne Maschinen und modernen Hilfsmittel gemacht habe. Alleine das Sägen und Hobeln der Holzleisten hatte einiges an Zeit gekostet. Versuchsreihen warum dies werden sich nun einige Leute Fragen. Nun dies hat den Grund, dass mir einige Dinge der Mischungsverhältnisse von Leimen und Farbe, Konstruktion und Verarbeitung unbekannt oder aus den Büchern, Dokumenten usw. zu ungenau waren. Folge, man muss Arbeitstechniken bzw. Mischungsverhältnisse selber ausprobieren, was eigentlich die meiste Zeit vom Bau in Anspruch genommen hatte da so manche Arbeitstechniken bzw. Mischungen nicht oder nicht so sehr gelungen sind. Ergebnis war dann erst einmal eine einfache Versuchspavese zu bauen, wobei hier die Bauschritte nicht bildlich dokumentiert wurden. Siehe Bild Pavese 1 Vorder- und Rückseite
Zum Vergrössern einfach auf das Bild klicken oder besucht die Galerie. Die Vorlage war hierbei eine Pavese aus Nürnberg, Datierung 15 Jh. Trägermaterial: Fichte stumpf mit Knochenleim verleimt. Überzug: Leinen mit Knochenleim verklebt. Oberfläche mit Kreidegrund und anschließender Bemalung mit Leinöl und Farbpigmenten. Oberflächenversiegelung mit Leinöl (Was sich letztendlich als Fehler herausgestellt hatte.) Griffe Rohhaut und Leder. Leider sind dort einige Dinge misslungen was die Folge hatte erneut eine Versuchspavese mit den Erkenntnissen vom Bau der ersten Pavese und zeitgleich das eigentliche Projekt mit den erprobten Mitteln bzw. Techniken herzustellen und teilweise zu dokumentieren. Und bevor es noch vergessen, wird hier die Quelle für die beiden Bilder: Diese beiden Bilder sind doch tatsächlich in ideeller und materieller Hinsicht von mir selbst entstanden. Jawoll richtig gelesen. Durch mich selbst, ohne fremde Hilfe gez. Ulf (der auch fotografieren kann) Fortsetzung folgt