Kurzer Break: Was ist "wärmen" überhaupt? In der Natur, wird immer ein "Durchschnitt" der Temperatur vorhanden sein. Kippe ich 100ml heisses Wasser in 100ml eiskaltes Wasser, wird sich die Temperatur sehr schleunigst auf einen Mittelwert einpendeln. Ein warmer Körper gibt Wärme an seine Umgebung ab. Ist die Umgebung wärmer, nehmen wir Wärme auf (und müssen kühlen, durch schwitzen). Unser Körper hält, über seinen Metabolismus, die Kerntemperatur von 37,5°. Steigt diese, sprechen wir von Hyperthermie (bekannteste Ausprägung: Fieber), sinkt diese, von Unterkühlung oder Hypothermie (wir "frieren", was ein Warnzeichen für die Hypothermie ist). Unsere Wärmekraftwerke, die Mitochondrien, im Körper verbrennen Energie (Essen) und erhalten die Temperatur. Unser Körper gibt permanent Wärme an die Umgebung ab, wird es kühler oder kommen andere Faktoren dazu (Feuchtigkeit erhöht die Wärmeabgabe bis zu Faktor x5), Wind ebenso x5, kumulativ) wird es richtig kalt (z.b. erfriert man deutlich schneller, bei +5° und Regen, als bei -5° und trocken! Ein Umstand, den dutzende Wanderer in Nationalparks der USA mit dem Leben bezahlen). Unser Haut hat einen Wärmeleitkoeffizient von X (mir ist der Wert leider nicht bekannt). Heisst mit Rate X gibt der Körper Wärme ab, wenn er nackig ist. Zieht man da etwas drüber (Kleidung), erwärmt der Körper den Zwischenraum auf 37,5° und freut sich. Gibt die Kleidung die Wärme weiter, muss der Körper nachheizen (wir frösteln). Jetzt ist es so, dass verschiedene Materialien, verschiedene Wärmeleitkoeffizienten haben. Je schlechter diese sind, desto langsamer geben sie wärme ab. Den mit bstand schlechtesten hat übrigens die Luft, wobei dies hinfällig ist, sobald man sich bewegt oder auch nur (unspürbarer) Wind geht (und es geht IMMER Wind, auch wenn wir ihn nicht bemerken. Nackig still stehen zieht also nicht!). Jetzt nehmen wir mal an, für unser Beispiel, unsere Haut würde Wärme mit Faktor 10 abgeben, das Limit was die Mitochondirien leisten können, wäre bei 50. Wir Tragen ein Hemd aus Leinen, das nur den Faktor 5 hat. Unser Körper freut sich, 50% weniger Arbeit, alles tutti! Plötzlich regnet es, aus dem Faktor 5 wird der Faktor 25. Hu, jetzt wirds kühl, der Körper bollert so richtig rein. Aber dann kommt auch noch der Wind, das Wasser verdunstet, der Faktor 25 wird zu 75 - der Körper kommt nicht mehr nach, entweder wir schützen uns- oder erfrieren! Jetzt haben wir was draus gelernt, und tragen grobe, dickmaschige Wolle (viel Luft, viel schlechter Wärmeleiter, viel warm!). Jetzt kommt wieder der blöde wind, und zieht uns "unsere" (erwärmte) Luft aus den Maschen und nistet da seine blöde (kalte) Luft ein. Boing, wieder ackern die Mitochondrien. Fazit: Um uns zu wärmen, müssen wir ein möglichst dickes Polster aus unbeweglicher Luft, die von äußeren Einflüssen geschützt ist, um uns aufbauen. Die Matrialstäre ist da unwichtig, im Gegenteil, enger/dichter die Gewirke, desto weniger Luft hat Platz, desto schlechter die Isolation. Der Idealfall wäre also eine fluffige, grobmaschige Schicht, um zu wärmen - und eine dünne, aber dicht gewebte, gewalkte, Schicht zum Schutz vor Wind und Wetter. Das grobe Missverständnis des Zwiebelprinzips ist, dass man nicht 4 Lagen des selben Stoffs anzieht, wenn 2 Lagen nicht reichen! Zwiebelprinzip heisst 3 Schichten: - Baselayer (Unterwäsche, die die Feuchtigkeit abtransportiert (sonst Auskühlung durch Verdunstung)) - Insulation Layer (das, das wärmt) - Outer Shell (Die Schutzschicht) |