Der Templer Orden

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Tokaro von Kuraschka

Guest
Hallo! Ich bin mir nich ganz sicher ob das thema hier im forum schon diskutiert worden ist, also hab ich mich mal dazu entschlossen mal wieder was zu posten :D also in den filmen wie z.B "Königreich der Himmel, oder Arn - Der Kreuzritter kamen die templer immer sehr schlecht weg (soll heissen das sie kriegsvernarrte ritter waren --> Im Film Königreich der Himmel wird dies dargestellt.). Andererseits wurden die Templer aber auch in einigen Büchern die ich gelesen habe als Helden und Retter des Volkes dargestellt. Da kam dann bei mir die frage auf ob die Templer jetzt eher brutal, oder eher "nett und hilfsbereit" waren. Wie ist eure Meinung?? mfg Tokaro von Kuraschka
 
Moin Das kommt ganz auf den Blickwinkel an. Für die Osmanen waren die christlichen Ritter "Ungläubige" Eindringlinge und Eroberer. Für einen echten gläubigen Moslem war das damals, wie heute, unerträglich. Davon mal abgesehen das es kurze zweckdienliche Friedensperioden zwischen den verfeindeten Mächten gab, war das eigentliche Bestreben der gesamten muslimischen Welt die Vertreibung der christlichen Eindringlinge. Fast als Gegenteil ist dagegen die Ansicht der christlichen Kämpfer. In ihren Augen reinigten sie das Land von den "Ungläubigen"... und erhoben natürlich Anspruch auf die heiligen Stätten in Jerusalem. Darüber hinaus hatte man sich auch dem Schutz der Pilgerwege zu den heiligen Stätten verschrieben, was dazu führte, dass der Templerorden entlang der Pilgerroute viele Festungen aus dem Boden stampfte. Soweit einmal ganz ganz ganz grob zusammen gefasst. ;) Meine persönliche Meinung dazu ist: Eine dunkle Periode des Christentums und Islams. Geschürt von imperialen und fundamentalistischen Vorstellungen der Herrscher, unter Ausnutzung der gläubigen Bevölkerung die arm, dumm und sinnlos in den Tod gehen musste.
 
Als Ergänzung zu Aelthreds Ausführungen hier "Tante Wiki" : Templerorden Und für weiterführende Literatur ganz bis unten scrollen ... oder auch gern hier mal schauen: Das Geheimnis der Templer oder hier: Der Templerorden ach ja hier auch noch: Tempelritter - Geschichte und Verfolgung eines Ritterordens Wenn man alles ganz genau betrachtet waren sie zum Schluss mehr Bänker denn Ritter ... und der raffgierige Franzose Philipp IV ( man soll es nicht glauben, aber er wurde wirklich Philipp der Schöne genannt) brauchte Kohle ... und erfürchtete wohl auch die Macht des Staat im Staate. Bei uns waren die Herrschaften ja nicht wirklich vertreten ... Hergils
 
Aelthred hat ja schon einige interessante Gesichtspunkte aufgeführt, die man so auch gut und gerne unterschreiben kann. Leider werden die Templer in vielen Filmen schon arg schlecht gemacht, besonders im Königreich der Himmel schreit die Darstellung zum Himmel! Was viele Leute gerne vergessen ist die Tatsache, dass die Templer ja nicht nur Ritter und Kämpfer waren, sondern, und das ist mir hier sehr wichtig, sie waren MÖNCHE! Diese Facette wird leider viel zu oft vergessen. Was man auch nicht vergessen darf: die Zeiten im MA waren anders. Das Leben war geprägt von einer allesumfassenden Frömmigkeit, in einem Ausmaß, wie wir es uns heutzutage wohl kaum vorstellen können. Von daher waren die Ritterorden echte "Gotteskrieger" und im Volk sicherlich auch so angesehen. Ansonsten wird es wohl gewesen sein wie überall. Es gab sicher "böse" und "gute" Templer, je nach gerade amtierendem Großmeister werden die Sitten rauer oder gemäßigter gewesen sein. Aber im Großen und Ganzen kommen die Templer in den meisten Schilderungen weitaus schlechter weg, als sie in Wahrheit wohl waren. Leider...
In diesem Sinne, "PAX VOBISCUM" Die "Templerkompturei Pinningen"​
 
Gott zum Gruße, ich kann da unserem Komturei-Ehren-Sergeanten Arandis nur beipflichten, ....und bitte nicht schon wieder Diskussionen darum, ob die Templer nun gut oder böse waren! Sie lebten und wirkten in einer Zeit, die mit der unsrigen wenig zu vergleichen ist, gerade auch im Hinblick auf die Religiösität und die Umsetzung des Glaubens. Die Tempelritter glaubten an das, was sie taten und sie taten dies mit aller Durchsetzungskraft, waren sie doch in vordersten Reihe im christlichen Heer. Wenn jemand heute sagt, dass die Templer böse und unfair waren, der vergisst übrigens auch, dass es auf der anderen Seite des Schlachtfeldes sicherlich nicht anders zuging! Wer allerdings in seine heutige Templerdarstellung Fremdenfeindlichkeit und Ausländerhass miteinbaut, der gehört...geköpft! Was in diesem Zusammenhang auch gerne vergessen wird, ist die Tatsache, dass die Templer einheimische muslimische Söldner, die Turkopolen, in ihr Heer aufnahmen und von deren Erfahrung und Kampfkraft profitierten. Übrigens waren die Turkopolen auch teils Anführer ganzer Heeresabteilungen.
 
Moin .. Mal ganz generell... Ob gut oder böse ... das ist doch alles subjektiv ... und aus unserer Sicht doch eher ein fruchtlose Diskusikon ...... also lassen wir das doch mal .. und was die Darstellung betrifft, das hat Ekkehard von Lemberg schon alles gesagt. Hergils, der nun doch ganz gern wissen möchte, warum es so viele Kommende im Gebiet um Madgeburg gibt.
 
Gott zum Gruße und Guten Morgen, Frohe Ostern! @Hergils: Ich empfehle zu Deiner Frage das Buch "Die Templer in Mitteldeutschland" von Lehmann/Patzner, zu bieziehen über www.LePa-Buecher.de. In diesem Werk findet sich ein Abschnitt über die Komtureien in Magdeburg. Habe diesen Abschnitt gerade mal schnell überflogen, finde allerdings so recht keine genaue Angabe über Gründe, vielmehr nur die Auflistungen und Beschreibungen der mindestens zwei Komtureien in Magdeburg. Hierzu ist übrigens zu sagen, dass es ja Komtureien höchstens einen Tagesritt voneinander entfernt zu geben hatte (damit der Ordensbruder mühelos ausruhen und nächtigen konnte). Auch hatte oftmals jede Komturei ihre eigene Kreuzform (die aber natürlich auf jeden Fall das Rot in der Farbe haben mußte...Sinnbild für das von Jesu vergossene Blut). Ich werde mal die Frage an unser Templerforum weiterleiten, da sind einige, die sich mit Quellenforschung beschäftigen... In diesem Sinne Ekkehard
 
Original von Tokaro von Kuraschka Da kam dann bei mir die frage auf ob die Templer jetzt eher brutal, oder eher "nett und hilfsbereit" waren.
Waren die Templer "brutal"? Ja, denn sie übten das Kriegshandwerk aus. Und das war und ist zu allen Zeiten brutal und grausam. Da braucht man sich keine Illusionen zu machen. Waren die Templer "nett und hilfsbereit"? Ja und nein, denn sie hatten sich dem Schutz der Pilger nach Jerusalem und der Befreiung des "Heiligen Landes" von den "Ungläubigen" verschrieben. Ich möchte hier keine Diskussion über den "wahren Glauben" oder dergleichen vom Zaun brechen. Aber in ihrer Frömmigkeit nahmen sich beide Seiten, sowohl die Moslems wie die Christen, in diesem unsäglichen Elend der Kreuzzüge nichts. Bei der Betrachtung der Templer darf man in der Tat auch nicht vergessen, dass sie damals wie heute als der Inbegriff des "kämpfenden und betenden Mönches" waren und sind. Viele vergessen gerne oder wissen es gar nicht, dass der Templerorden selbst dann den Kreuzzugsgedanken lebte und die Stellung im "Heiligen Land" hielt, wenn im Okzident der Kreuzzugsgedanke mal nicht gerade populär war und ein König oder Kaiser das Kreuz nahm und mit seinen Truppen gen Jerusalem zog. Auch ist bei der Betrachtung des Templerordens zu bedenken: Er war nicht der einzige Orden seiner Art. Es gab den Johanniter-Orden, den Deutsch-Ritter-Orden und noch einige andere. Aber: Während der Johanniter-Orden beispielsweise gegen Ende der Kreuzfahrerstaaten im Okzident sich neue Aufgabenfelder suchte und fand, indem er zum Beispiel Hospitäler betrieb und sich auch der Mildtätigkeit verschrieben hatte oder der Deutschritterorden die Christianisierung in Osteuropa vorantrieb, vernachlässigte der Templerorden diese Sinnfindung und verschrieb sich ausschließlich dem Kampf gegen die Ungläubigen im "Heiligen Land". Und ging damit auch unter als die Kreuzfahrerstaaten untergingen. Die Aktion von Philip dem Schönen war da nur der letzte Todesstoß...
 
Wie schon erwähnt: Es gab ja noch andere Ritterorden, die neben den Templern aber immer irgendwie im Schatten stehen. Da wären natürlich die Johanniter, die die Templer auch größtenteils beerbten nach derem Ende. M. M. nach haben sie sogar die schickere Ordenstracht, aber das nur rein subjektiv. Der Deutsche Orden kam dann ja erst ab dem Dritten Kreuzzug dazu und ist zumindest hierzulande ziemlich bekannt. Daneben wäre aber auf jeden Fall auch noch der meist neben den dreien ins Abseits geratende Lazarus-Orden (der mit dem grünen Kreuz) zu erwähnen.
 
Original von HRR Daneben wäre aber auf jeden Fall auch noch der meist neben den dreien ins Abseits geratende Lazarus-Orden (der mit dem grünen Kreuz) zu erwähnen.
haben die nicht auch noch die Leibwache des Königs von Jerusalem gestellt? (so mal auf den blauen Dunst gefragt)
 
Ja, genau. Ich erlaube mir mal, die offiziell Seite des Ordens zu zitieren:
http://www.lazarus-orden.at/ug_geschichte.htm Anfangs wirkte der Lazarus-Orden nur im Hospitalswesen, als um 1120 die Ritterorden der Templer und Johanniter ihre an Aussatz erkrankten Mitbrüder an den Orden des Heiligen Lazarus überstellten, übernahm der Orden auch zunehmend militärische Aufgaben. Diese Ritter bildeten im Lazarus-Orden die bedeutende militärische Formation der "lebenden Toten". Sie waren wegen ihrer Tapferkeit gefürchtet und zeichneten in den folgenden zwei Jahrhunderten in zahlreichen Schlachten aus. Die Zeit der Umwandlung in einen militärischen Orden fällt in die Regierungszeit des Königs Balduin IV. von Jerusalem, der selbst an Aussatz erkrankt, 20 Jahre mit der Krankheit lebte. Diese Zeit beeinflusste die Lazarusritter auf das nachhaltigste.
Das klingt so, als hätte sich der Lazarus-Orden in erster Linie aus den aussätzigen Templern und Johannitern, später wohl auch Deutschherren zusammengesetzt. ;)
 
Original von HRR Das klingt so, als hätte sich der Lazarus-Orden in erster Linie aus den aussätzigen Templern und Johannitern, später wohl auch Deutschherren zusammengesetzt. ;)
Richtig. Der Orden der Lazarener bestand zu 100% an Lepra erkrankten Kämpfern. Wer in einem anderen Orden gedient hatte und an der Lepraerkrankte, wurde schließlich in diesen Orden überführt. Der tatsächliche militärische Wert eines solchen Ordens mag streitbar sein, unstrittig ist allerdings, dass der psychologische Effekt einer Kampfeinheit dieses Ordens auf den Feind immens gewesen sein muss: die Kämpfer verstanden ihr Handwerk und sie hatten nichts zu verlieren, denn jeder in diesem Orden ist dem Tode geweiht. Ob er nun im Kampf gegen die Sarazenen fällt oder von der Lepra dahingerafft wird... Dann doch lieber vor dem Tod ein paar Sarazenen mitnehmen...
 
Huhu Albero :) muss leider etwas richtig stellen...
Der Orden der Lazarener bestand zu 100% an Lepra erkrankten Kämpfern
Das stimmt so nicht ganz...der Orden hatte unter anderem die Aufgabe, an Lepra erkrankte zu pflegen, bestand jedoch nicht ausschließlich aus Leprakranken...gerade im Bereich der medizinischen Versorgung gabe es genug Gesunde in diesem Orden.
Wer in einem anderen Orden gedient hatte und an der Lepraerkrankte, wurde schließlich in diesen Orden überführt.
Auch das stimmt wohl so nicht ganz...zumindest nicht in dieser Konsequenz...es stand den an Lepra erkrankten Ordensmitgliedern frei zum Lazarusorden zu wechseln, sie mussten dies jedoch nicht tun...obwohl es sicher naheliegend ist und es viele wohl auch getan haben. Die Möglichkeit zum Wechsel in den Lazarusorden bestand zum einen aus dem von dir beschriebenen militärischen Aspekt aber auch aus dem Grund, das den erkrankten Ordensmitgliedern dort eine deutlich besser Versorgung angedacht wurde...mal abgesehen davon, das man sicher auch froh war, Leprakranke loszuwerden und nicht in den eigenen Häusern zu beherbergen (Ansteckungsgefahr). Der Lazarusorden war ursprünglich ein rein hospitaler Orden, der sich ausschließlich um die Versorgung von Kranken kümmerte. Wann er genau zum Ritterorden wurde, und somit militärisch agierte ist nicht genau bekannt.
 

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