Torben
Well-known member
Nachdem ich ja kurz die Ausstellung „Bunte Götter“ im Bereich Museumsbesuche vorstellte, kam dann doch die Idee auf die Kleidung im antiken Griechenland näher einzugehen. Erwartet jetzt aber nicht das in diesem ersten Beitrag alles 100% richtig ist, in diesen Fremden Gezeiten (autsch, nicht schlagen) bin ich nicht so firm wie bei Glasperlen. Die Basis der Tracht bilden zwei Stoffbahnen, deren Länge identisch ist. Das fertige Gewand kann von knapp über dem Intimbereich bis zum Boden reichen. Bei einigen Statuen ist des weiteren ein Gürtel zu erkennen, der die Kleidung am Hüftbereich raffte. Das ganze nennt sich Chiton. Bilder gibt es hier: http://www.costumes.org/history/100pages/timelinepages/ancientgreece1.htm Die beiden Bahnen sind entweder an der Seite komplett oder teilweise vernäht, natürlich mit einem Freiraum für die Arme. Die Schulterpartien können mit Knöpfen und Nadeln verschlossen werden oder teilweise vernäht sein. In Abbildungen sieht man immer wieder Personen, die eine Brust frei haben – dies kann man erreichen indem man den Kopfausschnitt so groß macht, das man mit einem Arm bequem durch kommt und schwups, ist die eine Seite des Oberkörpers mehr oder weniger frei, ganz nach Größe des Ausschnitts. Das Material – nun, aus dem antiken Griechenland sind keinerlei Textilfunde vorhanden. Aus schriftlichen Quellen geht jedoch hervor das Leinen und Wolle für die Kleidung verwendet wurde. Dann hier einmal ein Hoplit, der klassische Krieger im antiken Griechenland. Unter dem Körperpanzer kann man den sehr knappen Chiton sehen
Und eine junge Frau oder Göttin (dazu später mehr) in einem bodenlangen Chiton,
Ich persönlich sehe es ja eher als bodenlanges Kleid... und leider habe ich übersehen die an den Schultern sehr deutlichen Knöpfe zu fotografieren. Im Detail trägt diese Dame auch noch einen Gürtel, der hier nur als weisse Linie zu sehen ist. Und um eine Diskussion anzuheizen, hier ein Bild von dem was als Peblos bezeichnet wird: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/2/2d/Athena_Parthenos_Louvre_Ma91.jpg/220px-Athena_Parthenos_Louvre_Ma91.jpg Der Peblos ist im Bereich der Brust im Gegensatz zum Chiton umgeschlagen, liegt also doppelt. Deutlich zu erkennen ist die überaus bunte Verzierung der Kleidung. Leider ist nicht nachvollziehbar ob und vor allem wie die Kleidung im wirklichen Leben verziert war. Kaum bestreitbar ist wohl aber, das die Kleidung bunt war, denn wieso sollte man sonst öffentliche Statuen mit all diesen Farben versehen und selber nur in Natur herumlaufen. Vor allem da zum bemalen der Statuen unter anderem auch Krapp verwendet wurde – mit dem man ja auch Stoffe färben kann. Wie gesagt, man weiß leider nicht wie die Verzierungen auf Textilien erreicht wurden. Sie können direkt gewebt oder gestickt sein, vielleicht wurden die Muster aber auch nachträglich gemalt. Vorstellbar ist in diesem Bereich alles, und das schöne an dieser Reenactment-Szene: es gibt keine unsäglichen Diskussionen dazu. Man erfreut sich einfach an dem was man macht. Das A* einmal ganz anders. Ergänzend zu dem Chiton wurde ein Umhang unterschiedlicher Länge getragen. Geläufig im Frühmittelalter als Rechteckmantel bezeichnet, bei den Griechen war es der Himation und Chlamys. Der Himation war kürzer als der Clamys und den Männern vorbehalten. Leider habe ich es versäumt noch viel mehr Bilder von den Statuen zu machen, vielleicht hat ja jemand noch weiteres Bildmaterial, das er einfach hier einstellt oder mir zur Verfügung stellt *unschuldiger Augenaufschlag* Wer sich jetzt noch eingehender dafür interessiert, es gibt an der Uni Jena ein paar kurze Semesterarbeiten als Zusammenfassung zu diesem Thema lesen http://www.uni-jena.de/Hist_210_S4-path-20,87,787,811,943,35280,36106.html So viel dann mal für heute... Anmerkung: die griechische Antike unterteilt sich in die Frühzeit, archaische und klassische Zeit. Da ist natürlich in jeder Phase die Mode etwas anders. Das habe ich aber, da das hier nur ein grundsätzlicher Überblick sein sollte, ignoriert. Wie gesagt, wer es noch genauer wissen möchte, der link der Uni Jena ist da hilfreich.