Nun ja, wie auch immer man mein Denken bezeichnen mag, ich bleibe dabei, daß die Inquisition KEINESFALLS als Grundlage oder gar Initation des oder eines modernen und humanen Strafverfolgungsprozesses zu bezeichen ist... Wie ich ja bereits weiter oben ausführte, ist hier das absolute Gegenteil der Fall, sie hat über Jahrhunderte hinweg selbiges, ohne Frage erfolgreich und mit nahezu beispielloser Brutalität und Menschenverachtung sowie mit der, durchaus willfährigen, Zuhilfenahme "weltlicher" Gerichtsbar- und Obrigkeit zu verhindern gewußt... Selbst in der "moderne" findet und spiegelt sich diese Art des "Strafverfolgungsprozesses" der Inquisition in Ihren Grundlagen und Rechtfertigungen in solch "humanitären und die Bürger- wie Menschenrechte über alles achtenden" (ACHTUNG !!! Falls es jemandem entgangen sein sollte : Es handelt sich hierbei um Sarkasmus...!) Organistionen wie der Hunta, der Gestapo, der SS, der Stasi, etc., um mal nur einige aus der rel. aktuellen, historischen Vergangenheit zu nennen, wieder... Und noch bis heute kämpfen 100´erte und 1000´ende von Humanisten, Menschen- und Bürgerrechtlern, Philosophen, Anwälten und Privatpersonen für die Beendigung solcher Praktiken und Prozesse und arbeiten täglich daran, den modernen und humanen Strafverfolgungsprozess von diesen gedanklichen pervertierten Hinterlassenschaften der Inquisition sowie von den für diese Perversionen anfälligen Geister und Personen zu befreien und das erneute Aufkommen der legitimität der Verfolgung andersdenkender zu verhindern... Als Schluß, denn für mich ist diese Diskussion, bzw. meine Teilnahme an selbiger ersteinmal zu Ende, da es für mich den Eindruck hat, daß hier zwei völlig unvereinbare Ansichten aufeinander stoßen, eine Aussage und ein Schlußsatz aus einem Wikipedia-Artikel...: Quelle : Wikipedia
http://de.wikipedia.org/wiki/Inquisition Zitat:
Dominikaner und Inquisition heute Im Jahr 2000 veröffentlichte das Provinzkapitel der Dominikanerprovinz Teutonia,
[45] der auch Inquisitoren wie Heinrich Institoris angehörten, folgende Erklärung:
„Deutsche Dominikaner waren nicht nur in die Inquisition verstrickt, sondern haben sich aktiv und umfangreich an ihr beteiligt. Historisch gesichert ist die Mitwirkung an bischöflichen Inquisitionen und an der römischen Inquisition. Unabhängig von den vielleicht manchmal nachvollziehbaren historischen Gründen für die Mitwirkung erkennen wir heute die verheerenden Folgen dieses Tuns unserer Brüder. Wir empfinden dies als ein dunkles und bedrückendes Kapitel unserer Geschichte. Dies gilt in gleicher Weise für die nachgewiesene Beteiligung des deutschen Dominikaners Heinrich Institoris an der Hexenverfolgung. Durch das Verfassen des ‚Hexenhammers‘ (Malleus Maleficarum) unterstützte und förderte er die menschenverachtende Praxis der Hexenverfolgung. Folter, Verstümmelung und Tötung haben unendliches Leid über zahllose Menschen gebracht; deutsche Dominikaner haben dazu, neben anderen, die Voraussetzung geschaffen. Die Geschichte dieser Opfer – namenlos und vergessen – können wir nicht ungeschehen machen. Wiedergutmachung ist unmöglich. Uns bleibt die Verpflichtung zur Erinnerung. Wir wissen, dass der Geist von Inquisition und Hexenverfolgung – Diskriminierung, Ausgrenzung und Vernichtung Andersdenkender – auch heute latent oder offen in Kirche und Gesellschaft, unter Christen und Nicht-Christen lebendig ist. Dem entgegenzutreten und sich für eine umfassende Respektierung der Rechte aller Menschen einzusetzen, ist unsere Verpflichtung, die wir Dominikaner den Opfern von Inquisition und Hexenverfolgung schulden. Das Provinzkapitel fordert alle Brüder unserer Provinz auf, unsere dominikanische Beteiligung an Inquisition und Hexenverfolgung zum Thema in Predigt und Verkündigung zu machen.“
Vergleich mit Schauprozessen der Neuzeit Historiker sehen Parallelen des
Inquisitionsverfahrens zu
Schauprozessen der
Neuzeit in der
Sowjetunion und der
Volksrepublik China. In der
Totalitarisforschung gilt die vormoderne Inquisition als Vorläufer und Modell für moderne Repressionssysteme. 1936–1938 kam es bei den
stalinistischen Moskauer Schauprozessen zu inszenierten öffentlichen Schuldbekenntnissen führender
Bolschewiki, engster Gefährten
Lenins. Historiker der spanischen und römischen Inquisition sehen Parallelen zu diesen stalinistischen Verfahren der Inszenierung von öffentlichen Geständnisprozeduren. Escandell
[46] verweist auf die totalitären Merkmale, die die spanische Inquisition in ihrem System der totalen Kontrolle ausgeübt habe. Insbesondere die
NKWD-Praktiken der erpressten Geständnisse werden angesprochen. Henningsen
[47] zieht Parallelen zur „Gedankenreform“ der
KP Chinas, die im Westen auch als „Gehirnwäsche“ bezeichnet wird. Auch Riegel
[48] verweist in seiner Analyse der
maoistischen „Gedankenreform“ (sixiang gaizao) auf strukturelle Analogien zwischen der römischen und maoistischen Kontroll- und Inquisitionspraxis, welche natürlich in unterschiedlichen historischen Kontexten verankert sind. In den klassischen Theorien totalitärer Herrschaft
[49][50][51][52] wird die vormoderne Inquisition als Vorläufer und Modell für moderne Repressionssysteme betrachtet. In seiner Analyse der Moskauer Schauprozesse verweist Riegel
[53] auf die zentrale Bedeutung von öffentlichen Geständnisritualen, die für beide Inquisitionssysteme eine zentrale Bedeutung besitzen. Es geht um die moralische Diskreditierung von Häretikern, die in beiden Glaubenssystemen den Bestand an Sakralwahrheiten bedrohen. Das wichtigste Vehikel für die angestrebte moralische Diskreditierung dieser häretischen Abweichungen ist das öffentliche Geständnis der Verfehlung durch die angeklagten Häretiker und ihr Einverständnis für die Inszenierung ihrer öffentlichen Bloßstellung und dauerhaften Stigmatisierung. Schließlich, so Riegel
[54], bedient sich die römische wie die stalinistische Anstaltskirche in beiden Inquisitionssystemen dieser öffentlichen Tribunale, um ihre Universalkompetenz in Glaubensfragen zu legitimieren. Wichtig ist allerdings zu betonen, dass die vormodernen Inquisitionsprozeduren, insbesondere die Tortur
[55], als legitimes Mittel zur Geständnisproduktion galten, welche die Willkür der zuvor praktizierten Gottesurteile ablösen sollten. Zitat Ende LG Halfdan Horntrinker