Durch eine Frage bei Facebook wurde ich angeregt eine Sache zu überdenken. Die Frage war: “Wieviele Schlüssel tragt ihr?“ Gut dachte ich, einen quasi als Symbol für meine Hausmacht..... und dann begannen meine Gedanken zu kreisen. Mir war bei der Zusammenstellung der Funde in meinem favorisierten Gräberfeld aufgefallen, dass dort nur ein Schlüssel gefunden wurde. Material: Eisen. Also in 1% der Frauengräber. Ein Blick in Birka II:3 brachte mir die Erkenntnis, das dort nur in 7% der Frauengräber Schlüssel gefunden wurden. Insgesamt 143 Schlüssel. Teilweise oberhalb des Kopfes, auf Taillienhöhe oder bei den Füßen. Die auf Kopf- und Fußhöhe lagen wohl ursprünglich auf Trugen bzw. Kästchen. Jetzt ist es ja so, dass alle Frauen bei ihrer Frühmittelalterlichen Tracht (Skandinavien) Schlüssel an den Fibeln tragen.... Ich frage mich jetzt: Szenemythos weil es alle so machen oder gibt andere Gründe? Bei meinem Gräberfeld ist die Datierung auf folgende Jahre erfolgt: -850 -900 (Schlüssel gefunden) -950 -1000 Modeerscheinung? Die Gräber mit Schlüssel in Birka werden auf die JBS datiert. Also ca. 10. Jhd. Oder wurde der Schlüssel von der Hausherrin weitergegeben zu ihren Lebenszeiten, wenn der Hausherr verstarb und die Schwiegertochter (Beispiel) quasi durch ihren Mann die Hausmacht übernahm? Einige der Bronze Schlüssel, die in Birka gefunden wurden weisen Abnutzungsspuren auf. Meiner Meinung nach keine reinen Zierschlüssel. Wie sieht es mit Haithabu und Gotland aus? Auch so “wenige“ Funde? Wie verhält es sich in den Folgejahren? Oft sieht man Frauen in Hochmittelalterlichen und Spätmittelalterlichen Kleidern auch mit Schlüssel am Gürtel. Belegbar die Trageweise? Auch außerhalb der vier Wände?