tourist
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Hallo zusammen! Ich bin neu hier im Forum und möchte mich erst mal lang vorstellen: Nachdem bei mir als Jugendlicher schon Interesse am Mittelalter-Reenactment entstanden war, ging das aktive Besuchen von Mittelaltermärkten kurz nach dem Abi aber wieder zurück. Heute bin ich Dreißig und finde das Markttreiben wieder/immer noch schön. Damals hat mich vielleicht gestört, daß viele Aktive sich mächtig mausig machten, wenn jemand ihrer Ansicht nach nicht "A" genug war, außerdem war ich noch nie jemand für Gruppenzugehörigkeit oder "Szene"... Aber das ist lange her, und heute kann man, soweit ich das empfinde, durchaus als gewandeter "Touri" über die Märkte wandeln und keiner verdirbt dem anderen den netten Tag. Während des Studiums der Geschichte und Archäologie habe ich einiges über das Mittelalter gelernt, unter anderem, daß meine Austattung in vielen Punkten tatsächlich nicht sonderlich authentisch war, aber auch, daß wohl nur sehr wenige der Aktiven eine auch nur annähernd historische Darstellung der Interaktion der Angehörigen verschiedener Gesellschaftsschichten untereinander oder mit ihren jeweiligen Standesgenossen gebracht haben. Mir kommt es aber so vor, als ob sich seit Jahren die Qualität dessen, was hierzulande an gelebtem Mittelalter geboten wird, beständig verbessert. Ob es die absolut berechtigte und erfreuliche Wiederentdeckung der Europäischen Kampfkünste ist (inklusive daraus entandener Fechtchoreographien) oder die individuellen Ausstattungen der Aktiven und der gewandeten Besucher oder aber die Handwerksvorführungen - das alles zieht mich wieder an. Es grüßt tourist