Hey, das ist mal eine sehr sehr interessante Frage. Zuallererst sollte man sich hierbei fragen, was Natron ist. Natron ist Natriumhydrogencarbonat (wie oben bereits genannt), also ein Natriumsalz und ist Bestandteil von Asche. Diese besteht aus zum Hauptteil aus Calciumsalzen, Magnesiumsalzen, Kaliumsalzen und zu einem kleinen Teil aus Natriumsalzen. Um nun das Natron zu gewinnen, müsste man dieses von der Asche trennen. Dies ist nach damaligen Methoden nicht möglich, da Kaliumhydrogencarbonat und Natriumhydrogencarbonat sich chemisch sehr ähnlich verhalten. Das heißt jedoch auch im Umkehrschluss, man kann beides als Backtriebmittel nutzen. Wenn man also Asche in den Teig gemischt hätte, hätte man eine etwas treibende Wirkung gehabt, jedoch würde der Calcium- und Magnesiumanteil stören. Dies könnte jedoch durch Lösen in Wasser und anschließendes Verdampfen desselben in einem anderen Gefäß gelöst werden. Eine Andere Möglichkeit ist, Natron als Mineral abzubauen, wie es in Ägypten der Fall war. Meines Wissens nach gibt es keine solchen Vorkommen in Skandinavien oder Europa im Allgemeinen, welche zu dieser Zeit genutzt wurden (Wer eine Quelle hat, gebe sie mir, dann werde ich das hier korrigieren). Durch Handel mag es möglich gewesen sein, an Natron zu kommen, in dem Falle dürfte es aber um ein vielfaches teurer gewesen sein, als zum Beispiel Salz, da dieses auch in Europa abgebaut wurde, Natron hingegen nur im südlichen Mittelmeerraum und im nahen Osten. Gehen wir nun davon aus, dass Natron oder aufbereitete Asche vorhanden gewesen waren und die backtreibende Wirkung bekannt, dann kommen wir zu dem eigentlichen Problem des Ganzen: Natron ist enorm gut in Wasser löslich. Bei jedem Regen würde es ausgewaschen werden, wenn es in einem Grab oder in einer Ruine oder einer verlassenen Kochstätte vorhanden gewesen wäre. Somit hätte man es in einem wasserdichten Gefäß aufbewahren müssen, dass über mehrere Jahrhunderte nicht kaputt geht. Im Glas ist Natron vorhanden, da es dort nicht heraus gespült werden kann.