Diverse Fragen zum Ledergürtel

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Hendrik1975

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Hallo zusammen! Hinsichtlich Gürtel bei den Wikingern hätte ich mal die ein oder andere Frage... 1) In zahlreichen Darstellungen sieht man immer wieder extrem breite und immens verzierte Gürtel ohne eine sonstige Funktion, wie z.B. das Befestigen von Taschen / Waffen daran. Ist so etwas historisch belegt/belegbar, oder reine Hollywood-Interpretation, "weil es einfach so toll aussieht"? 2) Gerade in Zusammenhang mit einem solchen geschilderten Deko-Objekt sieht man oft zusätzliche Gürtel in Normalbreite, die dann wiederum ihre reguläre Funktion erfüllen. Allerdings oft nicht nur einen, sondern manchmal auch zwei, gekrönt von einem dritten (Schwertgurt). Also wenig Wikinger mit extrem viel Lederriemen umwickelt ^^ Auch hier wieder die Frage - historisch so korrekt und nachgewiesen? 3) Gürtelschnallen. Da sieht man ja auch die tollsten Varianten, wie die Gürtelenden miteinander verbunden werden. Der eine macht nen Schlitz ins Leder, zieht die andere Seite durch und verknotet sie. Der nächste hat einen O- oder D-Ring dran montiert, zieht die Gürtelspitze zur anderen Seite gerade durch, und schlingt sie einmal im Knoten drum (eigentlich der Klassiker auf jedem Markt). Und dann sieht man noch die, die eine klassische Gürtelschnalle mit Dorn verwenden. Was davon stimmt denn nun, speziell auf die Wikinger-Zeit bezogen? Danke für Euer Fachwissen und Eure Antworten :)
 
Hallo Hendrik, ich merke das DU sehr motiviert an dieses Thema heran gehst somit empfehle ich Dir als erstes den Bereich "Anfänger FAQ". Dort werden sicherlich schon einiger Deiner Fragen beantwortet. Sonst lohnt es sich auch im Bereich "Wikinger" hinein zu schauen. Wenn Du dann noch Fragen hast.... :D
 
Soooo... die 'Anfänger FAQ' durch gearbeitet, dabei leider für meine Fragestellungen nicht so wirklich viel gefunden. Das Wiki-Forum habe ich auch durch, war definitiv interessant und lehrreich, lässt aber noch einige Punkte offen ;-) Bei meiner allgemeinen Recherche bin ich noch auf http://www.dragal.de/ gestossen. Alter Falter, da hat sich einer mit dem Thema 'Gürtel' aber mal richtig intensiv auseinander gesetzt. Da werden auch einige 'belegbare' Fakten erwähnt, die ich so noch nicht kannte. Deswegen mal die Frage in die Runde - ist diese Seite bekannt, und wenn ja, wie valide und belastbar sind die dort zu findenden Informationen?
 
Ohne die Seite gesehen zu haben sollte es Quellenangaben geben. Verweise Sie auf Fundberichte oder ähliche Publikationen kann man schon recht sicher sein das die Aussagen bealastbar sind. Da aber auch Wissenschaftler nicht immer einer Meinung sind und auch ältere Theorien schon überholt sein können, immer versuchen mehrere Quellen zu finden, die ,ganz wichtig, nicht gegenseitig auf einander verweisen, finden. Es gibt leider auch Mythen die sich halten weil auch die Forscher gegenseitig von einander abgeschrieben haben ohne zu hinterfragen. Wenn du dir dann auch einig bist wo deine Person gelebt haben will dann kann es die Aussagen auch wieder einschränken. Bitte nicht den "fahrenden Händler" der alles wild kombinieren darf weil es soweit herumgekommen ist. :D
 
Ohne die Seite gesehen zu haben sollte es Quellenangaben geben.
Quellenangaben gibt es dort so einige. Auch die Repliken, die er fertigt, sind jeweils mit dem Bild eines entsprechenden Fundstücks belegt. Macht also zunächst einen durchaus seriösen Eindruck.
Es gibt leider auch Mythen die sich halten weil auch die Forscher gegenseitig von einander abgeschrieben haben ohne zu hinterfragen.
Siehe den Mythos der Waräger-Arm-/Beinschienen, die sich in letzter Instanz wohl nur auf eine Abbildung in einem Spielehandbuch zurückführen lassen. Aber alle anderen Quellen haben brav davon abgeschrieben :p Was auf der Seite für mich allerdings komplett neu war, sind folgende Dinge: 1) Den 'Langgürtel' (also DER Klassiker in fast jeder MA-Darstellung) hat es wohl erst viel später gegeben, und auch nur für einen sehr überschaubaren Zeitraum. Für's 9./10. Jh. bei den Wikis aber definitiv wohl nicht. 2) Die 'Schlaufung' des freien Gürtelendes ist wohl erst ab dem 13. Jh. belegbar, auch wenn diese sich in den meisten Darstellungen ebenfalls etabliert hat. 3) Anstelle der Schlaufung (die ja auch nur ab einer gewissen Länge des freien Gürtelendes Sinn macht) wurde das freie (viel kürzere) Ende einfach von oben oder unten unter den Gürtel gesteckt, alternativ nach der Schnalle frei hängen gelassen, oder gar mit einem Riemenschieber fixiert. Alles zu lesen unter http://www.dragal.de/IX-XII.html Sind spannende Thesen und Theorien, deren Weiterverfolgung sich garantiert lohnt. Ich bleibe dran und werde berichten :)
Bitte nicht den "fahrenden Händler" der alles wild kombinieren darf weil es soweit herumgekommen ist.
Nein, den quietschebunten Clown hab' ich bei meiner Darstellung definitiv nicht im Sinn ^^
 
Bitte nicht falsch verstehen aber es gibt manchmal so Dinge die gefallen einem einfach und mit der "Händlerbrücke" möchte ma es dann doch möglich machen. Bunt/farbig darf es dann aber immer noch sein.
 
Dragal ist ein guter Handwerker, ich habe einen Gürtel und die Beschläge für einen zweiten von ihm. Auf jeden Fall ist er sachkundig genug um fundiert beraten zu können.
 

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