Eine Truhe kommt selten allein...

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Cistarius

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35037 Marburg
Hallo allerseits, hier ist das Ergebnis einer kleinen Truhenbau-aktion. Die Truhen sind frei interpretiert nach der Oseberg- und Mästermyr-Truhe. Zur Konstruktion: Material: Kiefer Massivholz, teilweise in der Breite verleimt. Eckverbindungen versetzt ausgeschnitten und verleimt, mit Schmiedenägeln oder Holznägeln verstärkt. Boden in den Seitenteilen eingezapft, an der Vorder- und Rückseite verleimt und wie die Ecken genagelt. Der Deckel ist abgerundet, teilweise innen auch ausgehöhlt. Die Aushöhlung hat den Vorteil, dass man Gewicht spart und sich der Deckel nicht so leicht verzieht. Durch den gerundeten Deckel sitzt man ausgesprochen gut auf den Truhen. Die Truhen sind alle individuell, meine hat Lederbeschläge bekommen, eine hat schon Metallbeschläge, die dritte bekommt noch welche. Auf dem Gruppenbild sind die Truhen noch unbehandelt, meine hab ich später geölt. Von der Konstruktion bin ich begeistert, denn sie ist sehr stabil, einigermaßen passend in einem langen Zeitraum und doch recht einfach herzustellen. Ab der Gotik wird es doch sehr umfangreich, wenn es passend sein soll. Unsere Truhe soll als Geschirrtruhe eingesetzt werden, damit wir endlich von den sich selbst zerlegenden Körben wegkommen. Die Aktion hat viel Spaß gemacht, wenn man mit mehreren baut ist es nicht so langweilig als wenn man alleine in der Werkstatt steht. Der Abend hat natürlich auch zur Kurzweil beigetragen. :D Die Aktion ging über zwei Tage, schließlich haben wir mit den rohen Brettern angefangen. Auch die Damen kamen nicht zu kurz und hatten genügend Zeit für diverse Handarbeiten. Hier mal die Bilder: (ich bekomm sie nicht kleiner...)
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Gruppenbild der Truhen
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Meine fertige Truhe
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Meine fertige Truhe offen
 
Danke für die Blumen. Von den dreien ist nur eine mir. Und die brauch ich selber... Versuchs mal mit selber bauen, ist nicht sooo schwer. ^^
 
Schön gemacht. :thumbup: Respekt für den ausgehölten Deckel, aber so sehr fällt der doch nicht ins Gewicht. Hast du dabei keine Probleme das der Deckel zu dünn wird und die Metallbänder nicht richtig halten? Sind die Bänder von hier: http://www.geschichtshandwerk.de/moebel/moebel3.htm oder hast du eine günstigere Quelle?
 
@Ulf: Der Deckel ist ja nur im mittleren Bereich ausgehöhlt. Es bleibt überall noch eine Holzdicke von mind. 15 mm übrig. Die Nägel der Metallbeschläge sind auf der Innenseite umgelegt und wieder im Holz versenkt, die Nägel von meinen Lederbeschlägen sind kurz genug, damit sie nicht unten rauskommen. ;) Wegen dem Gewicht: Subjektiv gefühlt ist er um einiges leichter, nachgewogen haben wir allerdings nicht. Aber auf dem Weg vom Auto zum Zelt zählt jedes Gramm! Und: das Original ist auch ausgehöhlt. (glaub ich) Nochmal und: Ich musste mein neues Spielzeug ausprobieren, ein Schnitzfräser für die Flex. :D Die Beschläge sind von der Geschichtswerkstatt, ist aber nicht meine Truhe. Aber ich hab mich auch mal bei meinen Quellen für historische Beschläge umgesehen. Die Geschichtswerkstatt ist in Sachen Preis / Leistung wirklich gut und die Teile machen einen guten Eindruck.
 
Willste eine verschenkten? ^^
Neeeeeeee, neeeeeeee. Darf er nicht!!!!! :D Die ist mir! Und außerdem ist die Truhe schon voll mit unserem Geschirr. Aber schön, dass sie Dir gefällt. Grüße Aennlin PS: Einen guten Praktikanten kann man immer gebrauchen......
 
Hallo allerseits, obwohl die großen Truhen nur kurz zusammenstanden, kam noch eine kleine heraus... ^^
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Eine Werkzeugtruhe gleicher Bauart, Verbindungen nur genagelt, nicht geleimt. Der Zapfen des Bodens ist zusätzlich noch verkeilt (sieht man leider kaum). Den Deckel hab ich wieder auf der Unterseite ausgehöhlt und das Teil mal vorher und nachher gewogen. Ergebnis: der Deckel war nach dem Aushöhlen ganze 400 g leichter. Dabei hat er nur eine Größe von 620 x 240 mm. Grüße Cistarius
 
Sehr schöne Arbeit, ich überlege mir eine Truhe zu bauen die man zerlegen kann für den Transport, Mit Keilen zur Fixierung, hast du schon mal so etwas gebaut ? Dummer Spruch vorab zerlegbar sind alle Truhen nur das wieder Aufbauen kann schwierig sein. :laola01
 
Na ja, ich brauch die Tuhen immer für den Transport von Sachen. Find ich jetzt ungewöhnlich, eine Truhe zu zerlegen. Aber machbar wär das schon. Lass die Zapfen des Bodens überstehen zum Verkeilen. Dann die Seiten breiter machen und die Vorder- und Rückseite mit zwei Keilzapfen durch die Seiten befestigen. Ich hoffe, das war verständlich ausgedrückt. Ist immer blöd, so was zu beschreiben.
Dummer Spruch vorab zerlegbar sind alle Truhen nur das wieder Aufbauen kann schwierig sein.
Einmal geht immer. Dann passt die Truhe auch in eine Truhe. :D
 
Ich werde dies mal als nächstes in Angriff nehmen im Augenblick baue ich noch 2 Schilde. Danke für die Anregung. :thumbsup:
 
mich würde die abmessung deiner truhen interessieren bzw vor allem die sitzhöhe, da du ja schon angedeutet hast das du drauf sitzen wirst
 
Hier mal die Maße der drei großen Truhen: 2 Stück 700 x 400 x 530 mm, B x T x H 1 Stück 700 x 400 x 480 mm Wegen der Sitzhöhe kann man sich an Stühlen und Bänken orientieren, auf denen man bequem sitzt. Der Sitzkomfort der Truhen liegt an dem abgerundeten Deckel. Eigentlich sind die zwei größeren zum Sitzen etwas hoch, aber da drücken keine Kanten auf den Oberschenkel. Wir haben sie nicht rein zum Sitzen gemacht, sondern brauchen viel Stauraum. Das gute Sitzen war eher ein erfreulicher Nebeneffekt. Die kleine Werkzeugtruhe hat die Maße 620 x 240 x 330 mm. Zum Sitzen etwas niedrig, aber für Kinder Prima. Ich hab schon überlegt, eine einsteckbare Rückenlehne zu machen, vielleicht bei der nächsten Truhe. ^^
 

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