Leoma
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[font='Trebuchet MS, Arial, sans-serif']Halle an Alle,[/font] [font='Trebuchet MS, Arial, sans-serif']ich arbeite gerade an meiner ersten Darstellung, einer Handwerkertochter oder -ehefrau (das habe ich noch nicht endgültig entschieden, obwohl ich eher zur Tochter tendiere) oder eventuell auch Bürgerin aus der für mich wunderschönen Stadt Rothenburg ob der Tauber um 1200. Die idyllische Stadt mit ihren verwinkelten Gassen, von Fachwerkhäusern umstandenen Plätzen, Türmen und Toren sowie der berühmten Stadtmauer mit Wehrgang und Mauertürmen war um 1200 eine noch recht kleine Siedlung. Etwa in der Mitte des 12.Jhs. war durch den römisch-deutschen König Konrad III. die Stauferburg auf einem in das Taubertal vorspringenden Bergrücken errichtet worden. Einige Jahre später hatte Kaiser Friedrich I. Barbarossa Konrads Sohn Friedrich dem Schönen den Titel des Herzogs von Rothenburg verliehen. Nach dessen Tod verwalten nun Vögte die fränkischen Besitzungen des Kaisers. Bis in die zweite Hälfte des 12. Jahrhunderts und nach dem Erhalt der Stadtrechte im Jahr 1172 entstand aus einer Ansiedlung von Bediensteten und Handwerkern der Hohenstaufen im Bereich der Reichsburg die Stadt Rothenburg mit einem Marktplatz und der zu diesem Zeitpunkt romanischen Jakobskirche als Zentren. Die bisher einfache Stadtmauer wird im frühen 13. Jahrhundert durch Mauern und Türme erweitert. Es formiert sich der städtische Rat durch den Schöffen des Stadtgerichtes unter dem Vorsitz des Schultheißen, um 1200 der von den Staufern zur Stadtverwaltung eingesetzte Hermann von Nordenberg. Die Herrschaftssituation im Heiligen Römischen Reich ist nicht so eindeutig, denn nach der aus dem Fehlen einer schriftlichen Verfassung resultierenden Doppelwahl im Jahr 1198 streiten sich der Staufer Philipp von Schwaben und der Welfe Otto IV. von Braunschweig um die Königsherrschaft...[/font]
Ich habe nun vor, ein Oberkleid aus Leinen sowie ein Überkleid aus leichter Wolle zu nähen. Irgendwann wird auch noch mal ein Unterkleid dazu kommen. Bei der Farbe für das Überkleid bin ich noch etwas unschlüssig, am liebsten wäre mir ein dunkles Grün. Bei den Garnen nehme ich Leinengarn bzw. Wollgarn. Das Leinengarn habe ich schon bestellt, aber wo bekommt man gutes Wollgarn?
Für die Schnittmuster verwende ich für beide das einfache Kleid bzw. einzig für Vorder- und Rückenteil den Bliaut aus dem Buch von Wolf Zerkowski, also eigentlich nur zwei Rechtecke mit seitlichen Geren ab Taillenhöhe und engen Ärmeln (das Ganze natürlich ohne Schnürung und sonstigen Schnickschnack). Passt das so für die Zeit um 1200?
Da ich noch ein ziemlicher Nähanfänger bin, wäre ich für Tipps/Links vor allem zum Annähen der Ärmel sehr dankbar. Ich habe das Kleid bisher erst einmal genäht, allerdings aus nicht authentischer Baumwolle zum Unterziehen unter mein GroMi-Kleid. Dabei habe ich mich bei den Ärmeln sehr schwer getan und war froh, dass man sie ohnehin nicht sieht. Einen Gürtel zum Zusammenraffen würde ich gerne aus Stoff anfertigen, aus Kostengründen am besten aus den Stoffresten, die nach dem Nähen übrig bleiben. Muss ich da irgendetwas beachten? Kopfbedeckung, Schuhe und Beutel werden mit der Zeit auch folgen, aber fürs Erste bin ich froh, wenn ich die Kleider halbwegs hinbekomme.
So, das waren ganz schön viele Infos. Es wäre toll, wenn mir jemand Rückmeldungen geben könnte, ob mein gewählter Schnitt zeitlich und ständisch passt und ob das, was ich vorhabe, alles so realisierbar ist. Ich möchte ganz sicher gehen, dass ich nichts falsch mache, da es mir wirklich wichtig ist, etwas Authentisches zu nähen.
Viele Grüße :bye01 Leoma