"Eingehen" von Wolle beim Einlegen/Herausholen der Wolle in heißes Wasser

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Lex

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Hallu, ich lese immer wieder, dass man Wolle, ja bloß nicht direkt in heißes Wasser packen soll und das Wolle keine Temeperaturuntschiede mag. Man soll den Stoff doch auch immer im Färberbad lassen und auskühlen lassen, damit er sich nicht aus schreck zusammenzieht!? Habt ihr damit schon mal erfahrung gemacht? Ist euch das schon mal passiert? Ich hab einfach mal einen kleinen Test gemacht. Nur um zu testen ob Wolle sich beim schnellen hineinlegen in kochendes Wasser zusammenzieht. Oder ob es die Wolle juckt das man sie nach einer Gewöhnungszeit wieder herausnimmt. Ohne sie vorher runterkühlen zu lassen. DIe Wolle war ungewaschen und unbehandelt, so wie ich sie bei Naturtuche gekauft habe. Erstaunliches Ergebnis: Vorher 1 Vorher 2 Nachher 1 Nachher 2 Das 10x10cm Wollstück ist in keinster Weise eingegangen. Ich vermute, dass das eine übervorsichtiges Verhalten ist. Ich für meinen Teil glaube, dass die Wolle ausschließlich durch gleichzeitige thermisch & mechanische Beanspruchung eingeht. Sprich, es muss heiß sein und man muss rubbeln damit sich da was zusammfilzt. Ich für meinen Teil werde zukünftig die Wolle direkt nach dem Färbevorgang rausholen und nach dem Erhitzen des Färbeguts die Färbebrühe nicht runterkühlen und dann erst die Wolle hinzugeben. Gruß, Alex :bye01
 
Nun, viel Spaß .... Wolle, die nach dem Weben nicht gewalkt wurde, oder zuwenig, läuft ein. Und das schon ab knapp über 60°C
 
Ich wäre da auch vorsichtig - dass das bei einem Stück Tuch geklappt hat, heißt nicht dass das immer und bei jedem Stoff gut geht. Das Rausnehmen aus dem heißen Färbesud ist wahrscheinlich weniger das Problem, denn der Stoff "hält" die Wärme ja noch eine Weile, aber in den heißen Sud reinschmeißen würde ich Wolle einfach so nicht! Mein Garn zum Färben wärme ich immer mit warm-wärmer-heißem Wasser vor, wenn ich zu faul zum Warten bin. Aber das ist dann meistens auch schon gebeizt, hat die Prozedur also schon einmal durch und ist etwas unempfindlicher als Rohwolle.
 
Zwischen Einlaufen und Verfilzen ist ein Unterschied. Einlaufen können auch pflanzliche Fasern, Filzen nur Wolle. Das mit den Temperaturunterschieden ist so eine Sache: Du hast völlig Recht, wenn du meinst, das Filzen käme hauptsächlich durch die mechanische Beanspruchung plus heißes Wasser. Gibt man noch Seife oder Waschpulver hinzu, macht das Wasser also alkalisch, wird die Wolle superempfindlich gegen Rubbeln etc., da in diesem Zustand die Schuppen um die Faser aufgequollen sind. So können sie sich leicht ineinander verhaken.. Der "kalte Guss" schließt die Schuppenschicht wieder, wenn das Gewebe oder der Garnstrang dan grad im Zustand "Schuppen verhakt" sind, ist das Malheur fixiert.(Grundsätzlich reicht aber schon heißes Wasser plus Rubbeln). Beim Färben wird nicht gerubbelt (was man beim Waschen schon tut) und die Färbeflüssigkeit ist auch nicht alkalisch. Temperatur allein lässt die Wolle nicht filzen. Du kannst deshalb ruhig die "Rein-Raus-Methode" praktizieren. Nur beim Entnehmen aus der Beize wär ich vorsichtig - die ist nämlich alkalisch und das Spülen bringt den Stoff kräftig in Bewegung.
 
Hallu,
Nun, viel Spaß .... Wolle, die nach dem Weben nicht gewalkt wurde, oder zuwenig, läuft ein. Und das schon ab knapp über 60°C
Im Grunde hast du recht, die läuft sogar bereits bei knapp über 30°C ein und wenn man sich sogar doof anstellt auch bei kalten Wasser.
Ich wäre da auch vorsichtig - dass das bei einem Stück Tuch geklappt hat, heißt nicht dass das immer und bei jedem Stoff gut geht.
Korrekt, liegt an der Schafrasse. Wenn man Wollgewebe nimmt, von Stark-Filz-Rassen, dann könnte die Gefahr größer werden das es schrumpft, allerdings wieder nur bei Mechanischer Belastung. Das menschliche Haar würde ja sonst auch bei jeder heißen Dusche schrumpfen. Aber dem ist nicht so, da sich nicht das einzelne Haar zusammenzieht, sondern die Haare sich ineinander verharken. Und dadurch das Gewebe enger wird.
Das Rausnehmen aus dem heißen Färbesud ist wahrscheinlich weniger das Problem, denn der Stoff "hält" die Wärme ja noch eine Weile, aber in den heißen Sud reinschmeißen würde ich Wolle einfach so nicht!
Aus der reinen Theorie raus, würd ich sagen, dass sich Wollhaare bei Hitzeeinwirkungen nicht zusammenzieht. Sondern, dass eher das Gegenteil passiert, nämlich das sich bei Hitzeeinwirkung die Wollhaare sogar eher Ausdehnen würden. Vielleicht ist das ja die Gefahr, das durch die Einwirkung der Hitze sich die Haare ausdehnen und dadurch inneinander verfilzen? reicht die Ausdehnung dafür?
Nur beim Entnehmen aus der Beize wär ich vorsichtig - die ist nämlich alkalisch und das Spülen bringt den Stoff kräftig in Bewegung.
Mh, damit könntest du recht haben. Werd vorsicht walten lassen. Ich werds eher nur tauchen und nicht mehr bewegen wie beim Färben selbst.
 
Wolle arbeitet irgendwie immer. Ein Beispiel: Ich koche grundsätzlich meine Wollstoffe, die ich färben will, vorher in der Maschine im normale Kochprogramm bei 90° durch. Da werden sie nicht nur mit hoher Temperatur, sondern auch mit dem mechanischen Reiz bedient. Einsprung habe ich sowohl in der Länge, als auch in der Breite etwa 11%. Zumindest bei meinem Lieblingsstoff, von dem ich aber in den letzten Monaten auch gut 30m verarbeitet habe. Das Ganze hat aber auch noch einen netten Nebeneffekt: während der Rohstoff in Leinwandbindung recht steif ist, ist er nach dem Kochen bei 90°C kuschelweich und ich kann ihn im Notfall direkt auf der Haut tragen. Dann wird mit Wollfaden das komplette Kleid genäht, anschließend gebeizt und später gefärbt. Ich packe die feuchten Teile teilweise bei hohen Temperaturen rein (also wenn ich den Sud frisch aufkoche), wenn ich aber schon am Abend vorher den Sud vorbereitet habe, dann gebe ich morgends den Stoff auch mal in den lauwarmen abgeseihten Sud und erwärme ihn mit. Also beides schon vorgekommen. Wie gesagt, der Stoff war bisher immer der Gleiche. Ebenso verfahre ich beim rausholen: manchmal sofort und dann gleich ins kalte Wasser zum Spülen, manchmal lasse ich ihn über Nacht auskühlen, wnen ich weiß, es gibt keine Flecken. Bisher ist keines der Stücke durch das Färben, egal ob Variante 1 oder Variante 2, eingelaufen. Nach dem normalenm Spülgang und einem schönen Wollwaschgang haben alle Kleider noch genau so wie vorher gepasst. Aber - und daher vermute ich, dass es tatsächlich ausschleßlich an der Kombi Wärme + mechanischer Bewegung liegt - nachdem ich neulich mein walnussbraunes (Heißfärbung) gefärbtes Kleid bei 40°C mal nicht im Wollwaschgang, sondern in der normalen Buntwäsche drin hatte, war es danach ein wenig enger... Wie gesagt, Wolle arbeitet anscheinend immer weiter.
 
naja, Wolle lange nicht gewaschen und oft getragen , weitet sich. Nach dem Waschen , auch bei Handwäsche, hats wieder die selbe Form wie zu Anfang. Das legt sich aber schnell, beim Anziehen. Nicht heiß gewaschen und dann genäht ist nach dem ersten Waschgang deutlich kleiner, usw bis irendwann Kindergröße
 
Nicht heiß gewaschen und dann genäht ist nach dem ersten Waschgang deutlich kleiner,
Deswegen koche ich meine Wolle auch immer vorher, bevor ich sie verarbeite. :D Das kann man aber nicht mit jeder Wolle machen. Letztes Jahr in Minden habe ich mir 4 m schöne englische Wolle in hellem Indigoblau gekauft. Bei 40° im normalen Waschgang gewaschen, dannach hatte ich nur noch knapp 2 m. 50% Einsprung fand ich für Wolle schon sehr arg. Jetzt habe ich kein neues Kleid, nur einen Viereckmantel. Bei der von mir zum Färben verwendeten Wolle hatte ich 20m, da wären also im schlimmsten Fall noch 10 übrig geblieben.... 8o Hätte zumindest auch noch für ein Kleid gereicht!
 
:eek:ff1 Mara, die Wolle hab ich auch gekauft...ist im Wollwaschgang nur relativ wenig eingegangen, nur meine Waschmaschine war mit der Menge überfordert und ich hab den Stoff dann in der Reinigung nochmal vorwaschen lassen. Das ist aber jetzt auch mein neuer Tasselmantel, der wird (hoffentlich) in seinem Leben nicht mehr so oft eine Wäsche sehen müssen... Ich hoffe Ihr entschuldigt den Exkurs, nun aber hurtig :back
 

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