Einmal Südfrankreich und zurück

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Mara

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14163 Berlin
Einmal ein Lager in einem anderen Land - eine Erfahrung, die ich nicht mehr missen möchte. Am 08.05.2012 brachen wir - vier Freunde und ich - zu einem Kurztrip ins südfranzösische La Barben auf. Das dort befindliche Chateaux ist laut Angaben der Betreiber auf Grundmauern aus dem 11. Jahrhundert aufgebaut und zählt jetzt zu den schönen Renaissanceschlössern der südfranzösischen Region zwischen Avignon und Marseille. Nach einer kurzen Stippvisite in Hildesheim (bei der wir leider feststellen mussten, dass der Dom derzeit komplett umgebaut wird und daher nicht zugänglich ist - und der Domschatz sich gerade in Berlin befindet!!! Ha ha...) führen wir mit einer Übernachtung in der Nähe von Saarbrücken weiter Richtung Avignon. Leider schafften wir zeitlich das Kloster in Cluny nicht, aber wir haben uns schon vorgenommen, mal mit sehr viel mehr Zeit wieder zu kommen. Ca. 50 km vor Avignon übernachteten wir relativ preiswert in einem verschlafenen mittelalterlichen Nest (Bolléne) und zogen am nächsten Morgen weiter nach Avignon. Leider mussten wir auch die Festung Mornas (11. Jh.) wortwörtlich links liegen lassen, aber wir wurden in La Barben erwartet. (Ja, auch hier gilt: Siehe oben...) In Avignon haben wir uns aber die Zeit genommen und dem Papstpalast einen Besuch abgestattet. Das Templerlager auf Chateaux La Barben fand dann vom 12.-13.05.12 statt, wobei der Samstag eine reine interne Veranstaltung war und nur der Sonntag öffentlich für Besucher zugänglich gemacht wurde. Wir erlebten eine internationale Truppe von Rittern unterschiedlichster Coleur: französische und italienische Templer, französische Hospitaliter, luxemburgische freie Ritter, sogar aus Weißrusland und Kanada waren Gruppen angereist. Insgesamt waren zwischen 400 und 500 Gewandete auf dem Platz, davon überwiegend Ordensdarstellungen. Die Stimmung war klasse, die Verständigung etwas erschwert (ja, mein Französisch war 25 Jahre nihct zum Einsatz gekommen...), aber es war ein tolles Erlebnis. Zurück fuhren wir über die Schweiz mit Übernachtung in Montreux. Wer sich für mittelalterliche Möbel interessiert (Simonscots - ich musste an Dich denken :D ) sollte sich die Burg Chillon nicht entgehen lassen. Die Truhenausstellung ist einmalig und die Tische im Bankettsaal haben uns fast zum Heulen gebracht... ;( Fotos von der Tour findet Ihr hier. Fazit: Stressig und viel zu kurz, aber unvergesslich!!!
 
einfach nur spitze. Ich habe vor ein paar Wochen gerade wieder über das Projekt Chateaux gelesen. Da wäre ich auch gerne mitgekommen.
 
oh ja süd frankreich ist schön . genau an der ecke wo ihr wart haben wir letztes jahr erst mal die gegend "erkundet" :whistling: sehr schöne bilder :thumbup:
 
Der Lagerplatz ist ja wunderschön *seufz*. Und auf den Fotos kommt auch die Athmosphäre sehr gut rüber (find ich). Kompliment auch, dass ihr euch so weit weg traut, das ist ja doch ein logistischer Aufwand. Bis in den Luberon haben wir es auch schon geschafft (Reitferien), aber das mit normalen Gepäck, und von Stuttgart aus sinds gleich mal ein paar Stunden weniger Fahrt! Der Gedanke, mit komplettem Lagergerödel von Berlin aus ... - Respekt! An Mornas sind wir inzwischen sicher 10x vorbeigefahren. Da man nicht direkt von der Autobahn aus rüberkommt, sondern schon viel früher auf die Landstraße muss (von Norden: beim Kernkraftwerk Tricastin, von Süden: bei Avignon), packen wir es weder auf der Hin- noch auf der Rückfahrt ins Languedoc. Sehr ärgerlich das. Und @Mara: du siehst auf jedem Foto ein wenig anders aus. Was ist denn das für ein Trick? ;)
 
... war sicher eine tolle Sache, schöner Ausflug Mara ... Spielst nicht nur beim Gewand sondern auch beim Reisen in der Oberliga ;) !
 
Ja, die Tour war nicht ohne. Aber jeden Kilometer wert. Schade nur, dass die Reisevorbereitungen etwas chaotisch verliefen. Als wir uns endlich entschieden hatten, doch mit 2 Autos zu fahren, war es für die, die ab 05.05. schon Urlaub hatten, dann doch zu spät, schon ein paar Tage früher zu fahren und sich noch etwas anzuschauen. Die letzten beiden bekamen erst ab 09.05. frei, so dass einige Reiseziele auf der Strecke blieben (schönes Wortspiel.... :whistling: ) Ja, Mornas muss beim nächsten Mal drin sein. Die Festung sieht schon beeindruckend aus, wenn man auf der Autobahn an ihr vorbei fährt. Wir haben uns auch ein wenig geärgert, da wir am Donnerstag abend gegen 17:00 Uhr mit dem Veranstalter in La Barben verabredet waren. So schafften wir an dem Tag gerade mal den Papstpalast. Dann mussten wir in La Barben aber noch bis 20 Uhr auf den Veranstalter warten und kamen an dem Tag auch nicht mehr zum Aufbau. Hätten wir das vorher gewußt, hätten wir Mornas angesteuert. Glücklicherweise wurden wir dann aber zu einem leckeren Essen eingeladen und konnten in einem traumhaften Gästehaus übernachten. Ja, die Franzosen wissen schon, was Gastfreundschaft heißt. Und wir wissen nun, was es heißt, wenn ein Franzose vom anderen sagt: "Er kommt in 10 Minuten...." :D @ Susanna: Liegt wahrscheinlich daran, dass ich nur auf zwei Bildern drauf bin. (Bild 25 und 65). Auf den anderen Bildern ist Marie, unsere Dolmetscherin... :D
 
Wenn ich hier die Marktkritiken zu anderen deutschen Märkten lesen, fällt mir doch glatt ein, was ich vergessen habe, für La Barben zu erwähnen: Der Aubau verlief etwas chaotisch. Wir waren am Freitag die Ersten, konnten uns damit (fast) unseren Platz aussuchen. Die Toiletten kamen dann erst Freitag am späten nachmittag (fragt nicht, was wir bis dahin getan hätten, wenn wir nicht netterweise das 500 m entfernte Gäsethaus noch hätten nutzen können). 6 dixiähnliche Sperrholzklos für ca. 500 Lagernde und mehr als 1000 Gäste am Sonntag: Leute, wir sind von Deutschland echt verwöhnt. Am Samstag abend ging auf den Toiletten gar nichts mehr. Voll bis obenhin. Glücklicherweise wurden sie Sonntag früh noch einmal geleert. Schön fand ich den Sack mit Sägesspänen, der neben jeder Brille stand. So konnte man etwas Streu hineintun und der Gestank hielt sich in Grenzen. Ich habe auch zum ersten Mal erlebt, dass ein Markt für die Wasserversorgung von ca. 500 Darstellern Mineralwasser anbot (Sixpacks mit 1,5 l-Flaschen). Der Tank mit Brauchwasser wurde von uns nach einem kurzen Blick auf den angrenzenden (schmutzigen) Bach schlichtweg ignoriert, da wir einfach nicht wussten, woher das Wasser stammt. Zum Zähneputzen, Waschen, Kaffee kochen und Abwaschen haben wir dann Mineralwasser benutzt. (Man benötigt genau 2 Flaschen á 1,5 l um Geschirr für 5 Personen sauber zu kriegen... :D ) Wir hatten ein leeres 25 l-Fass dabei, dass wir erst einmal mit Wasser befüllten um uns dort dann waschen zu können. Kann ich nur empfehlen. Holz gab es auch keins, wir konnten uns aber in den angrenzenden Wäldern und Büschen bedienen. Und bei der anhaltenden Trockenheit brannte das wie Zunder. Zum Grillen hatten wir dann den 20 kg-Sack Holzkohle eingepackt. Fazit: Wir sind von festen Toiletten oder Dixis in ausreichender Zahl echt verwöhnt, fließend Wasser gibt es in Deutschland auf jedem Markt und im Mittelalter hat man sich das Holz auch aus dem Wald geholt. /Gut, in Deutschland geht das leider nicht so ohne Weiteres, aber das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein von Holz klären wir immer vor dem Markt ab). Also - nicht immer nur jammern, sondern mit dem Veranstalter vorher sprechen, notfalls schrftlich zusichern lassen.
 
Toller Bericht - ein wenig neidisch bin ich schon, obwohl ich mit den Franzosen nie ganz werden konnte... Muss wohl an den "Rotkreuzträgern" liegen *Spaß*... Liebe Grüße
 
Hach, schöne Bilder, da freue ich mich doch glatt noch ein bisschen mehr auf meinen Sommerurlaub in der Provence! :heupf1
 
@ Hermann: Da waren auch "Schwarzkreuzträger" - lustigerweise sprachen die Herren vom Deutschorden kein Wort Deutsch... :D
 
Ich kanns denen kaum verbieten :p ... Die meisten Templerdarsteller sind wohl auch nicht des französischen mächtig oder warme Brüder *Vorsicht - nicht ganz ernst gemeint*. Aber ernsthaft: Eine sehr schöne Geschichte.
 

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