Eisen brünieren um ein "antikes" Finish hinzukriegen

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JPT5

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WORK-IN-PROGRESS Hallo, ich bin zur Zeit am experimentieren mit diversen Chemikalien. Ziel ist die Herstellung der typischen rot- bis dunkelbraunen durch Benutzung polierten bzw gefetteten Eisenbeschläge. Ich hatte zuletzt einen antikes (naja Gründerzeit ;) Kastenschloss zur Galvanik gebracht, weil das so dick mit Modder (va Lack) voll war... War vielleicht nicht die beste Idee. ;) Ist jedenfalls blank. Habe es nun mit Ballistol behandelt. Ich glaube aber, ein modernes Leinöl ist besser. Habe gerade Owatrol bestellt. Es sieht nun fast exakt so aus, als wäre es mit Anthrazit-Lack behandelt. Ich hoffe aber, dass es anders altert. 8) Als Verfahren habe ich das Rust Bluing (https://en.wikipedia.org/wiki/Bluing_(steel)) ausgewählt, weil
  • es recht milde Chemikalien erfordert
  • ich hoffe, dass man nach Gefühl einen Mittelweg zwischen Fe2O3 und Fe3O4 hinkriegt, um die passende Färbung zu erreichen
Ich guck mal, dass ich noch ein paar Bilder anfüge. Das Verfahren an sich sieht so aus:
  • Entfetten mit Küchenentfetter, Aceton oder einfach nur Seife ;)
  • kurz "aktivieren" bzw etwas länger entrosten mit Essig, Zitronensäure oä, die ug Links entrosten nicht, andere Blueing-Verfahren schon
  • anrosten mit Wasserstoffperoxid plus Speisesalz. H2O2+NaCl
  • Umwandeln von Fe2O3 in Fe3O4 in kochendem Wasser
  • die letzten beiden Schritte bis zu 10 mal wiederholen
  • Zum Schluss mit Ovatrol behandeln, bzw mit beliebiger moderner oder althergebrachter Leinölfirnis
Bei Nichtgefallen einfach wieder mit Essig weghauen, bevor das Öl angewendet wird? Unklar ist bisher die Konzentration der Chemikalien. Essig nannte er irgendwo 5%. ich hab einfach mal die unverdünnten 25% ruff, hätte super funktioniert, wenn ich vorher entfettet hätte ;) Wasserstoffperoxid ist schwer zu bekommen. Ebucht oder Apotheke. Meist bekommt man nur 3%ig, mehr als 12% darf in der EU nicht mehr verkauft werden. Schauen wir mal, ob es tut. Literatur:
 
Ich habe an meinen kleinen Winzermessern fürs Camping eine schöne gräuliche Gebrauchspatina durch das Schneiden von Zwiebeln, die auch schon seit vielen Jahren vor Rost schützt. An einem meiner "billigen" Schwerter wollte ich die Gehilzteile ebenfalls auf diese Weise vor Rost schützen - hat am Knauf mäßig funktioniert und am Kreuz kaum. Versuch wäre es wert, gerade, weil es eine sehr günstige und völlig ungiftige Methode ist....
 
Ich kann meinen ursprünglichen Beitrag nicht bearbeiten. Schade. Es war eigentlich der Plan, das nach und nach zu verfeinern. Heutige Resultate: Entrosten mit Essig: Heute mit ca 5-8% Essigsäure versucht. Habe mehrfach die Teile nochmal mit Aceton abgerieben, völlig blank "wie neu" sind sie aber nicht geworden. Vermutlich andere Eisenverbindungen. Der rote Rost war aber restlos weg. schieblehre-nach-entrostung.jpg Billige Blech-Schieblehre entrostet und mit Ballistol behandelt. (Owatrol verharzt ja wohl und ist damit ungeeignet für bewegliche Teile?) eisen-entrostet.jpg Oben: Mit Essig entrostet, unten per Messingdrahtbürste. Das obere ist tatsächlich anthrazit geworden bis auf einige Stellen, die scheinbar tiefer oder stärker verrostet waren. Das untere ist recht schön gleichmäßig schwarzbraun, glänzt etwas und hat Fehler die eigentlich eine gute Patinawirkung haben. Nächster Schritt wäre ölen, diesmal mit Owitrol. Ist heute per Post gekommen. Rosten mit Wasserstoffperoxid: Das 3%ige Wasserstoffperoxid reicht vollkommen aus, der Vorgang dauert nur wenige Minuten. Es blubbert heftig, auch wenn man es nicht extra erwärmt. Ich habe nur einen Esslöffel H2O2 mit einer Messerspitze Salz vermischt. Habe wohl mal wieder vergessen, die Teile vorher sauber zu entfetten, sie sind nicht besonders gleichmäßig geworden. Die Idee, den Rost nur teilweise zu wandeln wird wohl so nicht funktionieren. Evtl ausschliesslich auf roten Rost setzen? Mir ist unklar, wie sehr man die Teile reinigen sollte vor dem nächsten Schritt. Blech-gerostet.jpg Blech zum ersten mal gerostet. Die eine Seite sehr ungleichmäßig. Wandeln mit kochendem Wasser: Wenn das Wasser heftig blubbert und dampft, sieht man nicht, was passiert. Es sollte also nur ganz leicht Blasen bilden. Außerdem geht der Vorgang scheinbar sehr schnell, nur ein paar Sekunden. Vielleicht geht es langsamer, wenn das Wasser weniger heiß ist. Blech-nach-brünierung.jpg Blech 2 mal gewandelt, danach nochmal gerostet wegen Mischung mit Braun. Klappt so nicht. Links das Bild ist künstlich aufgehellt, damit man überhaupt etwas sieht. Generell ist das Teil aber schon ziemlich schwarz. Nicht was ich wollte, aber für einen anderen Zweck sicher nützlich. Fotos: Es war schlicht zu dunkel im Keller. Die meisten Fotos sind völlig unscharf. Sonst hätte es auch ein paar Vorher-Fotos gegeben.
 

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