Eppstein vs. Bielefeld

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Arnulf

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Hallo Gemeinde, habe da ein Problem mit dem ich seit geraumer Zeit nicht klarkomme. Das Wappen von Eppstein (liegt nördlich Frankfurt im Taunus) und das Wappen von Bielefeld (NRW) weisen beide drei rot-weiße Sparren auf. Da ich nicht an solche "Zufälle" glaube, würde ich gerne wissen, wie das Eppsteiner Motiv (ist älter) Einzug in das Bielefelder Wappen gefunden hat. Gerhard von Epp(en)stein (je nach Urkunde) war um 1300 Erzbischof von Mainz (und später stellte die Familie auch in Köln kirchliche Herrscher). Von 1444 bis 1449 lag Köln mit der Hansestadt Soest in Fehde. Soest, als auch Bielefeld, waren zu dieser Zeit eher dem Hause Kleve zugeneigt. Wappen von Eppstein: Link zum Wappen Eppstein Wappen von Bielefeld Link zum Bielefelder Wappen Da lt. Beschreibung die Sparren von den "Ravensberger" kommt, erweitere ich die Frage dahingehend was dieses Geschlecht mit den Eppsteinern zu tun hat. Infos über die Ravensberger Hat wer ne Idee für dieses heraldische Problem ?
 
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Interessante Frage für mich als "ehemaligen" Ostwestphalen. Ich les mal mit...
 
Thies Yepp - das erklär die Beziehung Bielefeld - Kleve. Mir erschliesst sich aber nicht die Beziehung zu Eppstein - oder habe ich Tomaten auf den Augen ?? ?(
 
Wenn die Verbindung Epp(en)stein und Kirche in Koeln soweit gesichert ist, kommt m.E. folgende Möglichkeit in Betracht. Meines Wissens nach: Das Gebiet des heutigen Bielefeld auf dem sich zunächst eine "illegale" Siedelung bildete, gehört zur Abtei in Herford(ia) (hören die Bielefelder immer nicht so gerne :cursing: ) Die Abtei und die Stadt waren zwar de jure "frei", also unabhängig (reichsfrei), d.h. nur dem Kaiser und dem Papst direkt unterstellt, aber da es sich um ein Nonnenkloster handelte, wurde es wegen der "Schwäche" bzw. der "potenziellen Sündhaftigkeit" des weiblichen Geschlechts unter die "Aufsicht" des Erzbischofs von Köln gestellt. Wenn ich mich recht erinnere war die neue Siedlung mit dem Wohlwollen des Erzbischofs entstanden (der natürlich immer versuchte seinen Einfluß im Gebiet von Herford(ia) auszubauen), aber die erste Niederlassung wurde wohl von einer Herforder Bürgerwehr zerstört und der Erzbischof bekam bei seinem nächsten Besuch in der Abtei "mächtig Ärger" mit den Herforder Bürgern. Er soll wohl nur knapp mit dem leben davon gekommen sein. So, das war jetzt mal gerade so aus dem Gedächnis. Wenn's einer genauer Wissen will muß ich nochmal nachlesen. Empf.: Das Buch "Sancta Herfordia" von Rainer Pape
 
Du könntest natürlich auch mal ganz unverbindlich eine email an die stadt bielefeld senden und dort nachfragen. vielleicht hast du ja glück.
 
@ Rabenschar Auch schon probiert - hat aber leider nichts gebracht @ Friedebarth Vielen Dank für die Infos. So etwas ähnliches hatte ich mir gedacht. IMHO muss es mit Köln eine solche Verbindung gegegeben haben. Wenn du mal ebbes zeit hast, würde ich gerne dein Angebot "des nachschauens" annehmen. Aber es eilt mir nicht :)
 
Hey Arnulf versuch es doch mal hier :Historischer Verein für die Grafschaft Ravensberg e. V. Rohrteichstraße 19 33602 Bielefeld Telefon: 0521 / 512469 Telefax: 0521 / 516844 Öffnungszeiten: Montag 14 - 17 Uhr Dienstag - Freitag 10 - 17 Uhr Oder wenn du mal "Heimatverein Bielefeld" googelst, findest du bestimmt auch jemanden in den ein oder anderen Verein der dir weiterhelfen kann.
 
Also, ich hab dann noch mal ein bissl gelesen. Die Geschicht mit dem Kölner Erzbischof stimmt wohl soweit. (nur, dass die Herforder Bürger seinen Nachfolger(!) wegen einer ganz anderen Geschichte "verdroschen" haben - da trog mich meine Erinnerung) ABER mit dem Sparrenwappen hat das wohl nix zu tun. Vielmehr stammt das Sparrenwappen (seit etwa 1200) aus dem Hause Ravensberg, die auch die Gründer des späteren Ortes Bielefeld und die Erbauer der Sparrenburg waren. Als das Geschlecht der Ravensberger ausstarb, fiel die Grafschaft irgendwann an das Haus Jülich (später Jülich-Berg) (habe hier die Feinheiten von Erbfolgen, Ansprüchen und Intrigen mal etwas abgekürzt - Dallas und Denver Clan im Mittelalter eben), dass somit auch das Sparrenwappen führte. Das Haus Jülich-Berg war wohl bekannt dafür, dass es auch Anspruch auf weit entfernte Grafschaften ausgestorbener Familienlinien erhob. So erhob dieses Haus 1479 auch Anspruch auf Eppstein (und einige andere Liegenschaften in der Region) und versuchte bis 1520 diese Ansprüche dauerhaft durchzusetzen. Danach fielen die Besitzungen alledings an Hessen. Scheint mir die warscheinlichste Variante, da im Eppsteiner Wappen sowohl die drei roten Sparren der Ravensberger, als auch ein stehender Löwe geführt werden und der stehende Löwe (wenn auch in gespiegelter Abbildung) ursprünglich sowohl das Wappentier des Hauses Jülich als auch das des Hauses Berg war und das spätere Wappen des Hauses Jülich-Berg beide Löwen und die Sparren enthielt. Ein paar gute Hinweise auf diese Verbindung finden sich im: "Historisches Lexikon der Deutschen Länder: die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart" 2007 erschienen bei C.H. Beck Soweit meine gestrigen Nachforschungen
 

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