Tom Sculptor
Well-known member
Salute zusammen, nachdem ich ja lieben Live-Besuch in meinem Atelier und dadurch noch einen Sack voll Infos mehr bekommen hatte (danke nochmal, Aleidis!) und ich nunmehr im Besitz einiger Kopfkissenbezüge aus Omas bestem Leinen bin (danke Junito!), und für heute nicht mal Papierkram auf mich lauerte, hatte ich keine Entschuldigung mehr. Eins will ich aber vorausschicken: das, was da jetzt kommt, ist nicht "A" sondern mit ein wenig Glück "SURA". Sieht Ungefähr Richtig Aus. Heute wurde die Nähmaschine meiner Frau entstaubt - Baujahr so etwa 2006 (also die Nähmaschine, nicht meine Frau) und praktisch unbenutzt. Die Bedienungsanleitung fand sich auch bei den Nähutensilien, so daß ich auch regel(ge)recht in die technischen Abgründe dieser Höllenmaschine eintauchen konnte. Schließlich habe ich so ein Teil noch nie zuvor bedient. Anfangen wollte ich mit was Einfachem, das auch noch möglichst kurze Nähte hat, also diese Fibel aus dem Regal geangelt an der entsprechenden Stelle aufgeschlagen, kurz mit dem Schneidermaßband hantiert und die Ergebnisse auf den (auf vielfachen Rat von Leuten, die es wissen müssen, eigens zum Üben angeschafften) IKEA Bomull übertragen. Ausgeschnitten und dann mit viel Vorsicht und noch mehr Zungenspitze die erste Naht gesetzt. Und dann die zweite. Und dann die offenen Schnittkanten gesäumt. Tief Luft geholt, das Teil auf rechts gedreht, aufgesetzt und vor den Spiegel getreten (nein, davon hab ich kein Bild!) Grmpf. Das geht ja mal sowas von gar nicht. Hat null Ähnlichkeit mit allem, was so an Bildern von richtigen Leuten rumfliegt - geschweige denn mit dem, was die Herrschaften zu Zeiten von Manesse und Macejowski auf Pergament gebannt haben. Unter den Hörnchen oberhalb der Ohren hätte Prinzessin Leia ganz locker ihre Zopfrollen verstecken können. Also nochmal kurz den Denkapparat angeworfen, mit den Erfahrungen aus meinem früheren 3D-Berufsleben kombiniert und - nee nee, das KANN so ja gar nicht gehen. Und zweiteilig mit ner Mittelnaht klappt bei meinem Kugelkopf auch nicht - da müssen schon drei Teile her, wenn's nicht gar zu grottig (oder war das "GroMig"?) ausschauen soll. Kurzentschlossen mit dem Bastel-Skalpell die Nähte wieder aufgetrennt, mit der Schere am Erstmuster rumgeschnibbelt und so lang Abnäher produziert, bis das Ganze zumindest auf einer Seite stimmig(er) aussah. Jetzt weiß ich auch, warum mir der Oberfaden am Anfang immer wieder aus der Nadel geflutscht ist beim Setzen der ersten Stiche - und wie ich das verhindern kann! Dann die so entstandenen Formen des (passenden) Seitenteils und des Mittelstreifens auf stabilen Karton übertragen und anschließend das nächste Stückchen Bomull zerschnibbelt. Wieder viel "Tsunge" und - heureka! - jetzt habe ich auch meine ersten 3D-Nähte hinter mir. Und die halten sogar! Das Ergebnis in Baumwolle will ich euch nicht vorenthalten. Und während ihr jetzt guckt, grinst und irgendwann mal wieder vom Boden aufsteht, werde ich den ersten Kissenbezug von Omas gutem Leinen unter die Nadel nehmen. Drückt mir die Daumen...