extremsport-ritterspiele

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Hab jetzt einfach eins der Videos aufgerufen - was mir aus einer gut funktionierenden Tonspur und abgehackten Bilderfolgen bestand? - und mich doch leicht gewundert. Da setzen die einen Kerl aufs Pferd, der noch nicht weiß, was er mit den Zügeln machen soll? Gehts noch? Sowas muss doch schon vorher, ohne Rüstung oder gar Lanze in der rechten Hand, geübt werden bis zum Gehtnichtmehr! Das ist doch existentiell! Genau genommen muss der sein Roß ohne Zügel reiten können, die sind nur für Detailkorrekturen da. Geritten wird mit dem Arsch und den Schenkeln! Und dieser Grobmotoriker ... och neee. Aber zuletzt hats ihn in den Dreck gehauen. Recht so. Lern erst mal reiten, Junge. Ansonsten fällt mir auf, dass die auf Kaltblütern sitzen, unterschiedlich schwere Typen. Das mag unterschiedliche Gründe haben. Kaltblüter sind auf jeden Fall günstiger zu bekommen als ein für Turniere brauchbares "Barockpferd". Vielleicht wird auch hier geglaubt (wie bei uns auch allzuoft), dass die Ritter mit ihren schweren Rüstungen ein Riesenpferd brauchen, weil ein anderes unter ihnen zusammenbrechen würde. Aber Kaltblüter sind ja zum Ziehen von schweren Lasten gezüchtet, nicht zum Tragen derselben.
 
Ich habs mir denne mal durchgelesen .... Die armen Pferde, ohne Training, da tun einem ja schon beim zugucken die Bandscheiben weh ..... Das mit den Kaltblütern wäre ja soooo schlimm nicht, denn die allermeisten "Ritterpferde" dürften eher vom Exmoortyp als vom Kaspischen gewesen sein. Also schon leichtes Kaltblut, nur eben keine ausgeprägte Sattellage (Hohlkreuz)
 
Susanna, Du sprichst mir aus der Seele! :thumbsup: Ich war nach den markigen Texten echt nicht auf ein solches Maß an Dilettantismus gefasst. Die Jungs aus Courgans Link können wenigstens reiten....
 
Ich hatte auf NatGeo am Montag die Reportage entdeckt und aufgrund der schon fortgeschrittenen Zeit aufgezeichnet. Gestern abend dann angeschaut. Die spinnen, die Amis! Das war wie Wrestling in Rüstung zu Pferd. Allein die Tatsache, dass die Jungs Vollholzlanzen verwenden (nicht wie bei den wenigen Schaukämpfen hier Balserholz), die gehen sich auch vorher schon an und schaukeln sich gegenseitig hoch, nur im dann im Turnier zu beweisen, was sie doch für tolle Kerle sind. Mosern dann darüber, dass sie diesen "Sport" gern von den Mittelaltermärkten wegkriegen und als Sportart etablieren wollen.Der amtierende Weltmeister träumte sogar davon, damit dann Stadien zu füllen. Training: eine Woche vor Beginn des ersten Turniers. Aber als sich dann der amtierden Weltmeister und sein Hauptkonkurrent beim Training in die Wolle kriegten und 3 oder 4 Durchgänge ohne Rüstung starteten, da war bei mir der Punkt erreicht, wo ich nur noch den Kopf schütteln konnte. Mit Vollholzlanzen und einem Mini-Schild im gestreckten Galopp aufeinander los und nicht mal ein Helm auf... Das da nichts passiert ist, heißt für mich, dass das entweder eine ganz abgekartete Show war oder die Jungs wirklich richtige Profis. Fakt ist, mit dem mittelalterlichen Tjost hatte das nur wenig zu tun. Wobei ich mir durchaus vostellen könnte, dass im MA die Herren sich ähnlich benommen haben, schon um ihre Gegner zu ärgern. Die Rüstungen sahen allerdings nicht so schlecht aus. SpäMi würde ich mal vermuten, Volplatte. Schade nur, dass auf dem Markt, auf dem das Turnier dann statt fand, viele Sachen eher neumodisch waren, so u.a. die Absperrung zwischen den Turnierbahnen. (modernes 2-farbiges Seil). Da leidet das Ambiente schon ein wenig. Habe bei youtube mal ein Video über den WM gefunden: http://www.youtube.com/watch?v=xJJ1PAMtHpA&feature=endscreen Einfach krass! Und lebensgefährlich!
 
naja, der Original -Tjost war ja auch voll krass und lebensgefährlich .... Ist garantiert nicht mein Sport, auch nicht als Zuschauer. Aber Mara, die Leute auf dem Youtube-video wissen was sie tun und sind geübt. Und wenn die meinen, sie müßten ihr Leben und ihre Gesundheit für den Kick aufs Spiel setzen .....
 
Ich hab es mir die letzten beiden Tage auch angesehen und werde mir auch noch die drei kommenden Folgen anschauen. Ich finde gerade die Waffengänge spannend, ich muss aber auch sagen, die haben eine ganz schöne Macke. Allein schon, dass sie kaum Polsterung unter der Rüstung tragen. Vor allem haben die nur den blanken Helm auf, keine Polsterhaube. Kein Wunder, dass der eine in der Folge gestern mit einer mittelschweren Gehirnerschütterung ins Krankenhaus musste. Wahrscheinlich wieder so ein Cowboy-Gehabe, so von wegen Schutz ist für Weicheier... :rolleyes: Es gab mal was vergleichbares aus England, das hieß "Kampf der Ritter" und kam mal auf Arte. Hab es im Netz leider nur als Download gefunden. Das waren aber ganz andere Umstände. Der Initiator war ein Historiker mit eigener Turniererfahrung. Seine vier Schützlinge waren im Vorraus schon sehr gute Reiter und für ihr erstes Turnier haben sie monatelang trainiert. Ihre Rüstungen waren nach historischen Vorbildern und auf Maß geschmiedet. Und sie hatten die entsprechende Polsterung drunter, auch gerade im Kopfbereich. Da ging es auch mehr darum, die Lanze zu brechen und nicht den gegenüber vom Pferd zu holen. Dass sich bei den Amis noch keiner das Genick gebrochen hat grenzt fast schon an ein Wunder.
 
Ach, da kamen noch mehr Folgen? ich habe nur die eine gesehen - naja, reichte aber auch für einen "guten" Eindruck. Was mich erschreckte, war die Tatsache, dass mind. 2 mal erwähnt wurde, da bei einem ähnlichen Tjost in England jemand ums Leben kam, weil die Lanze drch das Helmvisier durchging. Aber gelernt haben die anscheinend nichts daraus.
 
Naja als tolleranter Mensch muss man halt jedem sein "Vergnügen" gönnen. Wenn die meinen, sie müssten versuchen sich gegenseitig fast umzubringen, bitte! Ich meine unter dem Gesichtspunkt Extremsport fallen ja schon einige interessante Dinge auf, aber wenn ich das soweit nachverfolgt habe, ist das ja z.T. weniger Extremsport, als ein recht kurzfristig angesetzes Turnier für Testostren-Junkies. Mit Sport ist da dann nicht viel gemein. Aber wer Gehirnerschütterungen, Brüche, etc. zum Glücklichsein braucht... :kopfhau
 
Ich sehe es auch wie das Gros des Forums. Ich habe Respekt davor, dass sie eine der vermutlichen härtesten Sportarten der Geschichte rekonstruieren und weil ich weiß was sie leisten müssen habe ich auch großen Respekt vor diesem Herren, der mal früher als Seal unterwegs war, aber was in diesen Videos abgeht ist leider das übliche Matscho-Prolleten-Gehabe. Und ich denke diese Jungs sind hart, aber noch weit davon entfernt als Profis durchzugehen. Als Profis wüssten sie auch um die möglichen tödlichen Konsequenzen bzw. würden dieses Faktum der Geschichte nicht so einfach ignorieren. Anderer seits sind sie entweder zu blöd dafür (heftige Stöße gegen den Kopf...) oder einfach zu stolz als möchtegern Avantgarde. Das wären aber dann doch wieder Dinge, die gegen Professionalität sprechen würden. Ingsgesammt ist es leider so -das Gefühl habe ich zumindest- dass die GrobMi-Szene bei den Amis noch verbreiteter ist und es noch weniger ernsthafte Darsteller gibt. Zumindest was Antike-SpäMi betrifft. Auch wenn ganz richtig gesagt wird, dass dieses sehr beliebte "medieval times" Schauspiel und Fantasy ist und bleibt. Diese ganzen Poly-Kleider mit goldenen Plastikborten, vorallem wenn sie im Zusammenhang mit den Begriffen "Mittelalter" und "Authentik" fallen, verursachen bei mir mittlerweile körperliche Schmerzen. Aber auch in Deutschland. Das soll jetzt aber keine Hassrede gegen Larp und Fantasy sein und ich merke gerade, dass ich langsam etwas meine Beherrschung verliere und zum Ende kommen sollte ;)! In der Tat: Ich wünsche mir da nochmehr Konsequenz. Entweder ein modernes Turnier mit moderner oder semi-moderner Protektion und angemessenen Regelwerk, oder mehr Konsequenz mit authentischem Rüstzeug und mehr Ambiente. Aber diese Herren werden sich wohl keine authentische Rüstung leisten können, wenn sie ständig so herbe Verluste fahren. Ich hätte auch nichts gegen authentische Rüstung, die mit modernen Kompromissen "praxistauglicher" und sicherer gemacht wird (wie z.B. in der VK- oder HF-Szene), aber das ist hier ja auch garnicht erwünscht... Ich werde mir bei Zeiten mal die komplette Reihe "reinziehen", es bleibt aber ein bitterer Nachgeschmack für mich und ich hab die Befürchtung, dass das wieder viele A-Darsteller in ein falsches Licht rücken wird.... Liebe Grüße
 
Gabs da nicht mal einen Test in irgendeiner Versuchsanstalt hierzulande? Mir fällt gerade nicht ein, in welcher Sendung das war. Auf jeden Fall wurde herausgefunden, dass da enorme Kräfte (leicht vorstellbar, wenn zwei Pferde mit jeweils einem Reiter drauf aufeinander los rennen) auf einer relativ kleinen Fläche auftreffen. Auch, wenn die Lanze bricht, wird der gegnerische Reiter nicht einfach nur vom Pferd gehoben, nein, den hauts aber sowas von in den Dreck. In den Filmen sieht man das auch recht gut. Die Jungs bleiben auch erst mal liegen, das ist sicherlich keine Show. Ehrlich gesagt reicht es mir völlig, wenn ich "ganz normal" vom galoppierenden Pferd falle. Das tut auch schon tagelang weh. Was mir noch im Kopf herumgeht: wie lange halten denn diese Turnierpferde so einen "Sport" aus? Man sieht schön, wie die Kolosse auf der Vorhand daherbollern. Keinerlei Versammlung oder sowas. Einfach Vollgas. Und dann krachts, und das kommt auch im Pferdekörper an, nicht nur beim Reiter. Und weil der Platz begrenzt ist, müssen die Dicken ziemlich plötzlich anhalten. Und das bei Pferden mit einem Gewicht von 900 - 1000 kg. Also ich weiß ja nicht ... ?(
 
Also ich finde das ganze vom Prinzip her gut. Aber das Gehabe und Geprolle drumherum ist mal wieder so ganz typisch USA...
 
So, heute wurde ein Waffenschmied angekündigt. Der die Rüstungen herstellt. War dann aber doch einer, der die Teile in seiner Garage zusammenschweißt und vielleicht mal auf einem Ambos kalt bearbeitet. Also als Schmieden geht das bei mir nicht durch. :huh: Aber wie Hermann von Eykstern schon sagte, wahrscheinlich können sie sich keine authentischen Rüstungen leisten und wollen das vielleicht auch gar nicht. Und dann hat sich der Chef vons Ganze über ein neues Pferd aufgeregt, weil es angeblich zu klein sei. Das wurde hier im Thread auch schon angesprochen, dass die Größe nicht unbedingt entscheidend ist. Ist aber trotzdem vorerst nichts draus geworden, weil das Pferd vor den Rüstungen gescheut hat. Es war wahrscheinlich genau so untrainiert wie die neuen Reiter und da wundern die sich noch. Ich guck mir die nächsten beiden Folgen trotzdem noch an, ist doch sehr unterhaltsam, mehr aber auch nicht.
 
Und dann hat sich der Chef vons Ganze über ein neues Pferd aufgeregt, weil es angeblich zu klein sei. Das wurde hier im Thread auch schon angesprochen, dass die Größe nicht unbedingt entscheidend ist. Ist aber trotzdem vorerst nichts draus geworden, weil das Pferd vor den Rüstungen gescheut hat. Es war wahrscheinlich genau so untrainiert wie die neuen Reiter und da wundern die sich noch.
"Groß" und "mächtig" sind auf jeden Fall keine Kriterien, aber das müssen die Herren offenbar erst lernen. Es braucht ein Pferd mit einem kräftigen Rücken und dicken Muckis am Hinterteil, das du auf einem Vesperbrettchen wenden kannst. Es sollte natürlich so groß sein, dass der Reiter die Füße nicht als Ausleger benutzen kann. Bei diesen Filmchen - ich hab mir jetzt einige angesehen - scheint mir das Pferd ein Transportmittel zu sein. Die könnten genauso gut ein entsprechend großes Holzpferd auf ein Gleis setzen, dasselbe entgegengesetzt auf ein zweites Gleis, Schub drauf und los gehts. Mir fehlt hier absolut das Pferd als vollwertiger Turnierpartner. Wenn ich es zeitlich gebacken bekomme, nehme ich die weite Anfahrt nach St. Wendel unter die Räder, weil ich da erhoffen kann, echte Reitkunst zu sehen. Auf so eine Crash-Boom-Bang-Veranstaltung aber - nee, danke!
 

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