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Nicht nur in den heutigen Tagen , spätestens seit der „Plagiatoren- Affäre“ um Herrn zu G., ist das Thema Kopie, Fälschung oder Verfälschung aktuell. Die Geschichte von Fälschungen zieht sich wie ein roter Faden durch die Schriftgeschichte, wie uns zahlreiche Fälle belegen. Hierunter finden wir auch so berühmte Fälle, wie z.B. :
- die „Konstantinischen Schenkung, oder constitutum constantini genannt“, eine Urkunde aus dem 8./9.Jhd. mit der Kaiser Konstantin I dem damaligen Papst Silvester I in den Jahren 315/317 die gesamte Westhälfte des römischen Reiches vermachte. Aufgrund dieser Schenkung begründete sich die Berechtigung des Kirchenstaates, mit allen damaligen Konsequenzen. Entlarvt wurde diese Fälschung bereits im frühen 15. Jhd. durch den Humanisten Lorenzo Valla .
- Eine weitere berühmte Fälschung ist das Schreiben Kaiser Alexios I Komnenos an den Grafen Robert I von Flandern, in dem er den Grafen bereits 4 Jahre vor dem 1. Kreuzzug um Hilfe gegen die Türken bittet. Geschrieben übrigens in lateinischer Sprache, und interessanterweise wird im Text sehr detailliert auf die Schätze Konstantinopels eingegangen.
- Ein Fall aus moderner Zeit ist die Geschichte des Codex sinaiticus, einem wichtigen, im Jahre 1844 aufgefundenen biblischen Dokuments, dessen Herstellung sich der zur damaligen Zeit brillanteste Fälscher griechischer Handschriften rühmtet, nämlich Konstantin Simonides (1820-1867). Somit liegt hier immer noch ein leiser Hauch von Zweifel vor.
- Bekannt vor allem in der Kunstsammlerszene ist „ the spanish forger“, ein Ende des 19./ Anfang des 20. Jhd. tätiger, brillanter Fälscher von Handschriften- Buchmalereien, auf den auch zahlreiche renommierte Bibliotheken und Museen hereingefallen sind. Kurioserweise werden heutzutage gesicherte Exemplare seiner Werke auf dem Kunstmarkt zu Höchstpreisen gehandelt.
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