Eine 'Sinnhaftigkeit' der Mode an sich lassen wir mal dahin gestellt ^^ Manche Entgleisungen waren und sind wirklich sehr fragwürdig ;-) Reiche Leute haben immer schon Dinge oder Klamotten getragen, einfach um mit deren Exklusivität und ihrem Reichtum zu protzen. Siehe das echte Purpur. Nur um einen ganz bestimmten Lilaton zu haben, wurden Zehntausende Schnecken für horrende Summen benötigt. Schwachsinn ohne Ende, aber 'man kann es sich halt leisten'. Zurück zum Leinen: ja, es ist schwer, aufwändig, und deswegen vermutlich auch teuer, wenn man es färbt. Aber man hat etwas, was andere nicht haben. Und dann ist es auch völlig egal, ob man den Stoff nach ein paarmal Tragen wieder nachfärben muss. Hey - sogar das kann man sich leisten. Für uns normale Menschen ist es genauso bekloppt, so enge Kleidung zu tragen, dass man buchstäblich hinein genäht werden muss, damit alles perfekt sitzt. Aber manche Damen auf dem roten Teppich machen das regelmäßig. Weil sie es halt können. Gab's früher auch schon. Echte Belege sind das natürlich nicht. Aber der sozialpsychologische Aspekt und die Quellen geben es durchaus her. Eine ähnliche Diskussion hatte ich jüngst auf FB. Da ging es um die Form des Halsausschnitts bei Haithabu-Tuniken. Die Funde an sich geben absolut nichts her. Gibt nur ein einziges Fragment, und das ist am Hals so zerfleddert, dass man nur raten kann. Allerdings weisen schriftliche und ikonografische Quellen stark darauf hin, dass er vermutlich rechteckig war (oder gewesen sein könnte, wenn auch nicht ausschließlich). Also Belege und Quellen zusammen gelegt. Ähnlich sehe ich es halt auch bei dem gefärbten Leinen. Funde für rotes Leinen gibt's leider nicht, allerdings Hinweise. Wäre also zumindest nicht völlig absurd.