fahrendes Volk - beräderter Untersatz

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Hummelchen

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Wir machen uns seit Jahren Gedanken, wie man als kleine fliegende Händler wohl von Dorf zu Dorf gereist sein wird, wenn man nicht genügend Geld für einen Esel sammt Karren hatte, wenn man aber trotzdem genügend Waren hatte um die nicht immer tragen zu können, ganz zu schweigen von den Kindern die man dabei hat, auch die trägt man nicht ständig und eine Zweijährige wird auch im MA irgendwann nicht mehr weiter laufen können... Wir haben uns eine Art Schäferkarren gebastelt(einachsig ), vorerst als Prototyp aus Schichtholz und mit Scheibenrädern, die mit einem Fahrradschlauch wenigstens etwas "entholpert" wurden (die laufen sich sonst sofort ab und wir waren mehrere 100km damit schon auf Achse, leider vor allem auf Teer). Stahlbänder hätten uns gut gefallen sind aber momentan noch nicht erschwinglich. Über dem Wagen haben wir eine Sitzfläche (wie ein Kutschbock) für die Grosse und hinten eine Liegefläche für die Kleine, darüber ein Dach aus Segeltuch. Der "Kofferraum" hat immerhin 250l, somit bekommt man alles unter was man für 10 Tage Urlaub in Gewandung braucht. Jetzt meine Frage habt ihr irgend einen Beleg eines Handkarren, eines Schäferkarren,.... oder was auch immer man genutz haben könnte. Wie wurden die Kinder transportiert? Wie macht ihr das? Wie würdet Ihr so einen Wagen gestalten? Aus welchem Material? Mit was seid ihr unterwegs? Unser Wagerl sieht so aus:
AkiMittelalterI.jpg
Übrigens sind die zwei Stützen einklappbar und die vorder ist viea einer Drehstange und eines Seiles eine Bremse. Wir brauchen einfach ein paar Tips, da wir uns mit unseren Ideen auf der STelle drehen .
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Original von Hummelchen Jetzt meine Frage habt ihr irgend einen Beleg eines Handkarren, eines Schäferkarren,.... oder was auch immer man genutz haben könnte.
Ich hätte ja erst nach einem Beleg geguckt und dannn gebaut. Dieser Wagen dürfte kaum viel Ähnlichkeit damit haben. Wie wurden die Kinder transportiert?
Fliegende Händler haben wahrscheinlich ihre Kinder gar nicht mitgenommen, die blieben schön bei Mama zu Hause. ;)
Wie würdet Ihr so einen Wagen gestalten?
Möglichst nah dran am Original... :D Um welche Zeit geht es denn überhaupt?
Wir brauchen einfach ein paar Tips, da wir uns mit unseren Ideen auf der STelle drehen.
Sucht doch mal nach Bildern aus eurer Darstellungszeit z.B. hier: http://www.imareal.oeaw.ac.at/realonline/ Es gibt auch (mindestens) ein Buch zum Thema Rad und Wagen im Laufe der Jahrhunderte, muss mal mein Archiv durchwühlen. *grübel*
 
Der Wagen von uns erhebt keinerlei Anspruch auf A, der war für´n Urlaub, darum möchten wir ja gerne was A taugliches bauen, mit dem wir wandern können, da wir unsere Urlaube meist in Gewandung wandernd verbringen.
 
Kinder wurden ganz bestimmt nicht mitgenommen - es war einfach zu gefährlich für sie. Es ist auch gut möglich, daß etliche solcher Händler nicht einmal Familie hatten. Ist zwar nicht mittelalterlich, doch durchaus in der Tradition ... eine meiner Ahninnen aus der spanischen Seite meiner Familie (sofern ich zurückrechnen kann muß das ca. im 18. Jahrhundert gewesen sein) verwitwete. Um sich ihren Unterhalt zu verdienen hat sie sich mit einem Esel auf die Wanderschaft gemacht und alle Dörfer im Umkreis den sie abdecken konnte (wie weit das ging weiß ich nicht genau) mit Gebrauchsgegenständen beliefert. Sie ging allein, mit ihrem Esel und ihrer Ware. Und es war nicht nur gefährlich wegen potentieller Überfälle, sondern auch wegen der wilden Tiere (u.a. Wölfe). Wer so ein Leben lebte blieb oft keine andere Wahl und/oder mußte sehr zäh sein. Ich kann mir nicht vorstellen, daß das Leben eines fahrenden (kleinen) Händlers im Mittelalter so anders gewesen sein dürfte als von mir geschildert.
 
Original von Hummelchen ...darum möchten wir ja gerne was A taugliches bauen, mit dem wir wandern können, da wir unsere Urlaube meist in Gewandung wandernd verbringen.
Dazu brauchen wir aber erstmal die Darstellungszeit.
 
Darstellungszeitraum ist wieder 1270-1290 Ich glaube schon, dass es für Leute, die sich auf Wanderschaft begeben mussten nicht unbedingt comfortabel war und sicherlich waren da nicht immer die gesammten Familien unterwegs, aber z.B. was war mit Guklern und Musiker? Da gab es auch Frauen dabei und ich glaube nicht, dass die die Pille nahmen. (somit war sicherlich das eine oder andere Kindlein dabei, auch wenn die nciht die besten Bedingungen fürs Überleben hatten. ) Selbst bei den Keuzzügen waren z.B. Huren und Trossfrauen dabei, oft mit Ziegenwägelchen, allerdings habe ich bis jetzt noch keine Darstellung eines solchen Wägelchens gefunden. (Dass es die gab habe ich bei einer Vorlesung eines Archäologen gehört)
 
Hmm... oben hast du noch von fliegenden Händlern gesprochen, nun auf einmal Gaukler, Huren und Trossfrauen. ?(
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ging nur darum dass es generell Leute gab die auf "Wanderschaft" waren, warum auch immer, von den Huren und Trossfrauen weiss ich es halt seit der Vorlesung sicher, da weiss ich auch sicher, dass Kinder dabei waren,... Ich möchte aber ehrlich gesagt ungern eine Suddlerin darstellen, darum eben lieber verarmte HÄndler, die - warum auch immer- gezwungen sind auf der STrasse zu leben, sprich von Dorf zu Dorf zu ziehen und da war jetzt die Frage: Mit Wagen oder ohne und wenn dann mit welchem?
 
Original von Hummelchen Ich glaube schon, dass es für Leute, die sich auf Wanderschaft begeben mussten nicht unbedingt comfortabel war und sicherlich waren da nicht immer die gesammten Familien unterwegs, aber z.B. was war mit Guklern und Musiker? Da gab es auch Frauen dabei und ich glaube nicht, dass die die Pille nahmen. (somit war sicherlich das eine oder andere Kindlein dabei, auch wenn die nciht die besten Bedingungen fürs Überleben hatten. )
D.h. wenn solche Frauen überhaupt die Muße hatten sich sexuell zu betätigen oder evtl. irgendwo vergewaltigt wurden. Ich denke, man sollte sich nicht auf heutige Lebenshaltungen verlassen, wenn man sich versucht vorzustellen wie es damals hätte sein können. Meine Ahnin hat keine Kinder auf ihren Wegen gezeugt. Und die Pille gabs damals auch nicht. Gruß
 
das mit der Pille war ja auch sarkastisch gemeint ;-) Ich denke dass es sehrwohl im Mittelalter auch Paare gab, die sich liebten und die aus diesem Grund auch alles gemeinsam unternahmen und die sicherlich auch Kinder hatten, selbst unter widrigen Umständen,.... Meine Vorfahren ein Hans Schnitzer aus Wangen (beurkundeter Eintrag 1536) Hatte als Hauptmann und Heerführer seine Frau mit dabei und somit auch die Kinder, die dann allerdings im Alter von fünf Jahren ins Kloster zur Ausbildung geschickt wurden. Bevor jetzt jemand schimpft, ja ich weiss, 1536 ist nochmal eine Ecke weiter im Zeitstrahl als die Zeit die ich gerne mit meiner Familie darstellen möchte, aber sei es drum,.... ich suche immer noch Tips für einen fahrbarhren Untersatz
 
Jep, danke, ich hab die Bilder angeschaut, das sind so gut wie alles einachsige Karren, ähnlich eines späteren Schäferkarrens (nur der hat eben dann auch noch den bewohnbaren Aufbau) das mit den zwei Deichseln ist anscheinend auch eine gängige Praktik, sprich wir sollten unseren Karren einfach "nur" historisch mit Holzspeichenrädern mit einem Eisenring als Laufband und aus einem brauchbaren Holz fertigen. Ich habe auch die sog. Marketenderwägen im Kopf, die z.B. die Fugger für ihre Kaufleute hatten, allerdings eben in kleiner und von Menschenhand ziehbar.
 
Der einachsige Karren ist doch der billigste Wagen. 2 Räder und 1 Achse weniger, die kaputtgehen können. :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Da ist was dran, vor allem ist aber ein Einachser auch wesentlich wendiger und im Dreck und Schlamm auch einfacher zu hantieren (eigene leidvolle Erfahrung - wir hatten früher einen alten Handkarren, der war übelst uncomfortabel)
 

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