Dr. Lothar Jahn
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Zum 14. Mal geht auf Burg Falkenstein im Ostharz, zwischen Quedlinburg und Aschersleben, das Falkensteiner Minneturnier über die Bühne. Diesmal geht es um die Auseinandersetzung mittelalterlicher Sänger mit ihrer Umwelt und ihrer Gesellschaft. Berühmt ist das Bild von Walther von der Vogelweide, der auf einem Stein sitzt und mit Grausen über die Gewalt und Bosheit in seiner Zeit nachdenkt. Sein Lied "Ich sâz ûf eime steine" gibt der Veranstaltung das Motto, es wird auch von allen Interpreten gemeinsam angestimmt werden. Solche Weltklagen gehörten ebenso zum Repertoire der Sänger wie knallharte Satire, drastische Alltagsschilderungen und moralische Ermahnungen der Mitmenschen. Im Wettbewerb treten fünf Sängerinnen und Sänger gegeneinander an. Es sind Ursel Peters (Berlin), Dagmar Jahn (Hofgeismarl), Holger Schäfer (Göttingen), Thomas Schallaböck (Salzburg) und Reinhold Schmidt (Kassel). Natürlich sind die Spielleute vom Musiktehater Dingo erneut im Einsatz, die Moderation liegt in den bewährten Händen von Meister Frauenlob und Henker Stempfel. Im Begleitprogramm wird das zeitkritische Schaffen zweier Minnesänger besonders beleuchtet: Um 17 Uhr vor dem Minneturnier widmet sich Frank Wunderlich dem Thema "Walther von der Vogelweide als Meister der Sangspruchdichtung". Bei der Matinée am Sonntag nach dem Turnier wird Dr. Lothar Jahn Süßkind von Trimberg, den "Minnesänger mit dem Judenhut" vorstellen. Tickets: 05671-925355 oder über www.minnesang.com. Kosten: nur Turnier 20 Euro, mit Begleitprogramm 25 Euro.