Fastnacht im Mittelalter

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Welfin

Guest
"Fastnacht", das bereits um 1200 als mhd. "vastnacht" belegt ist, wird bei diesem Ansatz demnach ganz zweifellos als die Nacht bzw. im weiteren Sinne die sechs Tage vor Beginn der Fastenzeit gedeutet und in die Ordnung des Kirchenjahres eingebettet gesehen, auch wenn häufig durch Wegfall des "t" aus Fastnacht "Fasnacht" und schließlich im Dialekt "Fasnet" oder "Fasent" daraus geworden ist. Und so läßt sich auch erklären, dass sich die Fastnacht nur in katholischen Gegenden gehalten hat: ohne Fastenzeit wurde die Fastnacht in protestantischen Gebieten ihrer Funktion beraubt und gleichzeitig als katholische Unsitte und unchristliches Teufelswerk angeprangert, da nach der lutherischen Auffassung der Christ nicht die Möglichkeit der freien Willensentscheidung für das Gute oder Böse hat, sondern stets "Gerechter und Sünder zugleich" ist und allein durch den Glauben gerettet werden kann, also keiner Fastnacht und keines Fastens bedarf. Dass die Fastnacht in diesem Zusammenhang auch als "heidnisch" (gemeint war "heidnisch" i.S.v. "unchristlich") abgestempelt wurde, gilt im übrigen als eine der Ursachen für die spätere Fehldeutung der Fastnacht als Fest heidnisch-germanischen Ursprungs. Was ursprünglich als üppiges Gelage vor der streng reglementierten Fastenzeit, während der auch sexuelle Enthaltsamkeit geboten war, begann und nicht nur durch den bevorstehenden Verzicht begründet war, sondern auch der rein wirtschaftlichen Notwendigkeit entsprang, Vorräte, die in den folgenden 6 Wochen nicht konsumiert werden durften und z.T. verderben konnten (Fleisch, Eier [= flüssiges Fleisch], Schmalz ...), aufzubrauchen, mündete ab dem 13. Jahrhundert zunehmend in ein gesellschaftliches Ereignis mit Spiel, Tanz und sonstigen Lustbarkeiten, in dem auch die Vermummung, ein uraltes menschliches Bedürfnis, ab dem 15. Jahrhundert ihren festen Platz fand, während Maskierungsbräuche bis dahin vorwiegend außerhalb der Fastnacht angesiedelt waren. Gleichzeitig gewannen Schaubräuche wie das Pflug- oder Blockziehen, Fastnachtsspiele, die sich aus den geistlichen Mysterienspielen entwickelten und deren religiöse Inhalte nach und nach durch weltliche ersetzten, und Umzüge wie der berühmte Nürnberger "Schembartlauf" (von mhd. "schem(e)bart" = "bärtige Maske") immer mehr an Bedeutung. Ab dieser Zeit wurden aber auch Fastnacht und Narrenidee zunehmend in Verbindung gebracht, und die Fastnacht wurde von der Kirche in ihrem Sinne instrumentalisiert
Quelle: Auszug aus dem Narrenspiegel http://www.narren-spiegel.de/Texte/ursprung.htm Weiter Links zur Fastnacht im MA: http://de.wikipedia.org/wiki/Schwäbisch-alemannische_Fastnacht http://www.poppele-zunft.de/brauch/brauch01.htm http://www.altbasel.ch/fussnoten/fas_ursprung.html
 
Kennt ihr Fastnachtsfiguren bzw. Zünfte/Vereine, die einen historischen Hintergrund haben, der evtl bis ins Mittelalter zurückreicht? Ich selber bin akitves Mitglied der Feuerhexen Tettnang. Unserer Grundlage bildet der letzte belegte Hexenprozess in der Grafschaft Monfort, Tettnang. Hier unsere Chronik:
von Dekan Schneider in Stuttgart rger als der schwarze Tod herschte zu einer Zeit die Pest der Hexenprozesse. Auch am Bodensee, wie im vorigen Hefte aus Bregenz berichtet worden, starben eine Menge Männer und besonders Weibspersonen, als Opfer des gräßlichen Aberglaubens unter den Händen kleiner und großer Juristen. Ein Jesuit hatte zuerst den Mut gegen die Hexenverfolgungen in katholischen und protestantischen Ländern aufzutreten;es war der Dichter P.Friedrich Spee. Er sagte in seiner Cautio criminalis: "Hunderte von Unglücklichen habe ich zu Tode führen müssen, den Ihnen der Wahnsinn der Hexenverfolgungen bereitete; ich schwöre feierlich, von den vielen, welche ich wegen angeblicher Hexerei zum Scheiterhaufen führte, war keine einzige, von der man, alles genau erwogen, hätte sagen können, daß sie schuldig gewesen; nicht länger kann ich, nicht länger darf ich das Leid verschweigen, das ich empfinde bei solchen Mordthaten." Ein halbes Jahrhundert nach ihm (1704) trat der protestantische Professor Thomasius in gleicher Weise auf und schrieb gegen die schauerlichen Vorkommnisse. iese Prozesse sind alle nach der gleichen Schablone in Szene gesetzt; wer einen kennt, der kennt die anderen auch. Anklage, Bekenntnis, Widerruf, Tortur, wiederholtes Bekenntnis, Urteil und Exekutive gleichen sich überall. Was das folgende Blatt bringt, bietet deshalb nichts Neues; es ist nur die Mitteilung einer bisher unbekannten Thatsache menschlicher Verwirrung, die vor mehr als 250 Jahren auf unserem Boden stattgefunden hat. or ca. 370 Jahren soll in Tettnang ein Weib gelebt haben, der nachgesagt wurde Sie sei vom Satan besessen, und vom Volke als Hexe bez6uuml;chtigt und als solche auch verfolgt wurde. In den Diensten welche Sie suchte, wurde Sie deswegen und wegen ihrer Bosheit bald wieder entlassen. 27. Juni 1625. An diesem Tag hat Herr Hans, Kaplan von Eriskirch, in der Pfarrkirche zu Argen zelebriert und die Weibsperson war auch dabei. Nach der Messe wandte Sie sich an den anwesenden Amtmann mit der Bitte, er möge zum Geistlichen in die Sakristei gehen und ihm sagen, das sie beichten wolle. Der Amtmann that es; aber der Kaplan bemerkte, es nütze nichts, sie bessere sich doch nicht. Endlich sagte Sie zum Amtmann: Sie sei von ihrer Mutter schlecht erzogen und verflucht worden; sie habe sich der Unzucht und dem Luzifer ergeben mit Leib und Seele. Von diesem habe sie Geld und Essen empfangen. In ihrem zwanzigstem Lebensjahr habe sie ihr eigenes Kind, das sie von einem Ehemann gehabt, umgebracht und in Sebastian Sauter#180;s Haus neben dem heimlichen Gemach vergraben. Man sprach ihr zu, ruhig zu sein und jemand gab ihr zehn Kreuzer, sich Brot zu kaufen und Suppe zu essen. m 20. Juni ließ der Amtmann sie ergreifen, am 8. Und 11.Juli wurde sie verhört. Da die Beklagte ihre frühere Aussage zurücknahm, wurden Belastungszeugen gegen sie aufgestellt. "Sie beargwohnten, sie hätte ihnen Kälber und Pferde umgebarcht." Der Kaplan von Eriskirch gibt an sie habe in seiner Küche auf dem Herd ein Büchslein verbrannt und dananch habe man kein Feuer mehr anmachen können. Stephan Brugger´s Weib sagt, sie habe ihr sechsjähriges Töchterlein krank gemacht. tatt strenge Beweise zu fordern, und trotz des Widerrufs am 8.Juli, wird die Delinquentin als schuldig angesehen. Denn der öffentliche Ankläger oder Stattsanwalt, der gräfliche Landwaibel klagte gegen Sie: daß es notorisch und von ihr selbst auf peinlich und göttlich gestellte Fragen eingestanden worden, sie habe vor 24 Jahren sich dem Teufel übergeben, habe alle anderen Schandthaten eingestanden, auch die Anklage vom 11.Juli habe sie anerkannt. Er beantragte somit, daß gegen sie nach kaiserlichen Rechten und peinlichem Halsgericht vorgegangen werde. inige Wochen hatte die Angeklagte Zeit, im Gefängnis über ihr Schicksal nachzudenken, bis sie am 19.September wieder vor Gericht gestellt wurde. Nach einigen Tagen am 22.September hielt der Landschreiber und Amtmann, auf´s Neue ein Verhör mit Ihr, ob sie die Aussagen noch bekenne. Hätte sie nicht bekannt, so würde sie durch die Folter zum Geständnis gebracht worden sein. Daher gab sie ohne Tortur alles zu, nur das sie kein Kind umgebracht habe, sie habe bloß durch Arznei dreimal einen starken Fluß gehabt, was das Gericht als Abortus auslegte. as letzte Verhör fand am 29.Oktober statt. Im Beisein der Gräflich Montfortischen Amtsleute, wie auch des Bürgermeisters und anderer Ratsbefreundeten, ist der Angeklagten wieder alles, was sie gütlich und peinlich zugestanden hatte, vorgehalten worden. "Sie ist aller vorgelesenen Punkten bekenntlich, will auch beharrlich und beständig darauf verbleiben und Ihre verdiente Strafe und Buße, so Ihr Ihrer begangenen Müßethaten halber von der Obrigkeit auferlegt werden, gern und geduldig ausstehen, bietet allein ganz demütigst um ein gnädiges Urteil. ach dem Bekenntnis der Beklagten erkennt das Gericht, daß "der arm Mensch sein Leib und Leben verwirkt habe." Der Urteilssprecher erkennt: daß der arm Mensch mit einem unvernüftigen Tier auf einem Wagen auf die gewöhnliche Richtstätt gefüert und da mit dem Feuer vom Leben zum Tod gerichtet und hernach die Aschen unter dem Galgen vergraben werde.Der Richter: "Meister Berg auf ausgegangenem Urteil so befehl ich dir diese arme Persohn in deine Hand, das du sie bindest, versorgst und an die gewöhnliche Richtstätt ausführst, derselben ihr das Haupt mit dem Schwert abschlägst und sie vom Leben zum Todt bringst." ichter´s Erklärung wenn er denn Stab bricht: "Auf den hohen und edelgeborenen meines gnädigen Herrn Befehl, davon ich Bann und Gewalt habe über Malefiz und Übelthaten richten zu lassen, auch in Kraft der löblichen Herschaft Tettnang Hochgericht und auf der verurteilten Übelthäterin wissentlich und bekenntlich Übel- und Missethaten, so bestätige und erkläre ich das ergangene Urteil im Namen des Allmächtigen Gottes und befehle dir Meister Berg zum Ersten, Andern und Drittenmal, ernstlich beim Aidt, daß du das Urteil vollbringst. ei den Akten liegt eine Abhandlung über das Hexenwesen, offenbar ein Auszug aus einem größerem Werk, etwa von Molitor: de lamiis oder aus dem Hexenhammer. Dieser geschriebene magere Auszug diente augenscheinlich den Richtern als Anhaltspunkt bei der Untersuchung und Rechtssprechung. as die Weibspersohn betrifft, so scheint Sie von Jugend auf wirklich ein verdorbenes Weib gewesen zu sein, an deren Besserung die Mühe der Seelsorger und Beichtväter scheiterte. Selbst die Besessenheit, wegen welcher sie nach Reuthe und anderen Orten gebracht wurde, war vor allem von ihr fingiert. Das schließt jedoch nicht aus, anzunehmen, das die von Ihr, bald widerrufenen Vergehen zum größten Teil von ihr nicht begangen worden sind. Die Geständnisse waren Folge überspannter, krankhafter Einbildung, auch von der Furcht und durch die Folter erpreßt. "Wir würden", sagt Dr. Wächter, "in unserer Zeit noch eben so viele Hexen finden und verbrennen können als in jenen Zeiten, wenn man dasselbe Mittel, sie zu finden, bei uns noch anwenden wollte."quot; Und der schon genannte Jesuit Spee sagt: "Behandelt die Kirchenoberen, behandelt die Richter, behandelt mich ebenso, wie jene Unglücklichen, werft uns auf die selben Foltern, und ihr werdet uns alle als Zauberer erfinden." Die wohl nicht sehr gelehrten Richter von Tettnang samt den Ratsbefreundeten glaubten gewiß gerecht zu handeln, sie lebten im Irrwahn der Zeit. Von da scheint kein ähnlicher Fall mehr in der Grafschaft Montfort vorgekommen zu sein. Die letzte Hexe, die überhaupt hingerichtet worden ist, war ein Mädchen aus der Schweiz, das im Jahre 1783 in Glarus den Tod erlitt. Quellenverweis: Stadtarchiv Ravensburg aus Schriften des Vereins des Bodensees und seiner Umgebung Nr. 16 von 1887
 
Plätzler-Zunft, Altdorf-Weingarten
650 Jahre närrisches Brauchtum in Altdorf-Weingarten? Ja, eventuell richtig, denn der handschriftliche Brief des Kreutzwirts Hänsler von 1870 spricht von Rathaustänzen, die bereits im Jahre 1348 stattgefunden haben sollen. Demnach hat damals die Beulenpest gewütet, der sehr viele Menschen zum Opfer gefallen sind. Weiter heißt es in diesem Brief: "Als die Krankheit nun zu Ende, bereiteten die Hinterbliebenen ein Freudenfest. Sie zogen auf den Rathausplatz und tanzten um den Brunnen." Leider lässt sich dies heute nicht mehr nachweisen, da 1632 das damalige Archiv im Syndicatshaus des Fleckens größtenteils abgebrannt ist. Wir sind hier also auf eine mündliche Überlieferung angewiesen! Schriftliche Hinweise haben wir erst aus späterer Zeit. So lesen wir in einem Ratsprotokoll aus dem Jahre 1786: "Alois Hermann und Carl Huber bitten im Namen der sämtlichen Bürgerschaft, wie gewöhnlich die Fasnachtstage um das Rathaus tanzen zu dürfen." In der Antwort auf diese Bürgerbitte wird auch vom "...eingewurzelten Unfug" gesprochen, eine Formulierung, die zusammen mit der Ausdrucksweise "...wie gewöhnlich..." auf ein bereits länger praktiziertes Brauchtum hinweist. Im Jahre 1868 dann erwähnte Schneidermeister Moritz Dangel den "so beliebten Bletzler" in einem Inserat für seine Maskengarderobe, welche er in der damaligen Bierhalle eingerichtet hatte. Wichtig ist dabei, daß in dieser Anzeige nicht vom "Pletzler" oder gar "Plätzler" gesprochen wird! Da der heutige Begriff des Plätzlers schon mit den Platzmeistern beim Rathaustanz in Verbindung gebracht wurde, kann auch aufgrund Dangels Schreibweise davon ausgegangen werden, daß zu den bereits 1842 abgeschafften Platzmeistern keine Verbindung besteht. Vielmehr scheint der Plätzler von "Plätz" oder "Blätz" abgeleitet zu sein. Auf einem Pfeifenkopf von 1840/50 aus dem Besitz des Herrn Nepomuk Walser ist ein "Bletzler" abgebildet, der mit Brezel und Fasnachtsgeisel ausgestattet ist. Diese Narrenfigur trägt bereits dieses Flecklesgewand, das heute noch charakteristisch für sie ist. Schön darauf zu erkennen sind die Worte "Breisgau. Und der Walser is" Hierzu gibt es auch einen Briefwechsel, in dem die Herkunft des Narrenwortes Breisgau hinterfragt wird. Altbekannte Reibereien zwischen Württembergern und Badenern mögen dazu geführt haben, daß das Wort zuerst als Schimpfwort, später dann als Neckerei verwendet wurde. Sicher ist dies jedoch nicht und neuere Ansätze nennen andere Gründe! Der Pfeifenkopf soll während des 2. Weltkrieges abhanden gekommen sein. Aber auch das ist nicht gesichert! Die Plätzlerzunft Altdorf-Weingarten 1348 e.V. entstand schließlich aus dem seit 1928 bestehenden Narrenverein. Dr. Fritz Mattes gründete 1930-33 die Althistorische Plätzlerzunft Altdorf - Weingarten mit Elferrat (1928) und Plätzlern (1930-37). Bereits 1928 waren die "Bletzler" mit einer kleinen Gruppe am Fastnachtssonntagumzug vertreten. Mattes integrierte altüberlieferte Formen wie Plätzler, Narrenbaum, Fasnetsbutzarössle, Trachtenfrauen und Narrenspiel in die Fastnacht. Auch der neue Narrenmarsch von Alfons Holzmann darf hier erwähnt werden, ein schöner Marsch des schwäbisch-alemannischen Raumes. Neben Dr. Fritz Mattes war auch Josef Golling für die Fastnacht tätig. Nicht nur ihr, sondern auch dem Schüler- und Heimatfest sowie dem Stadttheater gab Golling neue Impulse. Kunstmaler Martin Arnold und dessen Bruder, der Bildhauer Alfons Arnold, waren viele Jahre für die Fasnet tätig. 1933 wurde die Zunft in die Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte aufgenommen. Bedingt durch die Kriegswirren wurde die Narretei erst wieder 1948 abgehalten.Teile des Bestandes an Anzügen und Masken konnten erst nach der Währungsreform wiederbeschafft werden. Sie waren von den Besatzungstruppen beschlagnahmt worden. Dr. Mattes lebte nicht mehr und Josef Golling übernahm die Leitung. Fast zeitgleich mit Golling kam Alfons Thoma zur Zunft. Durch ihn bekam sie eine neue Fahne, da die alte während des Krieges verloren gegangen war. Bereits 1922 war Max Arnold bei den "Bletzlern". In der Jahren von 1950-1963 machte er den Büttel. Im Jahre 1951 schrieb Josef Schweikert das Narrenlied, die Musik dazu komponierte Walter Enzensberger. In den Jahren 1950-56 wurden zwei weitere Narrenfiguren geschaffen, deren Wurzeln in der heimischen Sagenwelt liegen. Es sind dies die Lauratalgeister und die Waldweible. Der Wurzelsepp kam 1963 hinzu, zunächst nur als Burschenhäs, später dann mit Maske und weiteren Requisiten ausgestattet. Die Rathaustanzgruppe wurde um 1971 wieder ins Leben gerufen. 1961 schließlich wurde die Plätzlerzunft in das Vereinsregister eingetragen. Um 1975 entsteht als weitere neue Narrenfigur der Schlößlenarr. Im Jahre 2000 wird das Wort Plätzler® als eingetragenes Warenzeichen geschützt! Heute zählt die Plätzlerzunft ca. 1300 Mitglieder.
http://www.plaetzler.de/html/geschichte.html
 
Laurathal-Geister, Weingarten
Laurasage [Bearbeiten]Auf der Haslachburg[1] lebte der alte Ritter Dagobert. Seine einzige Freude war seine Tochter Laura. Der junge benachbarte Ritter Adalbert wußte sich die Gunst des Vaters und die Liebe der Tochter zu erwerben. Oft und gerne weilte er in der Burg seiner Geliebten. Schon war er dem Ziele seiner Bestrebungen so nahe, daß er die Heißgeliebte bald sein eigen nennen durfte. Am Vorabende der bevorstehenden Vermählung hatte er noch seine Braut besucht und kein Unheil ahnend, vielmehr trunken vor Freude ob des nahen Glückes, trabte er auf seinem edlen Rosse heimwärts. Nicht lange aber stund es an, so zeigten sich am fernen Horizonte Gewitterwolken. Immer dichter häuften sie sich zusammen und immer näher und näher, aber auch drohender rücken sie heran. Der Blitz zischt wie eine Schlange durch die Luft und der Hall des Donners erdröhnt fürchterlich in den Räumen der alten Burg. Plötzlich erreicht ein Blitzstrahl die Zinnen und augenblicklich stund die ehrwürdige Burg in lichten Flammen. Der Burgherr wird vom Blitze betäubt; das Gesinde flieht. Zum Glück bewahrt Laura noch so viel Geistesgegenwart und der Himmel verleiht ihr so viel Kraft, um ihren Vater den überall drohenden Flammen noch zur rechten Zeit entreißen zu können. Nicht lange aber sollte sie sich ihres so muthig errungenen Erfolges erfreuen, die Betäubung war derart, daß ihr Vater nach kurzer Zeit in ihren Armen den Geist aufgab. Bei wem sollte nun Laura in dieser grausigen Nacht Schutz und Hilfe suchen? Nach der Burg ihres Bräutigams zog es sie mit Macht hin. Doch auch Adalbert war gleichzeitig auf dem Wege zu seiner Braut, denn auf seiner hochgelegenen Burg wurde er nur zu bald der hochemporlodernden Flamme zu Haslach gewahr. Schnell entschlossen eilte er seiner Braut und seinem künftigen Schwiegervater zu Hilfe. Schon wollte er die vom Wolkengusse hochangeschwollene Scherzach überschreiten, als die Wellen ihn mitsammt der Brücke fortrissen. In diesem schauerlichen Augenblicke kommt auch Laura zur gleichen Stelle und sie sieht beim Leuchten des Blitzes ihren Bräutigam mit den Wellen kämpfen. Nicht lange besinnt sie sich; sie stürzt sich in die Wogen, um mit dem, der ihr auf Erden das Liebste gewesen, das gleiche nasse Grab zu theilen. Seitdem will mancher ängstliche Wanderer um die Mitternachtsstunde eine Schattengestalt in weißem Gewande und Nebelschleier von der Lauraburg bis zum großen Stein wallen gesehen haben; ja in den heiligen Zeiten scheut sie sich nicht, in den Flecken zu gehen, stets ihrer Erlösung harrend. Laura harrt ihrer Erlösung [Bearbeiten]Fräulein Laura, mit weißem Kleide angethan, einen Bund Schlüssel an sich hängend und ein Wasserkrüglein in der Hand haltend, erscheint in den heiligen Zeiten an einem unscheinbaren Brünnlein an der Scherzach (ganz in der Nähe der Brücke, die auf den Hallersberg führt, der Griesle-Mühle gegenüber) und schöpft Wasser also sprechend: "Ich muss eine Linde tränken und zwar so lange, bis der Baum erstarkt ist. Alsdann wird aus diesem Baum eine Wiege gefertigt, und dasjenige Kind, welches in derselben gewiegt und auferzogen wird, erlangt von Gott die Gnade, mich erlösen zu können." Dann setzt sie ihren Weg dem Laurathal[2] zu fort.
Quelle:http://de.wikipedia.org/wiki/Lauratal
 
Hi Welfin, ich glaube nicht dass du heute noch eine Zunft findest deren Geschichte soweit zurück reicht. Wenn überhaupt, dann in einem dieser Dachverbände "alter" Narrenzünfte (Alemannischer Narrenring etc.). Vielleicht auch bei unseren schweizer Freunden. Bei uns sind in den letzten 20 Jahren ja "Narrenzünfte" aus dem Boden geschossen wie die Pilze, so dass es schwierig wird herauszufinden ob deren Geschichte wirklich so weit zurück reicht. Meistens hat man ja bei diesen neuen Zünften mit aller Gewalt irgendeine Hexenfigur in der Dorfgeschichte gesucht die als Aufmacher für die Zunft herhalten muss. Aber forsche mal weiter, es interessiert mich auch. P.S. Wie kommt es eigendlich dass Tettnang und Bad Buchau Feuerhexen haben?
 
@ Hellobello Das glaube ich auch, dass sich keine Zunft bis ins MA zurückverfolgen lässt. Gabs solche Zusammenschlüsse für die Fasnet im MA überhaupt schon? Ich glaube eher dass da jeder der wollte so feierte wie er lustig war und konnte. Aber wie Du schon sagtest, brauchts zur Gründung einer Zunft bzw eines Narrenvereins, einen nachweislichen Ursprung (eine Person, Vorkommnis, Legende, Bräuche u.ä), auf den sich der Verein aufbaut. Es erzählt also quasi jeder Verein eine Geschichte die teilweise aus dem MA stammen können. Mit den Feuerhexen wird es sich wohl so verhalten, dass es in Buchau genauso wie in Tettnang, eben auch Hexenprozesse und Hexenverbrennungen gab. Die Namen sind nicht geschützt. Wichtig ist der Nachweis einer "Hexe"! Der Unterschied: Wir sind die "Schöneren" :D Ich hab einen Bekannten in der Schweiz. Wenn ich den das nächste Mal an der Strippe habe, dann frag ich den mal wie es sich mit den schweizer Zünften verhält.....vielleicht sind die ja tatsächlich noch urtümlicher.
 
Original von Welfin Gabs solche Zusammenschlüsse für die Fasnet im MA überhaupt schon? Ich glaube eher dass da jeder der wollte so feierte wie er lustig war und konnte.
Narrenzünfte gabs sicher noch nicht. Die Leute haben sich aber durchaus Masken übergezogen und dann ihren Unmut über Vorgesetzte, Bürgermeister oder andere Mitburger kund getan. Habt ihr eigendlich einen Umzugsplan online? Vielleicht kommt ihr mal in unsere Gegend?
 
Original von hellobello
Original von Welfin Gabs solche Zusammenschlüsse für die Fasnet im MA überhaupt schon? Ich glaube eher dass da jeder der wollte so feierte wie er lustig war und konnte.
Narrenzünfte gabs sicher noch nicht. Die Leute haben sich aber durchaus Masken übergezogen und dann ihren Unmut über Vorgesetzte, Bürgermeister oder andere Mitburger kund getan. Habt ihr eigendlich einen Umzugsplan online? Vielleicht kommt ihr mal in unsere Gegend?
Online ist er noch nicht, weil er noch nicht komplett ist. Aber erste Termine habe ich bereits In welcher Gegend bist Du denn?
 
juhu auch hier ist karneval! oder auch fasnacht :D ich stamme selbst aus einer karnevalostischen familie und habe 18 jahre lang mariechen getanzt zudem bin ich noch passivmitglied in einer allemanischen gugge...ich werd mich mal auf spurensuche begeben was das brauchtum in der allemanischen und basler fasnacht angeht aber was mich noch mal interessieren würde warum ist die alemanische fasnacht später wie unser karneval? das war irgendwas mit 2 verschiedenen kalendern aber so ganz bekomm ich das nich mehr auf die kette lg die ex-hupfdole Eufemia :D
 
Laut deinem Profil bist du knapp 23 Lenze jung. Hast du dann schon mit 5 Jahren angefangen rumzuhopsen, ääääh Marichen zu tanzen???
 
Weil war über Jahrhunderte hinweg (und solange es weder Schienen noch Bahn gab) schlechthin ein verträumtes, hübsches Rebdorf mit einem stattlichen Waldgebiet, "um Ötikon", dem heutigen Stadtteil Friedlingen. Hier kauften sich im Jahre 1281 die Nonnen von Klingenthal, dem grössten Baseler Kloster, ihren Klosterwald. Sie gestatteten es der Weiler Jugend trotzdem, zwölf grosse "Holzwellen" für das Fasnachtsfüür zusammen zu tragen. Dieses Feuer leuchtete dann auch hell am Sonntag nach Fasnacht über dem Maskentreiben unseres Ortes. Damals stand der Hauptredner zur Buurefasnacht immer mit der grossen Schelle des Ortswächters in einer Rebhütte auf einem Pritschenwagen und las vor, was sich aus dem vergangenen Jahr zu verkünden lohnte. Aus dieser alten Tradition stammt die "Wiler Buurefasnacht", die wir auch heute noch mit allem Drum und Dran, einschliesslich Fasnachtsfeuer und Scheibenschlagen beibehalten haben. Quelle:IG Weiler Straßenfasnacht e.V.
 
@viking ja :D genau gesagt fing ich mit 2 jahren an zu trainieren und stand in der folgenden session (also mit knapp 3) das erste mal als mariechen auf der großen bühne vor 2 jahren musste ich dann meine tanzstiefel endgültig an den nagel hängen da durch die damaligen trainingsmethode bzw durch nicht besser wissen der traininer meine knochen sehr gelitten haben und ich nun stolze trägerin eines verschraubten knies bin :D
 

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