Fehlinterpretation und die spätere Auswirkung auf Mittelaltermärkten

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Ulf

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Vorwort. Vor kurzem bei einer Zusammenkunft miteinigen Jugendfreuden, plauderten wir so über vergangene Zeiten, denSpäßen und lustigen Vorkommnissen der damaligen Zeit, welche man sohatte. Nach dem Treffen auf der Heimfahrt, kamen von den Erzählungeneinige Gedanken zusammen und eine Idee war geboren die verschiedenenErlebnisse in ein kleines Schauspiel zusammenzufassen. Namen der Personen und Übereinstimmungen sowie mit hier im Forum angemeldeten Personen wäre hier rein zufälligund ist nicht beabsichtigt. Da es sich hierbei um eine längereZusammenfassung handelt, welche wegen ihrer Länge nicht in eineinzigen Beitrag passte, wurde diese in 5. Akten aufgeteilt. DieMod's mögen es mir verzeihen. Und nun viel Spaß mit dem Schauspiel: Fehlinterpretation und die spätereAuswirkung auf Mittelaltermärkten oder: Ein Mythos wird geboren
 
1. Akt Begonnen hatte alles vor etwa 35 Jahren zu einer Zeit als Mittelaltermärkte noch sehr rar waren. Man unter Internet lediglich einen freundlichen Bewohner des ostasiatischen Kontinents vermutete, und die Leute jede noch so absonderliche Veranstaltung mit Begeisterung besuchten um sich geschichtlich weiterzubilden. Unter all diesen Leuten war auch ein jüngeres Ehepaar. Agnes, eine aus dem schwäbischen stammende Hebamme und der ehelichen Haushaltsfinanzen fest im Griff,sowie ihr Gatte Karle, welcher dem Genuss von alkoholischen Genussmitteln sehr angetan war, und beide Motorradfahrer aus Leidenschaft. So waren sie in Ihrem Bikerlederoutfit und dem Motorrad mit Beiwagen auf dem Weg zu heute noch überregional bekannten Ritterspielen. Als Agnes und Karle bei dieser doch inzwischen illustren Örtlichkeit angekommen sind, bekam Agnes, von Natur aus sparsam, eine Art Herzmuskelspannung und Veränderung der Gesichtszüge, als sie die Eintrittspreise erblickte. Dies veranlasste Agnes darauf hin, das sie ihrem trinkfreudigen Gatten Karle den Etat für flüssige Genussmittel während es Marktes einschränkte, was bei ihrem Karle ebenso Herzmuskelspannungen und eine Veränderung der Gesichtszüge hervorrief. Nach dem der Finanzhandel, welcher zum betreten der Veranstaltung berechtigt, beglichen war, flanierte Agnes und Karle mit leicht säuerlichen Gesichtern, sie wegen des für sie zu hohen Eintrittspreises und er, wegen des eingeschränkten Finanzetats für flüssige Genussmittel, über den Markt. Als beide so an den zu Verkaufszwecken erstellen Holzgestellen vorbei flanierten um sich einen Eindruck von den selbstgemachten Produkten aus finanziell eingeschränkten Ostasiatischen Kontinenten zu machen, erblickte Agnes einige Kuhhörner auf einer Ablage. Sehr interessiert von diesem Objekt ging Agnes zu der Händlerin und frage an, welchen Verwendungszweck den diese Produkte hatten. Hierbei bekam die Agnes seitens der geschäftstüchtigen Händlerin die Auskunft, dass dies eine Blumenvase sei, welche man bei Festbanketten im Mittelalter bei berauschenden Festen verwendete. Diese Vasen seien aus Horn und deshalb auch bruchsicher, da Keramik damals schon sehr teuer war. Als die Agnes das Wort „bruchsicher“ hörte dachte Agnes das es sich hierbei um eine sinnvolle Investition handeln könnte, da ihr bei der Heimkehr ihres Gatten Karle aus gastwirtschaftlichen Gefilden doch schon die eine oder andere Vase im Hause zur Bruch gegangen war. Und so war sich Agnes mit der Händlerin nach einer halbstündigen Preisverhandlung schließlich des Kaufpreises einig. Bei Agnes, nun fortan im Besitz einer bruchsicheren Blumenvase, lies wegen des günstigen Erwerbs, das Gesicht langsam wieder fröhliche Züge annehmen, was dem Karle seit der Kürzung seines Etats für alkoholische Genussmittel nicht sosehr gelang.
 
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2. Akt Nachdem Agnes und Karle weiter eine Zeitlang über den Markt wandelten, und sich die Gesichtszüge von Karle von säuerlich zu stinke sauer wechselten, da er bisher noch nicht die alkoholischen Genussmittel bekam, die ihm preislich zusagten, verspürte Agnes einen Termin zur Notdurft. Diese Gelegenheit nutzte Karle um bei seiner Agnes um Aushändigung seines Konsumbudget anzufragen, da er doch jetzt auch einmal eines der alkoholischen Genussmittel mit dem seltsam klingenden Namen „Met“ probieren möchte. Nach etwa einer viertel Stunde zäher Verhandlungen bekam er von seiner Agnes einen Betrag in Höhe von 5,-DM genehmigt, sowie die Blumenvase in die Hand gedrückt, mit der Auflage auch gut darauf aufzupassen. Da stand nun der Karle mit der Blumenvase und einem 5 DM-Stück in der Hand inmitten des Markts und begann sich umzusehen. Die Gesichtszüge von Karle nahmen plötzlich freudiges Grinsen an, als er mit funkelnden Augen eine gastronomische Einrichtung für flüssige alkoholische Genussmittel mit der Aufschrift Taverne erblickte bei deren der Met 2,50 DM kostetet. Die Gesichtszüge aber wiederum in säuerliche verwandelten als er sah, dass noch 2,50 DM Pfand für das irdische Trinkgefäß entrichtet werden musste. Dennoch macht sich er Karle auf den Weg zur Taverne, bei der noch eine Gruppe von 4 Wikingern in Flokati gekleidet mit ihren Hörnerhelmen versammelt waren. An der Gastronomischen Einrichtung angekommen bestellte der Karle einen Met und trank, da er doch sehr durstig war und dem Karle geschmacklich voll zufrieden stellte, in einem Zuge aus. Auf Grund der geschmacklichen Zufriedenstellung wollte der Karle mehr davon. Durch Ermangelung der nötigen Finanzen kam der Karle auf die Idee den Gastronom zu bitten,den Met statt in das irdische Behältnis in die Blumenvase zu gießen,was der Gastronom sodann auch machte. Dies bekam einer der Wikinger mit, fand es als stilecht tolle Idee den Met in das Horn zu füllen. Auf Grundmangels an eigenem Horn, nahm der Wikinger den Helm vom Kopf, brach eines der Hörner ab, rief ganz laut „Odin ein Opfer“ und hatte den Gastronom gebeten den Met für die nächste Runde in das Horn zufüllen. Dies hatte den anderen anwesenden Wikingern so gefallen,dass diese ein Ritual daraus machten bei der Bestellung weiterer alkoholischer Genussmittel, vom Helm ein Horn abzubrechen, dabei laut„Odin“ zur grölen und eine Runde Met auszugeben, wobei der Karle wegen des tollen Einfalls stets eingeladen wurde.
 
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3. Akt Nach etwa einer halben Stunde undeinigen Runden „Odin“ grölend hatte der Karle 10 Hörner analkoholischen Genussmitteln intus und, erblickte zwei seiner Agnes,welche mit ärgerlichen Gesichtszügen auf ihn zugeschritten waren. Völlig entsetzt über den berauschtenZustand des Karle begann Agnes mit dem sofortigen Entschluss denMarkt zu verlassen und die Heimreise anzutreten. Der Weg zum Ausgang des Marktesgestaltete sich aber sehr mühevoll, da Karle durch den berauschtenZustand und der für ihn rasanten Ortsverlagerung dazu führte, dassich plötzlich und unvorhergesehen oral sein innerliches nach außenwechselte und sich feste sowie flüssige Genussmittel auf derOberbekleidung des Karle verbreiteten. Was bei Agnes für Empörungsorgte, da wegen des etwas unangenehmen Aromas und der nun seltsamenNuancen von Farbtönen der Oberbekleidung am Outfit eine Beförderungdurch den Markt nicht mehr gegeben war. Da sah die Agnes an den zuVerkaufszwecken erstellen Holzgestellen hängendes preisreduziertesweißes Textilprodukt, was mit der Artikelbezeichnung „Waffenrock“angeboten wurde, welches die Agnes sodann erwarb um diesen dem Karleüberzuziehen damit ein ordentliches Outfit gegeben war um dieHeimreise fortzusetzen. Die Heimreise gestaltete sich aber weiterhinproblematisch, da wegen des übermäßigen Genusses des alkoholischenGenussmittel der Fortbewegungsapparat von Karle sehr starkeingeschränkt war. Weshalb Agnes versuchte unter Zuhilfenahme beiderArme den Karle aus dem Markt zu transportieren. Doch wohin nur mit der Vase überlegteAgnes? Da kam ihr die Idee den ledernen Hosengürtel von Karle um denWaffenrock zu binden und das Horn in den Gürtel zu stecken. Soversuchte die Agnes nun den Karle aus dem Markt zu transportierendicht gefolgt von vier laut „Odin„ grölenden Wikingern die inihrem berauschten Zustand ebenso einen weißen Waffenrock kauften ,sich überstülpen und die Hörner in den Gürtel steckten. Diese Schauspiel erblickte die durchausgeschäftstüchtige Gattin eines Leders, welche ihrem Mann denAuftrag erteilte aus Lederriemen eine Halterung für die Blumenvasezu produzieren und fortan im Sortiment als Trinkhornhalter zu führen,was daraufhin die Blumenvasenverkäuferin veranlasste die Blumenvasenfortan als Trinkhörner zu veräußern, da das Geschäft mitBlumenvasen nicht so sehr ertragreich war.
 
4. Akt In Ermangelung der nötigen Kondition und Kraftaufwands welche zum Transport von Karle der letzten Meterzum Motorrad zu verbringen weithin nötig war, lehnte Agnes den Karle am Ausgang des Marktes an den Palisadenzaun der zum Ambiente des Marktes gefertigt war, um ihr Motorrad zu holen und den Karle in den Beiwagen zu packen. Da bei Karle wegen der Überdosierung alkoholischen Genussmittels auch die Standfestigkeit nicht mehr gegeben war, versuchte die Agnes diese mit einem Brett zu sichern,was ihr aber nicht so sehr gelang. Weil Agnes den Karle nicht auf den lehmigen Boden legen wollte suchte sie nach einer Alternative und erblickte einige Bretter am Boden liegen. Hierbei erinnerte sich Agnes an ihre Ausbildung zur Hebamme als das Thema der Geburten und der hierzu notwendigen Gerätschaften auf dem afrikanischen Kontinent diskutiert wurden. So nahm die Agnes zwei der Bretter,welche eigentlich zur Fertigstellung der Palisade mit Schießscharte gedacht war, steckte diese ineinander und platzierte ihren Karle darauf. Dies veranlasste die gefolgen und inzwischen ermüdeten Wikinger der Agnes nachzumachen.
 
5. Akt Aber langsam begann es Dunkel zu werdenund so markierte Agnes mit ihrem roten Lippenstift den Waffenrock vonKarle mit einem roten Kreuz um diesen in der Dunkelheit bei erRückkehr von den Wikinger unterscheiden zu können. So saß nun der Karle in seinerBikerlederhose und den mit rotem Kreuz markierten weißen Waffenrock,der Blumenvase am Gürtel, grunzend und pfeifend anal sowie oralaustretenden Darmwinden schlummernd auf dem zusammengestecktenBrettern neben den weiter „Odin“ grölenden Wikingern. Als eine Gruppe von jungen Leuten dieden Markt betreten wollten um einer abendlichen Musikveranstaltungbeiwohnen zu können und dabei sahen wie die seltsame Gruppe auf denBrettern saß, fassten diese den Entschluss, dass so das Ritterlebengewesen sein müsste, und dies dann auch für ihre künftigeLagergestaltung bei mittelalterlichen Musikveranstaltung übernommenhatten. Inzwischen traf auch Agnes wieder einund verfrachtete den Karle mit letzten Kräften in den Beiwagen undfuhr nach Hause. Dies war also die Geschichte wie dasTrinkhorn am Gürtel zum Marktrenner wurde, Wikinger an Tavernenvöllig besoffen laut „Odin" grölen keine Hörner mehr an denHelmen haben und junge Leute in Bikerlederhosen sich in Ritterlagernauf Steckstühlen lümmeln und weiße Wappenröcke mit rotem Kreuzentragen. Wer nun so über den einen oder anderenStandartmittelaltermakt läuft und nun einiges bekannt vorkommt,sollte daran denke wie alles begann. Sicherlich macht es dann somanchen evtl. enttäuschenden Mittelaltermarkt erträglicher. Copyright by Ulf v.D.
 
Leider hat es ab den 3 Akt die Textformatierung etwas verschoben, die ich wegen der zeitlichen Einschränkung von Nachbearbeitungen nicht mehr ändern konnte. :kopfwand Ich hoffe das Schauspiel ist dennoch verständlich.
 
Sehr schön geschrieben! :groehl
 
^^ :D :thumbsup: :groehl der Rest ist Geschichte und nun weiß ich bescheid warum es so ist wie es ist :trink02 ... aber warum möchte meine Frau nur keine bruchsichere Blumenvase von mir :rolleyes:
 
Hallo Ulf, sehr nett das ganze. Dank Agnes und Ihrem Karle haben nun die Wikinger keine Hörner mehr am Helm. So so... Es ist amüsant gschrieben was sich so im Beginn der Marktzeiten vor 35 Jahren einst ereignet haben soll, doch als Wikinger darstellender Händler kann ich mich nicht mit diesem Bild anfreunden. Dennoch komme ich nicht darum herum das ich in über 25 Jahren schon einge Freizeitwikinger getroffen habe, die bei Agnes und Karle gelernt haben könnten. Nicht zu vergessen der vielen Ritterlichen die den Wikingern auch heute noch den Spaß nicht allein überlassen wollen. Ich nutze Keramik und Glasbecher und leite diese edleren Trinksitten gern über meinen Handel, an Interessierte weiter. Grüße sendet Olegsson :wiki4 Diesen lustigen kleinen (Wiki) - Kerl gibt es nur mit Hörnern - das schafft mich.
 
Hallo Ulf, ... ein echtes Geschenk, Deine Story. Meine Mundwinkel zeigen immer noch in Richtung Ohrläppchen - danke! ^^
 
"...keine Hörner mehr am Helm..." ??? Vor meinem inneren Auge sehe ich gerade lauter einhörnige Helmträger - oder trinken die Stereo? ;) :D Wirklich ein sehr schönes Werk! Ein Kompliment der aktiven Frau Agnes und ihrem Lippenstift :D
 
Respekt! :thumbsup: Sehr, sehr gelungener Vortrag! Und ziemlich schlüssig. :allah Vielleicht hast Du ja Lust, falls wir uns mal treffen, dies zu Harfenbegleitung vorzutragen ;) Es wäre mir eine Ehre... prost1
 
Herrlich. War gestern eine schöne Bettlektüre. Bin die ganze Zeit schon am überlegen ob man diese Agnes verklagen könnte um sein Geld für Trinkhörner und Steckstühle wieder zu bekommen. :kopfhau
 

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