Fischgrat und Diamantkörper im Hochmittelalter?

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user3444

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Gab es Fischgrat und Diamantkörperwebart im Hochmittelalter? Soweit ich weiss gab es die beiden Webarten im Frühmittelalter und zumindest Diamantkörper auch im Spätmittelalter? Würde mich mal interessieren, da ich die Webarten sehr schön finde.
 
Es gibt im Halberstädter Domschatz eine Reliquie die aus dem Hochmittelalter stammt und in Wollstoff in Fischgrat eingewickelt ist.
 
das ist ja schonmal was :) Ob ich dass dann auch als Kleid tragen kann ist noch ne gute Frage. Wobei wenn es den Stoff wirklich zu der Zeit gab und er genutzt wurde.
 
Meines Wissens ist sowohl Fischgrat als auch Diamantköper im Hochmittelalter auf jeden Fall "out", aber ich weiß nicht mehr, wo ich das letztens gelesen habe...
 
Danke für die Infos... leider ist es anscheinend wirklich schwer da was ganz genaues zu sagen...
 
Ich muss mal nachschlagen wenn ich mehr Zeit habe. Ich dachte in Katrin Kanias Buch gelesen zu haben, dass Diamantköper im HMa absolut Mode war, aber ich les erstmal nach wenn ich mehr Luft habe. Morgen mehr.
 
Bezug nehmend auf Amici habe ich bei KK auf S.53 den Hinweis gefunden, dass Körperbindung im 12. u. 13. Jh die vorherrschende Gewebebindung bei Wollstoffen war. Ob an anderer Stelle in diesem Buch noch konkret Fischgrat- und Diamatkörper im HoMi angeführt wird, weiß ich nicht. Da ist dieses Werk zu umfassend, als es mal schnell zu überfliegen.
 
Also wenn dann würde ich eher nur für 2/1-Köperbindungen bestätigen. Vor 1300 trug man ganz oft einfache Leinwandbindung. Um 1300 kam der Köper auch beim einfachen Volk in Mode, wird bei Strümpfen und anderer Bekleidung gefunden. Aber das sind alles nur einfache Köper soweit ich weiß. Ich würde also eher verneinen was diese beiden Köperbindungen angeht.
 
Rotschopf, was heisst verneinen? Vermutung ode rkannst Du das belegen? Ich suche gerade Quellen fürs Homi und Spämi. Angeblich soll ein Fund bei denen aus Herjolfness dabei sein. Habe aber nix zum nachlesen.
 
Lt. Marc Carlsson ist die Kragelund-Tunika aus einem dreischäftigen Fries (Flauschstoff in Köperbindung lt. Tante Wiki) und die Morselund-Tunika aus dreischäftigem Köper; für Franz von Assisis Tunika ist ebenfalls Köper als Bindungsart angegeben, aber ohne weiter in die Details zu gehen. Für das Kleid der Hl. Klara gibt Ruth Grönwoldt (Miszellen zur Textilkunst der Stauferzeit in Zeit der Staufer, Band V) einen vierschäftigen Köper (2:2) an, für den Mantel einen Kettköper (2:1). Das Bußkleid der Hl. Elisabeth ist lt. Kania ebenfalls aus einem dreischäftigen Kettköper. Leinwandbindung kenne ich aus dem HoMi nur von Leinenstoffen. Diamantköper in Ausnahmefällen bei Tischwäsche (ebenfalls Leinen). Für Fischgrat ist mir kein Beispiel geläufig.
 
Nein, Beleg gibts natürlich wie immer keinen für eine Unmöglichkeit, aber kennen zu ich halt keinen Beleg, Funde sind ja auch rar. Sicherer ist man jedenfalls immer mit Köper.
 
Wie Hermann schon vor langer Zeit hier gepostet hat, gibt es ein Reliquar im Halberstädter Domschatz, welches eine Reliquie der Heiligen Elisabeth enthält. Das Knöchelchen ist in wunderbar erhaltenen Fischgrätstoff einwickelt. Okay ... Es wird um 1300 datiert und damit nicht mehr Hochmittelalter aber es bezeugt meiner Meinung nach, daß es Fischgrätstoff wohl da gegeben hat. Hier ist ein Bild (Quelle: www. europeana.eu über Bildarchiv Foto Marburg) http://www.bildindex.de/dokumente/html/obj20635066#|home und hier auch http://www.bildindex.de/dokumente/html/obj20635066#|home
 
Das auf Lisabeths Link sieht bei maximaler Vergrößerung für mich sogar aus wie ein Rautenköper. Hochinteressant, :danke !!
 
Lisabeths Link sieht für mich zumindest nach Gleichgratköper aus. Einen Wechsel der Gratrichtung kann ich nicht sehen. Interessantes Thema!!! LG Therese
 
In Lisabeths Link sehe ich auch einen diamant- oder Rautenköper mit einem Fischgrät- oder Spitzköperrand bei 100% Vergrößerung. Marled
 

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