Frage zur Kombi Leinen/Wolle

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Pit der Schreiber

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Hallo Mit"foristen", ich habe noch eine Frage zu meiner (im Entstehen befindlichen) Ausstattung. Wie ich schon erwähnte arbeite ich an der Darstellung eines städtischen Krämers aus Münster,Zeitraum zwischen 1170 und 1200,wobei ich einen Krämer im Blick habe,der durch Handel mit Tuchen zu einem gewissen Wohlstand gelangt ist. Heute würden wir ihn zum gehobeneren aber nicht exklusiven Einzelhandel rechnen,also der klassische Bekleidungshändler mit inhabergeführtem Geschäft in der Innenstadt (etwas abseits der Haupteinkaufsstrasse). Nun meine eigentliche Frage. Bisher habe ich - seit etwas mehr als einem Jahr - eine Leinencotte/-tunika,100 %ig Leinen,Leinwandbindung,etwas helleres waidblau,mit Geren versehen,Knopflochkragen. Da ich mit dem Gedanken spiele mir eine zweite Cotte anzuschaffen und sie - auf seriösen Mittelaltermärkten - über der Leinencotte tragen würde (eben Leinen/Wollcombi) wäre es eine Wollcotte (warscheinlich ca. 300 bis 350 gr/m). Könnte dann der Kragen der Leinencotte sichtbar sein,zumindest teilweise (z.B. bei einem Rundkragen)?;oder wäre das in "meiner" Zeit ein No-Go? Ebenso an den Armen,darf/kann die Leinencotte ein wenig zu sehen sein-- also ca. 1- 2 cm? Ich könnte hier www.gewand-und-tand.de eine Cotte auf Maß geschneidert bekommen. Gruss,Peter
 
Bisher habe ich - seit etwas mehr als einem Jahr - eine Leinencotte/-tunika,100 %ig Leinen,Leinwandbindung,etwas helleres waidblau,mit Geren versehen,Knopflochkragen.
Was genau meinst Du mit "Knopflochkragen"? Generell kann der Halsauschnitt der Untertunika unter der Wolltunika zu sehen sein, ich hoffe jedoch nicht, dass Du einen Stehkragen dran hast. Dafür kenne ich keinen Beleg.
 
Was genau meinst Du mit "Knopflochkragen"?
Der Begriff ist unpassend,die Schneiderin verwendet ihn leider. Der Kragen ist kein Stehkragen,den gab es zu meiner Zeit nicht,zumindest kenne ich keine Quelle. Es ist ein ganz einfacher "Kragen" - genaugenommen ist das Halsende so gearbeitet,dass ich es mit einem Fürspan oder einer Fibel zusammenhalten,verschliessen kann.
 
Der Begriff ist unpassend,die Schneiderin verwendet ihn leider.
Komnisch, ich lese bei ihr: "Die Cotte besteht aus hellblauen Leinen. Sie hat einen Schlüssellochkragen und ist oberschenkellang." Aber wie gesagt, kein Problem da was aus Wolle drüber zu ziehen. Ich hab da manchmal bewusst Komplementärfarben drunter, wobei ich auch als Untergewänder ab September Wolle trage, also Sachen,die besser färbbar sind. Aber wenn da an den Ärmel was andersfarbiges rausschaut oder am Halsausschnitt, dann macht das schon fast den Eindruck einer Borte.
 
Mara,mit dem "Verlinken" des Bildes klappt es nicht,aber ich habe Dir bei den
Der Begriff ist unpassend,die Schneiderin verwendet ihn leider.
Komnisch, ich lese bei ihr: "Die Cotte besteht aus hellblauen Leinen. Sie hat einen Schlüssellochkragen und ist oberschenkellang."
Mara,die erste "Cotte" / Tunika,die ich von ihr habe ist aus Leinen,auf sie bezieht sich die Beschreibung. Die Cotte/Tunika ist auch auf ihrer HP abgebildet. Mein nächstes Exemplar wird eindeutig aus Wolle sein (100 % Schurwolle). Dann trage ich die Leinenversion als Untergewand und darüber eben die Wollcotte. Danke für den Hinweis bzgl. Ärmel und Halsausschnitt,denn ich höre/lese von "A-Päpsten" immer wieder es dürfe nichts von der Untertunika zu sehen sein usw.! Welche Farbe würde - auch bezogen auf meine Darstellung gehen,also im Sinne von "Das konnte er sich noch leisten,das war damals färbbar!" (Die Schneiderin färbt leider nicht pflanzlich,einziger Nachteil bei ihr.)
 
Welche Farbe würde - auch bezogen auf meine Darstellung gehen,also im Sinne von "Das konnte er sich noch leisten,das war damals färbbar!"
Walnussbraun passt gut zu hellblau, auch krapprot. Birkengrün bzw. resedagrün würden als Färbung auch noch gehen, passen aber nicht so gut zu dem hellblauen Leinen. ich habe mir gerade ein dünnes Wollkleid aus hellbraunem Stoff genäht, das Unterkleid dazu wird aus indigoblauem Leinen und schaut auch unten raus. Und an den Ärmeln. Und am Hals. Schick mal Deine A-Päpste zu mir.... :whistling:
 
Schick mal Deine A-Päpste zu mir....
Gerne,denn das,was ich an "A-Päpsten" so "liebe" ist das Standart-Argument: "Das gab es nicht,dafür gibt es keine Quellen!" Hm,danach gehend dürfte niemand einen HoMi-Bauern oder -Knecht darstellen,denn die Abbildungen aus der Zeit sind ...idealisierend. Indigo kam ja erst in Mode als es günstig importiert werden konnte und Waid ablöste....und nebenbei dafür sorgte dass Erfurt eine Wirtschaftskrise erlebte. An Wallnussbraun oder Krapprot hatte ich auch schon gedacht,auch weil die Farben damals auch von den "kleineren" Leuten - Handwerke,Krämer usw. - genutzt wurden.
 
Übrigens wollte ich keinem "A-Papst" auf die Füsse treten, die hier mitdebattierenden eingeschlossen,aber manche (!) "A-Päpste" können einem schon auf den Nerv gehen. Für mich ist die Beschäftigung mit dem Mittelalter in erster Linie Hobby. Das heisst ich lege schon Wert auf eine gewisse Authentizität und mir ist es z.B. wichtig bei einer Cotte keine Synthetik verarbeitet zu haben. Aber ich kann eine Cotte auch guten Gewissens tragen wenn sie nicht aus handgesponnener Wolle und komplett handgenäht ist,ich dafür dann aber auch bei einem seriösen Händler mal eben 150 Euro hinblättern muss---Versand nicht eingeschlossen.
 
Ich meinte für die handgesponnene und -gefärbte Cotte. Persönlich ziehe ich dann u.U. eine Cotte vor,die z.B.nicht handgenäht ist aber für mich bezahlbar.
 
Aber ich kann eine Cotte auch guten Gewissens tragen wenn sie nicht aus handgesponnener Wolle und komplett handgenäht ist,ich dafür dann aber auch bei einem seriösen Händler mal eben 150 Euro hinblättern muss---Versand nicht eingeschlossen.
WO kriegst du denn eine handgesponnene, pflanzengefärbte, handgewebte, handgenähte Cotte für 150 €????? Das interessiert mich jetzt brennend. Marled
 
Du hast natürlich Recht,da hatte ich die falsche Zahl vor die Null gesetzt. Und genau das ist der Punkt. Natürlich kann man auf jedes (!) noch so kleine Detail achten,wenn man das nötige Geld übrig hat.
 
Naja...also wenn ich mir die Modelle auf der HP so betrachte finde ich persönlich kein einziges, zu dem ich uneingeschränkt "ja" sagen würde... Was nicht heissen soll dass die Dame nicht auf Anforderung auch noch anderes kann. Ist ja auch immer eine Frage des persönlichen Anspruches. Und: um das herauszubekommen was nachher wirklich für einen passt muss man vorher selbst auch genau wissen was man eigentlich will/braucht. Sich darauf zu verlassen dass der Schneider einen schon richtig beraten wird geht leider doch recht häufig schief und endet damit dass man viel Geld verbrannt hat für etwas was dann letztlich doch nicht den eigenen Ansprüchen genügt. Daher ist ein umfangreiches Quellen- und Literaturstudium vor der Erteilung eines Auftrages so wahnsinnig wichtig, auch wenn bei diesem Ratschlag gern von irgendwoher der Ruf "Spassverderber!" laut wird... P.S. Pit, letzter Ratschlag ist eher an die Allgemeinheit gerichtet als an Dich, aber hier lesen ja auch noch andere mit... ;)
 
Was nicht heissen soll dass die Dame nicht auf Anforderung auch noch anderes kann.
Nun hat sie auf der HP einerseits Grundmodelle stehen,die eben nur eine Grundversion darstellen,andererseits unter "Maßanfertigungen" genau das,nämlich auf expliziten Kundenwunsch gefertigte Kleidungsstücke. Sie hat z.B. keine Stücke auf Vorrat a la "Ritterhemd Gisbert" oder ähnlichen Schmarn sondern näht jedes Stück für den Kunden. Das gilt auch für "Standart"cotten usw. Deswegen gibt sie auch keine Grössen wie S,M,L oder gar XXL an.
 
Sich darauf zu verlassen dass der Schneider einen schon richtig beraten wird geht leider doch recht häufig schief und endet damit dass man viel Geld verbrannt hat für etwas was dann letztlich doch nicht den eigenen Ansprüchen genügt. Daher ist ein umfangreiches Quellen- und Literaturstudium vor der Erteilung eines Auftrages so wahnsinnig wichtig
Und genau das ist ein Grund warum ich über zwei Jahre brauchte bis ich meine erste einfache Cotte hatte...und ebenso lange bis ich nun mein Rechentuch fast fertig habe...und ich rede nur vom Tuch selber,Rechenpfennige habe ich immer noch nicht.
 

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