Freier deutscher Ritter - Gewandungskomplettierung

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patrice-von-rasteten

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76437 Rastatt
hallo meinen Waffenrock habe ich mir selbst genäht, das flammende Schwert auf meiner Brust steht für unser Ortswappen Wintersdorf/Rastatt. Nur finde ich keine Darstellung wo ich diesen anlehnen könnte... Er ist jedoch ca. knielang und aus Leinen dunkelblau. Wer auf unsere Homepage unter http://prima-nocte-germanicum.de.to schaut sieht mich auch in kompletter Gewandung. Die Frage wäre eben nur ist diese so ok oder sollte man sie komplettieren? Welcher Schild zum Beispiel tragen? Wäre über Ratschläge dankbar
 
Was ist ein "freier deutscher Ritter"? Ansonsten, statt Kettenhemd ne langärmelige Cotte??? Ich kenn mich da nicht sooo aus, aber so halb gerüstet ist iwie schlimmer als ganz oder garnicht.. Gut, für Larp o.ä. ist das was anderes.
 
"Templer" sind auch Ordensritter gewesen... Du meinst einen Ritter, der einem weltlichen Herrn gedient hat? Es gab ja auch sowas wie "Reichsritter", mit dem Kaiser als Herrn. Ja , und dann , welche Zeit?????
 
Wie bereits gefragt: welche Zeit solls denn sein? Wenn wir das wissen, können wir Dir auch weiterhelfen, sonst wirds zu unübersichtlich.
 
Ich würde mich erst auf eine Zeit festlegen, Recherche betreiben und schauen, was am besten in deine Definition von "Freier Ritter" passt. Dann kannst du nachforschen, was für Rüstzeug ein Mann von dem gewählten Stand so trug. "Freier Ritter" ist ein sehr moderner Begriff den du fürchte ich so nicht finden wirst. Als Basis würde ich auf jeden Fall einen wirklich brauchbaren Gambeson empfehlen, da du mit diesem so ziemlich alle Stände darstellen kannst, was die Kampfausrüstung angeht. Und nein, bitte keinen von Battlemerchant. Wenn du das Ganze ernsthaft angehen möchtest, ist das eine Fehlinvestition. Bei aketon.pl gibt es günstig gute Gambis aus Polen. Das Kettenhemd, wenn du denn unbedingt eines brauchst, würde ich loswerden und in ein Gutes investieren, eines mit Fäustlingen. Dazu Beinlinge. Den Helm würde ich gegen einen frühen Topfhelm austauschen, aber das ist Geschmackssache. So wie es steht, bist du ohne Kettenhemd besser bedient, wenn du in den Bereich von ernsthafter Darstellung vordringen möchtest - Die Alu- oder verzinkten Kettenteile gehen gar nicht. Anfangen tut man da am Besten eh mit Zivilklamotte. Fazit: Fang nochmal von vorne an, aber dieses Mal richtig. :p
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Patrice, ihr seid ja schon ziemlich weit auf der MPS-Schiene gefahren, wenn ich mir euer Lager so ansehe... Da das Ruder in Richtung "gehobener Markt" rumzureißen wird teuer. Wenn auch nicht sooo teuer wie "Ritter" um 1500 zu Zeiten Maximilians. So mit Kriegs und Turnierplatte etc. Recherchier erstemal, was so ein Herr in den diensten eines Grafen, Herzogs oder so zivil getragen hat. Das reicht dann für die meisten Märkte. Denn ein Ritter ohne Gefolge und Pferd ist so ziemlich ein einsamer Fußgänger
 
Das Kettenhemd, wenn du denn unbedingt eines brauchst, würde ich loswerden und in ein Gutes investieren, eines mit Fäustlingen. Dazu Beinlinge.
Die Alu- oder verzinkten Kettenteile gehen gar nicht.
Naja - dann möchte ich den Leo-Stiefeln noch einen 11 Meter geben. D.h. schuhtechnisch gesehen, wäre auch hier eine Verbesserung nötig. Hose wurde ja bereits angespochen - viel zu weit....
 
Zur Ausrüstung eines Kämpfers (dazu gehören u.a. auch Ritter) von 1100 - 1250 gibt es hier http://www.furor-normannicus.de/ger/info/armor.html (Quelle: www.furor-normannicus.de) eine sehr schöne Zusammenfassung. Lies Dich da einfach mal durch, dann hast Du schon mal eine grobe Idee wo und wie du weiterrecherchieren kannst. Um es aber gleich vorweg zu sagen: eine komplette Ausrüstung für einen Ritter ist eine extrem kostspielige Angelegenheit und endet nicht bei Wehr und Waffen sondern umfasst auch entsprechend aufwendige Zivilkleidung und Hausrat. Ich würde vermutlich erstmal mit einer Zivilklamotte incl. Schuhen usw. anfangen und dann nach und nach Stück für Stück ergänzen und ersetzen. Die Qualität der Kampfausstattung würde ich darüber hinaus auch davon abhängig machen, ob und auf welche Art Du wirklich kämpfen willst.
 
Also ich denke mal mit freier Ritter ist ein normaler weltlicher Ritter gemeint der keinen Bezug auf geistliche Orden nimmt also sprich einen Typischen Ritter eben und das ganze im deutschen Raum ^^ Zur zeitlichen Einordnung... Ich würde, sofern ihr die Interesse hegt eine gewisse Ortsbezogenheit zu Pflegen, erst mal schauen wann wurde der Ort gegründet ggf. Historische Orte und Gegebenheiten der Region erforschen. Hilfreich sind auch immer wieder Stadt und Ortmuseen (wenn auch oftmals nur trockene Zahlen Daten Fakten) Um sich dann auf einen Zeitlichen Rahmen festlegen. Ich empfinde es als schwachsinnig einen Ort im Jahre 1190 zu repräsentieren wenn er erst 1600 irgendwas gegründet wurde :keule1 Dann zu dem Zeitlichem Rahmen... steckt euch anfangs kleine Ziele ... 1190 bis 1200 ist sehr sehr eng auch für Fortgeschrittene. Ich würde empfehlen erst mal einen Zeitliche Einhaltung von ca 50 - 100 Jahren sich vor zu nehmen. Das ist für Einsteiger durchaus machbar und bei anschließend nach mehr Erfahrung und wissen auch einsetzbar. Ein kleines Beispiel ... Der Waffenrock war kam erst ab 1200 auf, da aber zumeist nur einfarbig und ohne Wappen, diese kamen erst ab 1300 auf. Schon ist deine Zeitliche Vorstellung zerstört. Ich empfehle dir bzw. euch mal das Buch "Kleidung & Waffen Der Früh- und Hochgotik 1150 – 1320" Das zeigt viele für Anfänger interessante Details auf und hat mir selber in den Anfängen sehr geholfen Ich denke das dürfte auch vieler deiner Fragen beantworten was Rüstung betrifft :) Viele Grüße Sky
 
Nun, welchen Schild? Erstmal auf einem Markt, auf dem Du nicht dem Marktherrn dienst, garkeinen, auch kein Schwert und keine Kette... Und , so wie ihr alleine nur mit Kind und Weib, zum Markt /Messe reiste die Herrschaft wohl, so mit ein 2 Bediensteten, das Original wohl auch schon mal ohne, wenn der Weg nicht soooo weit war, übernachtet wurde bei Bekannten in der Stadt/im Ort . Waffen und Rüstung bleiben auf jedenfall in der Unterkunft. Die Frisur ist denn so , naja, nicht darstellungsgemäß Mainstream zu der Zeit. So der Marktritter des 21.Jahrhunderts trägt zu dem Outfit Tropfenschild, der gehobene guckt denn mal in ein Heraldikbuch und bastelt sich ein Wappen.
 
so ich bin dann mal böse: hab mir eure Seite & zeitliche Einordnung angeschaut... Nichts für ungut, aber ihr seid komplett optisch am Holzweg. Fürs MPS ok, aber für Mittelalter weeeeit entfernt von jeglicher vergleichbaren historischen, damals existierenden Kleidung. Schön, dass du deinen Ritter halbwegs korrekt trimmen willst, aber auch ein Ritter ist nicht 24 Std./Tag / 365 Tage/Jahr in seiner Rüstung rumgelaufen. Wieso lässt du deine großen Ausgaben nichtmal dahingehend sein und schaust dass du deinen Verein insgesamt mal in Punkto zivil auf Vordermann bekommst? Eure jetzige Ausstattung schwankt zu 99% zwischen 21. Jh. und Fantasy... aber von 12. oder 13. Jh. hab ich bis dato eigentlich nichts gesehen. Daher als Tipp für den Beginn: erstmal in Gesamtkreis euch ein paar Bilder ansehen (als Anfang hat ein Vereinsmitglied von uns schon einiges an Digitalisaten gesammelt: http://wh1350.at/literatur-und-quel...inierte-handschriften-quer-durch-die-epochen/ ; alternativ: http://larsdatter.com ), dann 1-2 Bücher (z.b. Katrin Kania) anschaffen oder zumindest die Schnitte für eure Zeit hier checken: http://www.personal.utulsa.edu/~marc-carlson/cloth/bockhome.html und mal mit Leinen fürs Untergewand und Wolle langärmlig für drüber bei Männlein & Weiblein basteln. Vielleicht kommt ihr auch drauf, dass 1200 euch zu früh ist von der Kleidung, oder ihr lieber 1300 macht - Who knows. Wichtig wäre es halt, dass ihr am gleichen Strang zieht zeitlich, sonst kommt nur ein Kuddelmuddel raus. Überdenkt auch einmal eure "Darstellung" für sich alleine: Eine Edelfrau ohne Goldstickerein? Seide? No go. Daher eher einfache Darstellungen anstreben - da kann man schon fancy genug sein mit entsprechender Primärliteratur im Hinterkopf :) Mein Buchtipp zum Thema Repräsentation im Mittelalter: Jan Keupp: "Mode im Mittelalter" - kurz, populärwissenschaftlich geschrieben (im Unterschied zum Hauptwerk von ihm "Wahl des Gewandes", welche seine Habilitationsschrift ist, die alle A-Päpste nur mit Flüchen gelesen haben ob der argen Fachwortansammlung und Endlossätze), aber die Essenz ist die Gleiche: Kleidung war der Ferrari/Mercedes/Rolex des Mittelalters - und entsprechend hat man sich auch versucht so gut als möglich seinem finanziellen Hintergrund/sozialen Status entsprechend zu kleiden...oder man war sozial unten durch / stigmatisiert / und am Ende... eigentlich "tot" für seine Mitmenschen. Und eingrenzen ist gut, aber grad bis 1200 SEHR schwer, grad für Einsteiger in dem Hobby oder nicht recherche-affine Personen, da hier die Quellen sehr mager sind, ab 1250 steigt die Tendenz dahingehend, bzw. auch Abbildungstechnisch wirds besser und einfacher. Und DANN wenn ihr euch mal zeitlich (und im Idealfall auch regional) festgelegt habt und eure Basis stimmt, kannst ja parallel zb. mal dir das entsprechende Buch vom Ulrich Lehnart anschaffen - auch nicht der Weisheit letzter Schluss, aber besser als nichts für den Anfang, um deine Militärische Linie auszubessern, anstelle jetzt ins Blaue rein wieder einige hundert Euro in den Sand zu setzen. Sonst bei Fragen abseits der Ritterrüstung gern ne PM schicken!
 
da ich eh grad Krank zu Hause sitze hab ich mal ein wenig gegoogelt Also Laut Impressum kommt ihr aus Rastatt. Wenn man Wikipedia glaubt dann steht da -ich zitiere, bzw kopiere: "Rastatt wurde um 1084 als Rasteten in einer Handschrift des Klosters Hirsau erstmals urkundlich erwähnt. Am 16. Oktober 1404 wurde der Ort von König Ruprecht zum Marktflecken erhoben." und dann gehts erst 1580 weiter, es könnte sich also als schwierig erweisen irgendwas über die rund 300 Jahre dazwischen zu finden. Selbst auf der HP der Stadt selbst ist eine 300 Jährige Lücke. Diese schöne Ortschaft steht im Zeichen des Barock Ich hab dann mal weiter gesucht über das Kloster Hirsau, das wiederum laut Goggle Maps wenn man Landstrasse nimmt ca 65 km entfernt liegt. Is zwar auch eine Strecke aber machbar. Evtl solltet ihr also ein paar km weiter gehn. Vom Kloster sind die Namen der Priore verzeichnet und wenn ihr wirklich die Zeit machen wollt, würd ich da mal in den Adelsgeschlechtern wühlen. Hier taucht z.B ein Gebhard von Urach. gib mal bei google Urach und Adelsgeschlecht ein, der Hauptsitz wäre laut google maps 140 km entfernt (wenn man dem maps sagt keine Autobahnen die es ja noch net gab ;) ) Vorallem endet die Linie 1261, sodass ihr das Wappen soweit ich weis nutzen könntet. Dann wären da nich das Adelsgeschlecht Achalm, die wären nur 120 km von euch weg und dieses Geschlecht ist bereits auch erloschen (und ich finde die haben ein schickes Wappen) Also Familie eingepackt und los ins Auto und hin zu den Burgen. Der Sprit is gut investiert ;)
 
Also nicht Bekleidungsfachmann täte ich sagen, die Zeit um 1200 ist doch Recht einfach dazustellen. Auch wenn jetzt A Darsteller aufschreien, gibt es ja noch einen Mittelweg zwischen A und Gromi MPS. Ich nenne sie für mich persönlich immer Geschichtsnah. Gehe ich mal von der KfB aus (Ok Frankreich und ca. 40 Jahre später) ist die zivile Oberbekleidung bei Mann und Frau doch recht einfach. Unterschiede finden sich ja eigentlich nur in in der Länge, Farben und Futter. Stickereien mal aussen vor. Wadenlange Cotta aus Wolle mit Schlitz vorne und runden Halsausschnitt in kräftigen Faben und ein andersfarbiges Leinenfutter. Für die Dame ist die Cotta ohne Schlitze ein ähnlicher Schnitt, aber eigentlich nur viel länger. Dazu eine Kopfbedeckung und Mantel je nach Geschlecht und fertig ist der Ritter und Burgfrau. Das alles kann man sogar jenseits der LC, MPS und Ritterladen Welt kaufen und wenn einer in der Gruppe eine Grundbegabung im Schneiderhandwerk hat, sogar einfach selber zu machen. Leibrock, Bruche, Beinlinge und sogar Schuhe die dazu passen gibt es jenseits der normalen MA Shops auch in einer passende Optik zu kaufen. Klar bekommt jetzt die A Fraktion einen Anfall (täte der TS so als Templer aufschlagen und sagen so sah ein Templer bei der Schlacht bei Hattin aus, täte ich auch einen bekommen, aber nicht wegen einer Maschinennaht, Baumwollstoff oder so.), aber man kann auch ohne viel Aufwand eine geschichtsnahe Darstellung hinbekommen ohne einen klassischen LC Gromi Look. Ich denke mir dieser Weg ist für die Gruppe des TS einfacher ist, um eine einheitliche Gruppe für einen normalen Markt ohne Gromilook hinzubekommen. Auch in der Frage Geld und Zeit betreffend. Beim Rüstzeugs ist es ähnlich, obwohl der Preissprung nach oben deutlich stärker ausfällt als bei der zivilen Kleidung, im Vergleich zu LC Sachen. Die Zeit die ich bei der Gewandungsfrage spare, täte ich lieber in die Studien für in die historischen Erforschung der Region zu meiner Zeit investieren. Ich selber habe die letzten Wochen bestimmt 100 Stunden an den Nachweis über einen Templerbesitz gearbeitet, statt die selbe Zeit in Gewandungsfragen zu investieren. Aber wie gesagt jeder geht anders an unser Hobby ran. Just my 0,02 €.
 
Ok mal an dieser Stelle Danke für die hilfreichen Antworten. Habe mir nun einen historisch nachweisbaren Nasalhelm (Ölmütz) bestellt und werde mich auch noch um ein historisch belegbares Schwert kümmern... soweit mal die Anfange
 
Ein kleines Beispiel ... Der Waffenrock war kam erst ab 1200 auf, da aber zumeist nur einfarbig und ohne Wappen, diese kamen erst ab 1300 auf. Schon ist deine Zeitliche Vorstellung zerstört.
Der Wappenrock des Mauritius von Craûn(um 1200) ist mit einer Borte verziert, die seine Wappenbilder trägt. Dabei gibt es allerdings zwei Probleme: Es wird nicht erwähnt wie genau die Borte aussieht, ob das jetzt großflächig sein Wappen ist, oder ein Streifen mit kleinen Wappen, oder wenn die Familie von Craon gemeint ist ein rotgelb karierter. Außerdem ist die beschriebene Ausrüstung die teuerste die sich der Autor vorstellen konnte. Es wird zwar erwähnt dass er durchaus noch mehr Rüstung tragen könnte, dies aber nicht tut weil er leicht und beweglich sein möchte, aber das was er trägt ist alles allerfeinste Qualität. Teils sogar übertrieben prunkvoll, sogar sein Kettenhemd ist spiegelblank poliert.
Vorallem endet die Linie 1261, sodass ihr das Wappen soweit ich weis nutzen könntet.
Es kann immer erbberechtigte Nachfahren im Mannesstamm ausgestorbener Familien geben, bin ich auch, aber ich würde dem zustimmen. Bitte in dem Fall aber das Wappen unverändert benutzen und ehrlich um dessen Herkunft sein. Wenn ihr das mit Respekt angeht sollte sich auch keiner beschweren können.
 

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