Gürtelende um 1200?

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Laurentia

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Hallo zusammen, nachdem ich meine Darstellung von 1260 auf 1200 umändern möchte, bin ich gerade dabei die einzelnen Sachn nach und nach zu ersetzen, dass es ein stimmiges Bild gibt. Das Kleid ist nun fertig, nur der Gürtel passt zeitlich nicht mehr, was mich bisher immer geärgert hat. Nun habe ich das Projekt gestartet, mir das allseitsbekannte Modell "Phillip" :zunge zu weben... puh zum Glück nur das Strukturmuster, weil ich vom Brettchenweben bisher wenig Ahnung hatte. Für Schnalle und Riemenstrecker habe ich schon eine Idee, beide mit einem terminus ante quem ins erste Viertel des 13. Jh. datierbar. Da ich ja archäologisch etwas "angehaucht" bin und viel Römer gemacht habe :saint: mag ich einwandfreie Belege ohne viel Lücken ;-) Nur bei dem Gürtelende bin ich ratlos, die schönen gibts ja erst später. :heul Weglassen geht vmtl. net, da es ja ein gewebter Gürtel ist, der was zum verstärken braucht. Vllt. hat jemand von euch einen Rat? Danke schön, schonmal im Vorraus!
 
Hmmm...das hängt natürlich ein bisschen von Form und Dekor der Gürtelschnalle ab, dazu solls ja dann zumindest einigermassen passen.
 
Hi Katharina, ja das stimmt! Ich liebäugle gerade mit der hier: Rotterdam Hängt aber erstmal von der Breite des Gürtels ab ;-) Die Emaillschnallen tauchen zeitlich in einem sehr kurzem Zeitraum auf... meinem ;-) Oder ist das zu aufwendig...? Quelle: www.replik-shop.de Auch im Magdeburgkatalog wurden zwei gefunden. Aber mir sind keine passenden Enden dazu bekannt. Ansonsten hätte ich einfach ein umgebogenes Messingblech rangemacht, wie bei den anderen Gürteln auf.
 
Lustig, eine ganz ähnliche hab ich auch an meinem Seidengürtel. Und hatte genau dasselbe Problem mit dem Endstück. Es sind einfach keine genau dazu passenden Funde bekannt. Und das Endstück (bzw auch die Bortenstrecker) macht es auch problematisch den Gürtel so wie in der Konstruktion der Schnalle vorgesehen zu tragen. Denn es ist schlechterdings unmöglich einen beschlagenen Gürtel durch die 2. Öffnung in der Schnalle wieder nach hinten zu führen...das hat uns auch sehr lange Kopfzerbrechen gemacht. Wir haben schlussendlich eine kleine Seidenschlaufe an der passenden Stelle auf den Gürtel aufgenäht durch die der Dorn geführt wird und den Gürtel komplett hinter der Schnalle verlaufen lassen. Ein einfaches Messingblech als Endstück finde ich dann übrigens durchaus angebracht (evtl. mit einem feinen eingestanzten Linienmuster) und passend. Außerdem richte Dich mal schon gedanklich daruf ein dass Du zur Stabilisierung des Gürtels eine dünne Lage Leder hinter den Gürtel setzten solltest durch den Du die Dorne der Nieten mit laufen lässt. Und zum Schluss dann nochmal mit Seide hinterfüttern damit die Nieten auf der Rückseite Dir nicht die Kleidung darunter beschädigen können.
 
KAtharinas letze Aussge unterstütze ich zu 100%. Ohne Leder werden dir die Dorne früher oder später (vermutlich früher) raushüpfen und du kannst von vorn anfangen, so wie ich jetzt ;(
 
Ne breite Unterlegscheibe funktioniert auch wo danach darauf vernietet wird.
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(quelle: ich )
 
Das sieht für den Gürtel als solches haltbar aus u. könnte an dieser einen Stelle hinterlegtes Leder ersetzen. Allerdings werden die platt geschlagenen Niete, selbst wenn sie vorbildlich bearbeitet sind, immer noch auf dem Surcot scheuern. Das raut Wolle unschön auf und kann Seide schnell schaden. Katharina empfahl vermutlich deshalb, alles noch einmal mit Seide abzufüttern. Falls die Stiftenden die Futterseide durchgescheuert haben, ist es nicht so schlimm u. kann relativ leicht neu hinterfüttert werde.
 
OT: Yannik, das ist so ein schöner kostbarer Gürtel, da würde ich von geübter Hand noch einen Stoff oder feines Leder über das Blech innen machen lassen. Das Blech sieht scharfkantig aus, da verdirbst Du Dir Gürtel und Klamotten mit.
 
Hey, danke für die vielen Antworten! Das mit dem Gürtel scheint echt ein weitverbreitetes Problem zu sein! :zunge @ Katharina de Lo: Danke auch für den Hinweis mit der Schnalle. Das war mir bisher neu, da ich das Teil noch nicht bestellt habe. Dürfte ich spontan fragen, ob Du da noch nen anderen Handwerker als den Neidhart hast? Bisher hab ich die Emailleschnallen nur bei ihm gesehen. Ja wird wohl auf Endstück aus Blech hinauslaufen. Mh. also gibt echt nix anderes? Jetzt wart ich aber erst nochmal einen Fundkatalog ab, der unterwegs ist. Alternativ tuts ein Foto aus Arles aus dem 12. Jh. als Beleg, dass ich ganz vergessen habe und auf das mich die website von dragal gebracht hat. Zum Glück gibts bei mir einen Gerber, der mir beim Einkauf ab und zu dünnere Randstreifen vom Hirschleder verschenkt... das wird dann wohl endlich eine Verwendung finden! Alternativ kann ich auch das mit dem Blech versuchen. Wir müssten noch einiges im Keller haben. Seide hab ich auch noch da, muss man nur noch färben! Super Tipp! Erst heißt es leider noch weiter schären.... eine ziemlich knifflige Angelegenheit. ?(
 
Emaille in einem Shop wirst du warscheinlich nur Neidhart finden... Es gibt aber genügend Handwerker die in der Lage sind sowas Herzustellen: Le Bijou Historique ($$) Dominique Humbert ($$$$) Thomas Aurifex ($$$$) Hervé Lacassagne ($$$) Steve Mauclert ($$$)
 
Wer Angst um seinen Stoff hat sollte die Niete auf einem Blech etwas versenken also in eine Blechmulde unterbringen und dann kann er genauso geschliffen und poliert werden wie jedes andere Metallteil. So werden sicherlich keine Fäden gezogen. Einfacher ist es sicherlich die Vernietung auf einem Stück Leder im Gürtel unterzubringen und dan mit Stoff zu überdecken.
 
Laurentia, wir haben unsere Schnallen/Beschläge von Dragal - ich glaube allerdings der kauft die auch zu und macht sie nicht selbst.
 

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