Gürtelschnallen grundsätzlich angenietet oder auch genäht?

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Rapunzel

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Hallo! Hab jetzt einige Zeit mit suchen verbracht, aber nichts wirklich passendes gefunden. Gibts dieses Thema schon, dann kann dieser Thread direkt wieder geschlossen werden. Kennt jemand von Euch Funde oder Bildbelege fürs 13. von Gürteln, deren Schnalle angenäht wurde? Da wir eine einfache Darstellung machen, habe ich bisher die Gürtelschnallen alle schlicht an den Lederriemen angenäht, also die Form vorgeschnitten, Schnalle rein, umgeklappt und das ganze dann mit ein paar Stichen fixiert. Jetzt hörte ich, daß das falsch wäre, Gürtelschnallen mit oder ohne Blech grundsätzlich genäht!?! Nur für Gebrauchsgegenstände wie z.B. Zaumzeug gäbe es Belege, daß dort Schnallen angenäht wurden. Ich würd ja auch gerne nieten, leider ist Metallverarbeitung noch nicht ganz so mein Ding. Ich hoffe, ich bin lernfähig oder noch besser: jemand sagt mir, annähen ist ausreichend. :) Lieben Gruß - die Tina
 
Also, an liturgischen Gewändern waren so "Zierbleche" aufgenäht und - wie du schon bemerktest- wurde beim Zaumzeug aufgenäht, es gab aber auch die Möglichkeit die Beschläge und Schnalle mit Ösen zu befestiegen.... Genietet scheint aber trotzdem die Standardbefestigungsform zu sein. Wobei ich nicht ausschließen würde, dass es solche genähten Gürtel gab.
 
Ohne mich mit der Fundlage befasst zu haben nur mal die Gedanken was mir dazu sinnvoll erscheint... Auf Stoff (Stichwort "liturgische Gewänder") würde ich einen wie auch immer gearteten Metallbeschlag eher aufnähen, oder auch bei einem Stoffgürtel eine Schnalle annähen, einfach da ich beim Nieten befürchten würde die Webung des Stoffs zu verletzen. Aber hier ist ja die Rede von Lederriemen, da würde ich persönlich zum Nieten tendieren weil das denke ich besser hält. Also zumindest hab ich an nem Gürtel die Schnalle und die Riemenzunge mal in Ermangelung von Nietmaterialien provisorisch angenäht (leider hält nichts so lange wie ein Provisorium :whistling: ), und vor allem die Riemenzunge, aber auch die Schnalle sitzt ziemlich "wackelig" auf dem Leder, und irgendwie sieht das auch doof aus wenn man nicht drauf geachtet hat und wieder mal die Riemenzunge schief hängt... Geht sicher mit Übung und dem richtigen Material (Garn) besser, aber trotzdem tendiere ich für die Zukunft eher zum Nieten bei Leder... Also wie gesagt ohne Belege, einfach meine bisherigen Erfahrungen... ^^
 
Belege kenn ich leider keine,aber viele Gürtel waren auch mit punzierten Blechen (an der Schnalle und als Zierbleche auf dem Gürtel) versehen und diese waren meines Wissens nach angenietet. Ich arbeite viel mit Leder und hab auch schon viele Nieten verarbeitet; das ist gar nicht sooo schwer zu machen.Brauchst nur ne Lochzange, ein Nietwerkzeug, einen Hammer und eine feste Unterlage zum drauf Arbeiten. Passende Nieten und Nietwerkzeuge findet mann bei: www.lederkram.de unter der Rubrik Nieten.Dort giebts auch Gürtelschnallen und Ziernieten sowie Zierbleche. Grüße vom Söldner
 
Hallo Rapunzel, ja, es gibt konkrete Belege für einfache Ledergürtel, deren Schnalle auch angenäht war. Leider aber nicht so viele, als von solchen Gürteln, deren Schnallen mittels eines Gürtelblechs angenietet wurden - von diesen gibt es gemeinhin in jedem Ausstellungskatalog ein Beispiel. Als Beispiel für einen einfachen Gürtel, ist hier auf "Mittelalterliche Lederfunde aus Schleswig, Ausgrabung Schild 1971-1975, C. Schnack, Abb. 23.4 oder Abb. 25.5" zu verweisen. Auch Abb. 24.1 lässt den Schluss zu, dass an der linken Seite eine Schnalle angenäht gewesen sein könnte, obgleich das Loch für den Dorn fehlt. Von daher ist die Aussage falsch, es sei falsch, die Schnallen in der von Dir beschrieben Weise zu befestigen. Das empfohlene Buch "Fibel- und Gürtelmode der Hochgotik" (mir vorliegend), wird Dir für eine einfache Darstellung wohl nur wenig weiterhelfen, da es hier zwar viele Zeichnungen von Schnallen mit und ohne Gürtelbleche gibt, diese aber eben nicht für die einfache Darstellung taugen. Beste Grüße, Benny IG-Mitima
 
Hallo Beka und vielen Dank für den Hinweis. Ich werde mal rumfragen, wer dieses Buch hat. Ich finde ja Bleche auch schön, paßt dann aber halt auch nur ne Messingschnalle an ein Messingblech, ich fände ne einfach geschmiedete D-Schnalle aus Eisen mit nem blanken Blech total unpassend. Gabs denn vielleicht auch genietete Gürtel ohne Blech? Also nur Schnalle rein, Leder umlegen, Niete durch und fertig? Kann sowas halten oder reißt das aus? Das Genähte hält auf jeden Fall bombig und wenn man nicht nur sehr grobe Stiche macht sondern sozusagen ein kleines Muster "reinsteppt", siehts sogar gut aus. Weil sicher einfache Leute gröbere Stoffe in günstigen Farben hatten und kein sehr feines Leder, aber gerade wer wenig hatte, wird sehr sorgfältig mit seinen Sachen umgegangen sein und es auch sauber und gut verarbeitet haben. Auch einfache Leute waren sicher irgendwo eitel und haben das beste aus ihren Möglichkeiten gemacht. Denke ich mir mal so. ;) Liebe Grüße - die Tina
 
Also nur Schnalle rein, Leder umlegen, Niete durch und fertig? Kann sowas halten oder reißt das aus?
Ich hab in den letzten drei Jahren schon viele Gürtel, Schnallen ,Schuppen, Taschen und anderes vernietet. Hält alles bombig wenn die Nieten sauber verarbeitet (gerade eingeschlagen) sind. Grüße vom Söldner
 
Gabs denn vielleicht auch genietete Gürtel ohne Blech? Also nur Schnalle rein, Leder umlegen, Niete durch und fertig? Kann sowas halten oder reißt das aus?
Es gibt auf jeden Fall Funde von singulären Gürtelschnallen.... Welches Buch ich auch zum Thema Gürtel empfehlen kann, ist von Fingerling Ilse, Gürtel des hohen und späten Mittelalters. Ist zwar ein ziemlicher Wälzer mit 500 Seiten, hat aber einen schönen Katalogteil. Allerdings ist das Buch meistens nur noch über die Bibkiotheksausleihe zu bekommen... :huh: Viele Grüße, Astrid von Berngau
 

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