Gab es im MA in unserer Region Nudeln?

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Anabell

Guest
Denn in Orginalrezepten finde ich bis nirgends einen Hinweis darauf.(bis hoch zu 14 Jh) Vorstellen kann ich es mir schon, denn bekanntlich bestehen die ja nur aus Mehl, Eier und etwas Öl (oder wurde da anderes Fett verwendet?). Vielleicht wurde sie auch nicht auf diese Art und Weise verwendet, wie sie heute durch die Italiener bekannt sind. Andererseits stellten die Chinesen diese ja auch bereits vor 4000 Jahren her, bei den Griechen und Römern ist dies auch bekannt, aber nur in Form von Pasteten, aber bei den Araber ist ist die eigentliche hohlgeformte Nudel seit dem 11. Jahrhundert bekannt. Schätze mal, spätestens durch die Kreuzzüge kamen sie dann zu uns. Leider bin ich ein Nudelfanat und irgendwann möchten wir mal lagern. Da ich derzeit noch die einzige Frau bin, wird es ggf. darauf hinauslaufen, das ich das "Sagen" über das Essen haben werde. Dann möchte ich natürlich auch mal meine Leibspeise da mit unterbringen. Da es dann aber auch definitiv Besucher geben wird, möchte ich natürlich nichts " falsches lehren". Wäre es denn, dann angebracht Nudeln ( selbstgemacht in Bandnudelform) da zu servieren?
 
Hallo Anabell, soweit ich weiß, soll es Maultaschen bereits im 14. Jahrhundert gegeben haben. Also muß es auch einen Nudelteig gegeben haben. Vielleicht ist auch das noch interessant: http://www.spaetzlesdodo.com/html/geschichte.html Ansonsten kann ich Dir auch nicht weiterhelfen. Liebe Grüße und guten Appetit, Franziska
 
Spätzle-Artiges oder Maultaschen kann ich mir vorstellen. Aber soweit mir bekannt ist, gab es Nudeln in der Form, wie wir sie heute kennen, damals keinesfalls. (Miracoli?? ;))
 
Ich erinnere mich, dass in meiner Kindheit Spagetti noch etwas Fremdes, Exotisches waren. Makkaroni gab es manchmal, aber dann mit Zucker und Zimt! :D
 
Original von Arandis Spätzle-Artiges oder Maultaschen kann ich mir vorstellen. Aber soweit mir bekannt ist, gab es Nudeln in der Form, wie wir sie heute kennen, damals keinesfalls. (Miracoli?? ;))
Da ich auf der Arbeit sitze, muss ich mal heute abend zu hause schauen. Ich glaube mich zu erinnern, darüber was gelesen zu haben. Belege für Massenherstellung finden sich im 16.Jhdt. Marco Polo wird immer als erster damit in Verbindung gebracht (China), wenn es um die Nudel geht. Ich denke aber ich habe da was.... Gehen wir von der Zusammensetzung des Teigs aus, finden wir viele Rezepte bis zu Pastete.
 
Bei einer Burgbelebung sah ich dass sie sowas wie Bandnudeln aus einem relativ dunklen Mehl gemacht haben. Inwieweit belegbar kann ich aber noch nicht sagen. Ich werde da mal einhaken. Der Spätzlesdodo ist ja mal ein riesen Mist. Man braucht nur ein Holzbrett und eine Palette um spätzle zu schaben ;) Alternativ kann man sie auch durch eine Kartoffelquetsche drücken. Ist viel einfacher. Oder mit dem Spatzenmodel kann man Knöpfle machen. :D
 
Ich habe da auch noch etwas sehr Interessantes zu gelesen.Habe in der Bibliothek zu Trier ein Rezept gefunden aus dem Mittelalter. Dort wurden Maronen zu Mehl zerrieben mit Ei und Wasser vermischt und dann ähnlich den Spätzle in heißes Wasser getropft. Auch eine Art Nudel...wenn auch keine Spaghetti.
 
Ich habe mal gelesen das Maultaschen eigentlich auf schwäbisch auch "Herrgott bscheißerle" heisen. Da ja bekanntlich beim Fasten kein Fleisch gegessen werden darf. Da kam ein schlauer Mönch auf eine Idee. Da er nicht auf das Fleisch verzichten wollte, packte das zerkleinerte Fleisch mit Spinat in Teigtaschen. Den was der liebe Gott nicht sieht ist nicht da und man braucht kein schlechtes Gewissen zu haben. :angel1
 
Tja, zu dumm, hier gibt´s keine Grabfunde, hier kann man nur mit Hilfe von Indizien mutmaßen, ob es die die schon vor dem 14 Jahrhundert gegeben hat oder nicht. Ein Indiz wäre die Notwendigkeit und der Aufwand bei der Herstellung. Du kannst halt Mehl schneller zu Spätzle, Teigtaschen oder Mehlklößen verarbeiten als zu langen Pasta. Ich hab mal nem Asiaten beim Nudelmachen zugesehen, da wird dir schwindlig, so akrobatisch ist das. Der Lernprozess ist selbst für einen Bäcker sehr aufwendig. Wenn wir also nun von der Geschichte ausgehen, das tatsächlich Marco Polo die Spaghetti oder sagen wir dünnen Bandnudeln aus China nach Venedig mitgebracht hat, es dann sicherlich noch weitere 10 Jahre dauerte, bis die ersten Köche das übernahmen und ein deutsches Handelskontor aus dem Schwäbischen damit dann in Berührung kam, kann es dann immer noch 50- 100 Jahre gedauert haben, bis die einen wirtschaftlichen oder repräsentativen Nutzen darin sahen, diese Kunst über die Alpen mitzunehmen. Danach mußte es auch erstmal wieder den Weg von der Herrschaftsküche in die bürgerlich/bäuerlichen Hausfrauenküche finden- noch mal 10-20 Jahre. Addierst du jetzt noch die Zeit bis einer auf die Idee kommt, das ganze in Wort oder Bild zu dokumentieren, dann bist du locker im 14./15 Jh. Ich meine mal, daß sogar Rumpolt nichts darüber geschrieben hat. Und es könnte sogar ein noch banalerer Grund eine Rolle gespielt haben: Die Verbreitung der pastatauglichen Gabel. Das einfache Volk hat teilweise bis ins frühe 19. Jahrhundert nur den Löffel und das Messer zum Essen benutzt...
 
Im "buoch von guoter spise" (ca. 1350) sind Nudeln erwähnt, soweit ich mich erinnere. http://www.uni-giessen.de/gloning/tx/bvgs.htm Was früheres an Belegen für unsere Region wüsste ich jetzt auch nicht, denn das "Liber de Coquina" ist zwar von ca. 1250 aber ob es hier schon bekannt war ...?
 
Zuletzt bearbeitet:
In dem Buch "Forme of Cury" wird in 1390 die Herstellung von Nudelplatten beschrieben (Herstellung und Trocknung). Das Rezept, in dem es steht heißt "loseyns". Von daher gibt es die Theorie, dass die Engländer die Lasagne erfunden haben. Wenn ich mir das Rezept durchlese, könnte dem durchaus so sein. Fakt ist, die Nudelherstellung im England des 1390 ist zumindest bekannt.
 
Wenn ich mir die pie- traditionen so bei den Engländern anschaue, ist das durchaus möglich...
 
Habe grade gestern einen Bericht über Nudeln gelesen Ich bin so frei und Kopiere den mal hier rein Kleine Pastageschichte Im Jahre 1295 soll der Venezianer Marco Polo auf seinen legendären Reisen beobachtet haben, wie in China Nudeln hergestellt wurden. Marco Polo soll daraufhin bei seiner Heimkehr die Pasta in Italien eingeführt haben. Historiker gehen heute aber davon aus, dass die Geschichte der Pasta in Italien wohl schon vor Marco Polo begann. So gibt es Grund zur Annahme, dass die beliebten Teigwaren bereits vor den Römern auf der Speiseliste der Etrusker standen. Auf einer etruskischen Grabstele fand sich die Darstellung eines Teigrädchens, die den Schluss zulässt, dass die Teigbearbeitung zu etruskischen Zeiten, im 4. Jahrhundert vor Christus, bereits bekannt war. Der Römer Apicius, der das älteste bekannte Kochbuch der Welt verfasst hat, erwähnt am Rande ein Teiggericht, die "Lagana", eine aus dünnem Teig gebackene Pastete. Im 12. Jahrhundert berichtet der arabische Geograf AI-Idrisi, dass in der sizilianischen Küche bei Palermo schnurähnliche, getrocknete Teigstreifen hergestellt wurden. In den arabischen Ländern waren Teigwaren überaus beliebt, da sie sich im getrockneten Zustand trotz heißer Temperaturen gut konservieren ließen. Waren es die Araber, lange Zeit Herrscher über die Mittelmeerinsel Sizilien, die die Tradition der Pastaherstellung in die sizilianische Kultur eingeführt haben? Oder stammen die Nudeln am Ende aus Sizilien selbst? Denn Sizilien war schon in der Antike mit seinen übergroßen Weizenvorkommen als Kornkammer bekannt. Der Rohstoff für den Nudelteig war also im Überfluss vorhanden. Aber vielleicht waren die Erfindung und kulinarische Tradierung der Teigwaren auch eine Kulturleistung, die an mehreren Orten gleichzeitig stattfand. Pasta-Hauptstadt war im 18. Jahrhundert Neapel (wo auch die Pizza herkommt). Die "Mangiamaccheroni" (Nudelesser) wurden weithin über die Grenzen der Stadt am Vesuv bekannt. Aber auch im nördlichen Genua fand die Pasta bald reißenden Absatz, und der findige Genueser Paolo Agnese gründete 1825 an der Riviera die erste Pastafabrik der Welt. Quelle:planet-wissen.de
 

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