Geschlossene Fibel verschließen

This site may earn a commission from merchant affiliate links, including eBay, Amazon, and others.

Fjornir Magnusson

Well-known member
Registriert
19. Juli 2013
Beiträge
618
Reaktionspunkte
20
Ort
10553 Berlin
Hey Leute, ich stehe gerade ein bisschen auf dem Schlauch. Und zwar habe ich mir eine Fibel gekauft, die einem Fund aus Haithabu nachempfunden ist. Die sieht so aus, wie diese hier: http://skjoldmus.de/Alltag-Ringfibel.html (Quelle: skjoldmus.de) Problem ist: Wie hält die z.B. einen Rechteckmantel zusammen? Sie hat keine Öffnung, also kann ich die Nadel da nicht einfach durch die Lagen stechen und mir das dann zurechtfummeln. Der Ring ist aus einem Stück, und habt eben nicht, wie üblich, eine kleine Öffnung. Ich bin gerade ratlos :bahnhof Ich hoffe ihr wisst, was ich meine :p Lg, Sartir :wiki1
 
Ich sehe dein Problem nicht. Einfach Stoff soweit durch den Ring ziehen, dass du die Nadel durchstecken kannst und dann soweit wieder zurück ziehen, dass die Nadel glatt aufliegt. Der Stoff sollte, dann auch keinen Spielraum haben, dass die Nadel raus rutschen kann.
 
Wenn du einen dicken Mantelstoff damit zumachen willst, muss die Ringfibel schon etwas größer sein, weil du eben beide Kanten des Stoffes soweit durchziehen können musst, dass du die Nadel einstecken kannst. Ich hatte nämlich just gestern das gleiche Problem, die Ringfibel war schön klein und zierlich, aber die Ausschnittkanten meiner Wollcotte wollten einfach nicht beide da durch. Da habe ich die Nummer größer genommen ( auch schön!) und die kleine an den dünneren Leinenstoff meines Mannes "gepopelt". Aber hab ich da nicht mal was gelesen mit angenähten "Schlaufen", durch die man die Nadel ziehen kann? Ist das eine neuzeitliche praktische Lösung oder gab's das schon früher?
 
Jepp, die dürfte für einen Mantel aus zwei Lagen kräftigen Wollstoff, wie man ihn in knackigen nordischen Wintern gerne trägt, schlicht etwas klein geraten sein. Schlaufen gab es bei den Karolingern auf jeden Fall, sie waren den Skandinaviern somit nicht unbekannt. Ob sie sie auch verwendeten, sei dahingestellt. Das Problem bei den Schlaufen ist zum Einen, dass meist eine Lücke bleibt, der Mantel bestenfalls nur schlecht überlappend schließt. Was zwar modisch daherkommt, in der Kälte aber unpraktisch ist. Zum Adneren ist für die Bändervariante eine klassische Ringfibel zum Schließen ungeeignet.
 
Mit viel Mühe und Not habe ich es jetzt geschafft. Hab mit nem dünnen Gegenstand die beiden Schichten durch die Fibel durch bekommen. Meine Finger waren ja leider zu breit für...
 
für andere dinge kannst du die ja weiter verwenden, brauchst halt eine zweite für den mantel
 
So klein wie sie ist, würd ich sagen wär die was für die Beinwickel, ob belegt weiß ich nicht, mein Wiki ist Birka
 
Ich glaub für Beinwickel wäre die eher unpraktisch, da würde ich zu offenen Fibeln tendieren. Das Ding ist etwa so groß wie meine Rautenfürspane für den hochmittelalterlichen Halsausschnitt und da muss man doch ein gutes Stück Material durch die Öffnung pfriemeln. Wenn man das mit Beinwickeln macht, säßen die am Abschluss vermutlich recht locker und würden sich schnell wieder aufwickeln. Wenn ich mir das Original so ansehe, halte ich eine Befestigungsvariante mit Schlaufen oder Löchern für recht wahrscheinlich. Die Fibel ist insgesamt in einem hervorragenden Zustand, die Nadel hat allerdings keinerlei Spitze. Die Nadel an sich ist auch ziemlich **** und würde bei feineren Stoffen sicher unschöne Löcher reißen. Für die dicken Stoffe bei denen das nichts ausmacht, ist sie aber vom Durchmesser her nicht wirklich geeignet. => Ich würde einen Halsschlitz damit verschließen. Wenn die Fibel für Haithabu untypisch ist, für das Baltikum allerdings sehr typisch, vielleicht kommt sie ursprünglich von da? Gab es Handelsbeziehungen dorthin? Dann kann man auch schauen, wie die Leute dort diese Fibeln benutzt haben. Und eventuell sogar ein "dort gekauftes" Oberteil damit zieren.
 
Zufällig habe ich ein Zitat von Alsuna von 2010 in einem alten Thread gefunden: "...Desweiteren wurden "Halterösen" für die Kleinfibel gefunden (siehe auch Waging am See)...." Weiss jemand, was es damit auf sich hat und wie sowas aussieht? Das klingt doch so wie "Stoff ist zu **** für die Ringfibel, da behelfen wir uns anders..."?
 

Neueste Beiträge

Oben