Ich war mal eine Zeit lang in einem Juristenforum unterwegs - weil ich da ein, zwei generelle Fragen hatte, die mich interessierten - bevor ich ihm den Rücken gekehrt habe, weil ich feststellte, dass Juristen tendenziell dazu neigen, unangenehme Menschen zu sein. Es mag Ausnahmen geben, ich selbst habe bis jetzt aber keine kennengelernt, trotz 43 Lenzen Zeit dazu. Jedenfalls durften, wie Wilfired schon sagte, die Leute dort, selbst wenn sie teils promovierte Juristen waren, zu konkreten Fällen keine Rechtsberatung geben. Man musste Fragen immer allgemein formulieren, im Stile von "Nehmen wir an, in einem FAll xxx hätte eine Partei A folgendes Argument yyy und Partei berufe sich auf zzz. Wie wäre da die Rechtslage?" Dann kam eine Einschätzung der rechtlichen Situation, die sich im Übrigen seltsamerweise meist dadurch auszeichnete, dass 10 unterschiedliche Juristen 11 unterschiedliche Einschätzungen der Rechtslage hatten. Was m.E. schlüssig beweist, dass selbst unsere Jurisdiktion in unseren Gesetzen nicht durchblickt, was den Staat aber nicht davon abhält, dem "mündigen Bürger" abzuverlangen, eben dieses tagtäglich zu tun. Abgesehen davon war die Antwort in über 50% der Fälle: "Das müsste ein Gericht entscheiden", was die Nützlichkeit des Forums weitgehend anullierte. Wie dem auch sei, in einem konkreten Falle kommt man um die diskrete Konsultation eines Anwaltes nicht umhin. Falls es etwas mit Foren im Speziellen oder Internet im Allgemeinen oder unserem Hobby zu tun haben sollte, ist die Anregung von Sigurdur nicht unangebracht. Denn einen Anwalt, der sich mit diesen Themen naheliegenderweise auskennt, könnte man sehr wohl innerhalb der Szene finden. Generelle Rechtsfragen haben wir schon mehr als einmal diskutiert (vorzugsweise Thema Waffenrecht), warum sollte da nicht ein Fachmann etwas dazu sagen? Das darf er auch. Er darf nur in einem konkreten(!) Falle keine verbindliche(!) öffentliche und kostenlose Rechtsberatung geben. Wenn es konkret werden soll, kann man sich immer noch an privat an ihn wenden. Denn es gibt kein Gesetz, dass es ihm verbietet, auch einmal preisgünstig oder sogar kostenlos tätig zu werden.