DudElAmun
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Ich weiß, Gitarrenlauten haben mit dem Mittelalter nichts zu tun, sind aber auf den Märkten weit verbreitet. Auch bei uns bedient Manfred ein solches Teil. Gelegentlich habe ich aber auch Duo-Auftritte mit meiner Frau und da ist es dann für die modernen Hörgewohnheiten unserer Auftraggeber angenehmer, wenn ich mit meinen bescheidenen Gitarrenkenntnissen meine Frau begleite, als dass wir mit Flöte und Nyckelharpa im Duett spielen. Ich habe vor einigen Jahren eine Gitarrenlaute geschenkt bekommen und sie auch vom Gitarrenbauer reparieren lassen. Bis auf die starken Gebrauchsspuren am Lack hat er auch alles gut hinbekommen. Da das gute Stücke aber eine Sattelbreite von nur 40 mm hat, kann ich darauf nur ein paar einfache Akkorde schruppen, da ich kaum vermeiden kann mit meinen Wurstfingern an die Nachbarsaiten zu kommen. Ich habe also lieber weiter auf der Gitarre gespielt. Bei unsrer Musik passt aber halt eine Gitarrenlaute von der Optik her besser. Ich habe mir daher versuchsweise mal von Thomann die Stahlsaiten-Gitarrenlaute und die Gitarrenlaute De Lux schicken lassen. Auf den ersten Blick sehen sie recht ansprechend und sauber verarbeitet aus, bis auf den Kopf am Wirbelkasten, der eher aussieht wie gewollt und nicht gekonnt. Bei der Stahlsaitenlaute ist allerdings der Wirbelkasten bei näherem hinsehen recht grob ausgesägt. Der Hals hat einen Truss-Rod. Sollte es nötig sein damit den Hals zu verstellen, muss man aber zuerst die Mechanik für die e-Saite demontieren. Der Klang erinnert stark an eine Westerngitarre. Im Gegensatz zur Westerngitarre verläuft aber der Steg parallel zum Sattel. Die tiefen Saiten sind dadurch gegriffen zu hoch. Das macht sich schon in der ersten Lage bemerkbar. Beim 12. Bund sind es bei der E-Saite dann schon stolze 40 Cent, bei der A-Saite noch 20 Cent. Damit war sie für mich schon gleich ausgeschieden. Die Nylonvariante hat dieses Problem nicht. Die Saitenspannung ist für meinen Geschmack etwas zu gering. Auch scheint mit der Saitenlage etwas nicht zu stimmen. Wenn man die tiefen Saiten nicht exakt hinter dem Bund greif, was nicht bei allen Akkordgriffen möglich ist (jedenfalls für mich), schnarren sie. Da ich nicht der Basteltyp bin und auch keine Lust hatte die neuen Instrumente gleich von einem Profi nachbearbeiten zu lassen, habe ich beide wieder zurück geschickt. Manfred spielt eine Flachlaute von Guriema, mit der ich gut zu recht komme und ich denke darüber nach, mir eine zu kaufen, obwohl sie doppelt so teuer ist wie die Thomannteile. Gibt es noch weiter Hersteller in Deutschland, die man empfehlen kann?