Glättbrett aus Eichenholz anstelle Walbein

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Olegsson

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Heute stelle ich Fotos meines Glättbrett ein. Das Original ist aus Walbein.. meines aus Eichenholz denn ich hatte gerade keinen gestrandeten Wal im Garten :) . Nun so entstand vor Jahren bereits ein Glättbrett während eines Sommerurlaubes mit meinem Wikingerzelt im Ribe-Wikingercenter. Das führte dann dazu das ich einem guten Bekannten aus Polen der allerdings in England lebte, "mal eben" ein zweites herstellen durfte. Da meine Nachbildung auch eine Alltagstaugliche weitere Funktion haben sollte, ist es beidseitig verziert und erfüllt nun zwei Zwecke. Diese Nachbildung erfüllt beide Zwecke hervorragend. Zum einen das ich damit erklären und demonstrieren kann, wie Kleidungsnähte geglättet werden konnten. Dafür ist die glatte Seite mit nur leicht eingeritzten Motiven hergestellt worden. Das kommt der Funktion des Funds nahe, und das Glättglas (Glättstein) habe ich auch in Replik. Zum zweiten ist eine Seite als Speisenbrett vertieft hergestellt. So läuft mir rölliges z.b.: Erbsen, Äpfel,Birne, Pflaumen und was sonst so für die Wikingerzeit an nachweisbarem und rollfähigem Obst und Gemüse als auch ein Ei... nicht vom Brett herunter... Beim Original in Walbein (Walbeintafel) sind mehrere Stellen durchbrochen, die Walbeintafel ist auch kleiner als meine Nachbildung. Eventuell wrdich die Durhcbrechungen bei Gelegenheit noch herstellen. Als Bügelbrett wie im Katalog der Ausstellng Wikinger-Waräger-Normannen steht wurde die Walbeintafel . Walbeinbrett vermutlich nicht genutzt. Gut das glätten der Nähte ist auch eine Art des Bügelns aber begrenzt auf die Nahtkanten der Tunika an Halsausschnitt- und Ärmelkanten ist es für mich nachvollziehbar. Zum Bügeln einr vollständigen Gewandung oder der großen Wäsche... dürfte es dann mit dem Glättglas zu mühselig gewesen sein. Diese Nachbildung aus Eichenholz ist etwa 60 cm lang und 28 cm breit. Eigene Fotos meiner Nachbildung und Quelle: Foto abgelichtet im Katalog Wikinger-Waräger-Normannen ISBN: 3-8053-1475-2 /1992 Staatliche Museen zu Berlin- Preussicher Kulturbesitz Katalog: Die Funde Katalog Nr 53 , Historisk Museum Bergen Inventarnummer B272 - Fund aus Grytoj Trondenes - und Katalog Nr. 54 Glas (aus Granvin Hordaland Norwegen) Historisk Museum Bergn Inventarnummer B6657, Durchmesser 7,6 cm. Glättstein - genauer Glättglas, von dem es auch viele Funde aus anderen Fundorten, so auch Funde im Rheinland gibt. Dann soweit für heute euch alles Gute Vielleicht sieht man sich 2022 beim Wikingermarkt in Eindhoven (NL) im Openluchtmuseum Gruß Olegsson :wiki4
 

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Wieder einmal eine sehr schöne Arbeit :thumbsup: Allerdings ist die Deutung dieser Bretter als 'Glättbrett' ein sehr hartnäckiger Mythos, der sich schon seit ein paar Jahrzehnten hält, und immer wieder weiter gegeben wird. In ganz Skandinavien gibt es exakt einen einzigen Fund, bei dem das Brett und so ein Glättstein aus Glas in einem gemeinsamen Kontext gefunden wurden. Grab 854 in Birka. Brett und Glättstein in einem Grab. Aaaaaber: das Brett befand sich einsam und verlassen in der rechten unteren Ecke vom Grab, und der Glättstein zusammen mit diversen anderen Dingen in der linken unteren Ecke in einer Holzkiste. Alle anderen Bretter und Glättsteine - alleine mehrere Dutzend von den Brettern - wurden samt und sonders getrennt voneinander gefunden. Irgendwer hat sie mal 'zusammen interpretiert', und seitdem werden die halt auch in den Museen immer zusammen gelegt. Auch wenn sie überhaupt nicht zusammen gefunden wurden. Gibt eine schöne Doktorarbeit / Masterthesis dazu: "Hvalbeinsplater fra yngre jernalder - En analyse av hva lbein s platenes kontekst og funksjon" Eva Isaksen Masteroppgave i arkeologi Fakultet for humaniora, samfunnsvitenskap og lærerutdanning Institutt for arkeologi og Universitet et sosialantropologi i Tromsø Våren 2012 Mittlerweile geht man eher davon aus, dass sie als eine Art festliche Servierplatten genutzt wurden. Also sehr ähnlich, wie Du es auch tust ;-) Umso schöner, dass Deine Interpretation eigentlich genau das zeigt, wofür die Bretter vor tausend Jahren (vermutlich) erschaffen worden sind.
 
Was soll ich nun sagen, da bin ich mal wieder ohne es zu Wissen auf die gleiche Idee für den Einsatz gekommen - wie es die Vorfahren vor 1000 Jahren mit den Originalen/Funden mutmaßlich taten. Vorlegeplatte nur eben aus Holz anstelle Walbein. Das hatte ich ähnlich vor fast 30 Jahren mit einem Axtschneidenschutz aus Holz für den ich gescholten wurde da ich diesen auch verzierte... bis dann aus den Holzfunden von Haithabu ein Hölzener Schneidenschutz für eine Axtschneide bekannt wurde. Was auch immer bei der Verwendung dieser Walbeinplatten stimmt, Glätt - Bügelbrett oder Vorlegeplatte, ich kann beide Verwendungsmöglichkeiten bieten. Und habe die Vorlegeplatte noch mit einer Vertiefung optimiert. :) Vielen Dank für den Hinweis zu der Arbeit von Eva Isaksen - diese kannte ich bisher noch nicht und lese darin hoffentlich in Kürze hinein, zumindest Stichpunktartig Querlesen... Hast du hierzu einen Link für ein PDF ??? Oder gibt es diese Arbeit als Publikation auf Books on Demand ??? Eventuell auch in English oder gar in Deutsch - es scheint mir das diese Arbeit in Norwegisch vorliegen wird, da - Tromsø Våren /Norwegen Besten Gruß sendet Olegsson :wiki4
 
Korrekt, die Arbeit ist auf Norwegisch ;-) Hier steht sie zum Download zur Verfügung: https://munin.uit.no/bitstream/handle/10037/4308/thesis.pdf (Quelle = Link) Den Text habe ich mir mit Hilfe des Google Translators mal ins Deutsche übersetzt gehabt. Ist deswegen nicht perfekt, reicht qualitativ aber für das Verständnis gut aus. Suche ich Dir nachher raus und schicke es Dir per PN. PS: Ich sehe gerade, dass Du auch schon einen Link gefunden hast. Ja, das ist die gleiche Arbeit ;-)
 
Vielen lieben Dank für die Sendung der Übersetzung. :thumbup: In der Originalfassung der Doktorarbeit, die sich im Link findet sind so viele gefundenen Glättbretter aus Walbein zu sehen, das ich mit den Nachbildungen nun für die nächsten Jahre genügend zu tuen habe. Ich muss nun wieder dringend Eichenplanken besorgen... :D Ohje diese heutig aktuelen Holzpreise.... :(
 

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